Zuerst der Knall, dann fliegende Fäuste
LINZ. 2800 Fans bei Wings-Test gegen Budweis, der von einem Böllerwurf überschattet wurde.
Strahlender Sonnenschein, 29,5 Grad, perfektes Badewetter. 2800 Fans zog es trotzdem in die Keine-Sorgen-EisArena, um sich das einzige Eishockey-Test-Heimspiel der "neuen" Black Wings vor dem Liga-Auftakt am 14. September (gegen die Vienna Capitals) zu geben. Dass die Linzer Ceske Budejovice durch ein spätes Tor von Dan DaSilva (59.) 1:0 (0:0, 0:0, 1:0) schlugen, entging einem schwarzen Schaf. Ein Schlachtenbummler aus Tschechien war schon vor dem Eröffnungsbully aus der Halle geflogen, weil er die Atmosphäre vergiftet hatte, als die Teams das Eis betreten hatten.
Ein mächtiger Knall – Resultat eines gezündeten Böllers – riss viele Zuschauer von den Sitzen. Die Polizei führte den Übeltäter unverzüglich ab. "Raus mit ihm, da muss man ein Zeichen setzen", ärgerte sich Linz-Manager Christian Perthaler über den Zwischenfall: "So etwas hat im Sport keinen Platz." Aber es passiert – nicht nur beim Fußball.
"Wir bitten um Entschuldigung"
Schon das erste Kräftemessen in Budweis (5:6 nach Verlängerung) am Freitag war von unliebsamen Nebengeräuschen begleitet worden. Tschechische Randalierer bespuckten Linzer Fans und attackierten sie mit Böllern. Ein absoluter Skandal. Fußball-Hooligans sollen sich unter das an und für sich friedliche Eishockey-Publikum gemischt haben.
Polizeieinsatz in der Eishalle
Die Empörung ist groß, ebensodas Bedauern vonseiten des gastgebenden Vereins Ceske Budejovice, der via Facebook auf die Zwischenfälle reagierte: "Wir bitten alle Fans der Black Wings um Entschuldigung. Wir suchen die Täter intensiv und werden uns bemühen, dass sie nie wieder bei einem Eishockey-Match erscheinen."
Eine schmutzige Attacke
Apropos Match: Der gestrige Test war nicht annähernd so spektakulär wie jener in Budweis, dafür ganz schön ruppig. In der 39. Minute flogen beim Stand von 0:0 ordentlich die Fäuste, nachdem Ceske-Raubein Zdenek Cap Linz-Verteidiger Gerd Kragl mit einer üblen Attacke zu Boden gestreckt hatte. Kragl war mit blutender Nase liegen geblieben, im dritten Drittel sollte er auf das Eis zurückkehren.
Kragl wurde vom Eis geführt.
Vor allem Brian Lebler (gestern Kapitän) tat sich danach als "Rächer" hervor und hätte den ausgeschlossenen Cap am liebsten bis in die Kabine verfolgt. Die Wings spielten ohne den angeschlagenen Neuzugang Dragan Umicevic. Der Stürmer ist ab Donnerstag in der Schweiz bei den Tests gegen Lugano und Zug dabei.
Wo sind die Ex-Black-Wings-Spieler gelandet?
16 Spieler der Eishockey-Saison 2017/18 scheinen nicht mehr im aktuellen Black-Wings-Kader auf. Was ist aus diesen Cracks geworden? Philipp (jetzt Konditionstrainer), Robert Lukas (Nachwuchsleiter) und Shane O’Brien haben ihre Karrieren beendet, Jake Dowell ist nach Amerika zurückgekehrt.
Für einige Akteure geht die Reise in der Erste-Bank-Liga weiter. Marc-André Dorion heuerte nach sechs Jahren in Oberösterreich beim Meister 2016/17, den Vienna Capitals, an. Teamstürmer Patrick Spannring zog es zum Villacher SV, Erik Kirchschläger, Kevin Moderer und Zintis Zusevics zu den Graz 99ers, Torjäger Joel Broda zu den Dornbirn Bulldogs. Den größten Sprung machte Fabio Hofer mit seinem Wechsel in die Schweizer Nationalliga A (Ambri Piotta). Auch Sébastien Piché, der zwischenzeitlich beim KAC im Gespräch gewesen war, hat es mit der höchsten tschechischen Liga blendend erwischt. Der 30-jährige Defensivmann verstärkt Mountfield Hradec Kralove. „Die Zeit in Linz war wunderschön, aber jetzt freue ich mich auf etwas Neues“, sagte Piché.
Für andere seiner ehemaligen Kollegen läuft es nicht ganz so rosig. Bernhard Fechtig hatte sich Chancen in Graz und Dornbirn ausgerechnet, der 25-Jährige kam aber „nur“ beim EC Bregenzerwald in der zweithöchsten Leistungsklasse unter. In der Alps Hockeyligue trifft er auf David Franz (Lustenau) und Mark Naclerio (Asiago/Ita). Noch keinen neuen Arbeitgeber hat Goalie Florian Janny.
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wieso braucht Szenekundige Beamte beim achso friedlichen Eishockey ?.
weil sich leider auch immer wieder fussballidioten in die eishallen verirren...
Weil es gesetzlich so vorgeschrieben ist.
und ja Eishockey ist friedlich, es sei den es mischen sich ein paar Chaoten des Fußballs darunter. Die Szenekundigen sind ja nicht nur im Eishockey im Einsatz sondern zB. auch beim Fußball.
So gibt es Szenekundige aus Linz, Wien, Graz etc.
Wäre klüger, man würde sie bei den Lask Chaoten oder auch „Fans“ wie sie genannt werden, einsetzen!
Richtige Reaktion - Idioten - Böllerwerfer - sofort aus der Halle zu entfernen. Jegliche Pyro Technik ist ein absolutes no Go bei Sportveranstaltungen. Hoffentlich werden dies diverse Fußballvereine, wo dies immer noch toleriert wird, baldigst verstehen. In England, Mutterland vom Fußball, gibts so was nicht, und trotzdem ist dort beste Stimmung!