Rodel-Gold als Motivation für Kombinierer Klapfer
Nordische Kombination: Der Steirer wollte 2011 schon zurücktreten, jetzt trägt er die Hoffnung.
Vielleicht verleiht das Sensations-Gold von Kunstbahnrodler David Gleirscher heute auch Österreichs Nordischen Kombinierern (7 Uhr: Springen von der Normalschanze/9.45 Uhr: 10 km Langlauf) Flügel. Denn auf dem Papier ist die rot-weiß-rote Equipe mit Lukas Klapfer, Willi Denifl, Bernhard Gruber und Franz-Josef Rehrl in diesem Einzelbewerb nur Außenseiter. In diesem Weltcup-Winter sprangen gerade einmal zwei Stockerlplätze heraus – beide für den Eisenerzer Klapfer, der schon dem Bronze-Staffel-Team von Sotschi 2014 angehört hatte.
Mitte Jänner zeigte der 32-Jährige mit den Rängen zwei und drei in Val di Fiemme, dass er wieder konkurrenzfähig ist. "Wenn alles zusammenpasst – Tagesverfassung, Wind, Material –, kann ich eine Medaille gewinnen", ist Klapfer überzeugt. Die aktuelle Zuversicht war nicht immer da. Nach seiner Nichtnominierung für die WM 2011 dachte "Luki" sogar an Rücktritt.
Doch der Vater einer vierjährigen Tochter biss sich durch, setzte "Schritte, die notwendig waren, um wieder erfolgreich zu sein". Etwa das verstärkte Skisprungtraining unter der Regie von Heinz Kuttin in Villach. Jetzt ist Klapfer wieder bereit für Großtaten, auch wenn er weiß, dass die Konkurrenz stark ist. Allen voran der Norweger Jan Schmid und der Japaner Akito Watabe, der Gewinner des Nordic Combined Triple in Seefeld und Führende im Weltcup.
Der in der vergangenen Saison so überzeugende Mario Seidl aus Rif wird heute definitiv nicht glänzen. Der 25-Jährige, der bei der Generalprobe im Alpensia Mountain Resort im Februar 2017 Zweiter und Dritter geworden war, wurde zum Ersatzmann degradiert. Ziemlich bitter! Den Vorzug bekam Franz-Josef Rehrl, der sich mit starken Trainingsleistungen auf der Schanze aufgedrängt hatte. Damit wird ein Traum für den Ramsauer Olympia-Debütanten Wirklichkeit. Der 24-Jährige ist Feuer und Flamme: "Ich bin jetzt da, wo man als kleines Kind hin will. Es rinnt mir kalt über den Rücken, es ist alles so eindrucksvoll – das olympische Dorf mit den vielen Fahnen und den 15-stöckigen Hochhäusern." Rehr will jetzt Spaß, aber auch Erfolg haben: "Ich arbeite viel zu hart, um nur Olympia-Tourist zu sein."