Die Strafbank muss Tabuzone sein
LINZ. Heute, 19.15 Uhr: Nur mit Disziplin können die Linzer gegen Graz ausgleichen.
Wer zu spät kommt, den be-straft das Leben. Die Black Wings haben auf dem Weg zur 3:7-Niederlage in Graz für Geschwindigkeitsdefizite teuer bezahlt. Die spritzigen 99ers waren oft einen Schritt schneller, die Linzer dadurch zu Fouls gezwungen und in Unterzahl überfordert. Die Steirer untermauerten eindrucksvoll, warum sie die Nummer eins im Powerplay (Erfolgsquote 27,5 Prozent) sind. Fünf ihrer sieben Tore schossen sie am Mittwoch mit einem (oder zwei) Mann mehr auf dem Eis.
Das ist ernüchternd, zerstört aber nicht das Prinzip Hoffnung. "Wir müssen das Positive mitnehmen", sagte Wings-Manager Christian Perthaler vor dem heutigen zweiten Eishockey-Play-off-Viertelfinale (19.15 Uhr, im OÖN-Liveticker auf nachrichten.at) in der noch nicht restlos ausverkauften Keine-Sorgen-EisArena.
"Vielleicht auch mein Fehler"
"Bei fünf gegen fünf haben wir echt gut gespielt. Wir bleiben optimistisch, haben keinen Knacks. Das erste Match ist vorbei – abgehakt", betonte Perthaler. 48 Stunden nach dem 3:7 soll das Pendel in die richtige Richtung ausschlagen, der 1:1-Ausgleich in der Best-of-7-Serie ist das erklärte Ziel. Gelingt das nicht, wird’s fast schon eine "Mission impossible".
"Es geht darum, die Strafen zu minimieren. Da haben wir offenbar aus der Vergangenheit nicht gelernt, vielleicht ist das auch mein Fehler", sparte Linz-Trainer Tom Rowe nicht mit Selbstkritik.
Das blaue Hemd und eine Wette
Der EHC hat 18 Strafminuten und damit die meisten aller acht Viertelfinalisten kassiert. "Undiszipliniertheiten kann man kontrollieren", glaubt Linz-Assistant-Coach und ServusTV-Experte Philipp Lukas, dem Graz-Verteidiger Oliver Setzinger vor Spiel eins mit einem (fernsehtauglichen) blauen Hemd ausgeholfen hatte. Das war aber auch schon das einzige Geschenk des Ex-Nationalspielers, der sich mit einem Tor und drei Assists die Auszeichnung "Man of the Match" verdient hatte. Seine vier Scorerpunkte bescherten Setzinger eine gewonnene Wette. Ein Mitarbeiter der 99ers muss sich jetzt das Gesicht des 35-Jährigen auf die Wade tätowieren lassen. Na servas!
Die Grazer Brust ist jetzt sehr breit. "Wir haben auf alles, was Linz gemacht hat, eine Antwort gefunden", sagte Setzinger. Heute wollen die 99ers auch ihren Auswärtsfluch abschütteln. Vor 3307 Tagen haben die Steirer zum bis dato letzten Mal ein Play-off-Match in der Fremde gewonnen (6:3 in Zagreb).
Die Black Wings werden alles daransetzen, damit diese Negativserie in die Verlängerung geht.
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