Kommen die "Füchse" noch zu früh für die Black Wings?
LINZ. Die Linzer empfangen heute den starken Liga-Champion Bozen.
Geht den Black Wings heute (19.15 Uhr) ausgerechnet gegen Eishockey-Liga-Champion und Tabellenführer Bozen ein Licht auf? Nach der verkorksten Vorbereitung (fünf Niederlagen ins sechs Spielen) und dem bescheidenen Meisterschaftsstart mit einem Punkt aus zwei Runden lechzen die Linzer nach einem Erfolgserlebnis. "Wir haben intensiv trainiert und gehen gut vorbereitet an diese große Aufgabe heran", betonte Verteidiger Mario Altmann, der zu einem echten Führungsspieler gereift und (gemeinsam mit Bracken Kearns) zum Assistenz-Kapitän von Brian Lebler aufgestiegen ist.
Reichtum ausgebrochen?
"Unsere Fans sind sicher ein Faktor, auch wenn die Südtiroler mit breiter Brust anreisen", sagte Altmann. Von den beiden 4:1-Heimsiegen über Bozens "Füchse" aus der vergangenen Saison kann sich der EHC heute nichts mehr kaufen. Fehlerminimierung lautet das Motto, denn die Italiener sind äußerst effizient. In den ersten beiden EBEL-Partien landete jeder sechste Schuss im Netz, das Resultat waren Siege über Graz (4:2) und in Salzburg (2:1).
Zuvor hatte Bozen trotz massiver Kaderveränderungen – 14 Spieler kamen, zwölf gingen – in der Champions Hockey League mit Siegen über Skellefteå und IFK Helsinki (2x) geglänzt. Der finnische Trainerfuchs Kai Suikkanen ist wirklich ein Könner seines Fachs, seine Mannschaft aber sicher nicht billig. Das gilt vor allem für 100-Kilo-Stürmer Matt Blunden (31), der 135 Mal in der NHL gespielt hat und 2006 U20-Weltmeister mit Kanada war. Auch Angreifer Daniel Catenacci (25) bringt NHL-Erfahrung mit.
Es scheint fast so, als sei in Bozen der Reichtum ausgebrochen. Den ehemaligen US-Legionär der "Füchse", Austin Smith, kostet das nur ein müdes Lächeln. Der 29-Jährige hat nach der Meistersaison mit Wut im Bauch seine Karriere wegen der Nachwirkungen einer Gehirnerschütterung beendet und schwere Vorwürfe gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber erhoben. Man habe seine Verletzung nicht ernst genommen und ihm Play-off-Prämien sowie eine finanzielle Unterstützung für Behandlungen verweigert. Die Liga ermittelt.
Die Black Wings haben nur sportliche Baustellen, sie befinden sich noch in der Findungsphase. Vielleicht trifft heute ja zum ersten Mal einer der elf Neuzugänge in der Liga. Die bisherigen Saisontorschützen – Lebler, Andreas Kristler, Jonathan D’Aversa und Stefan Gaffal – sind "alte Bekannte".
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