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Vettel schmiss Heimsieg in Hockenheim weg

Von nachrichten.at/apa, 22. Juli 2018, 16:52 Uhr
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Bildergalerie Hamilton mit Überraschungserfolg
Bild: ANDREJ ISAKOVIC (AFP)

HOCKENHEIM. Lewis Hamilton hat am Sonntag mit einem unerwarteten Sieg im Grand Prix von Deutschland die Führung in der Formel-1-WM zurückerobert.

Der Weltmeister hat zurückgeschlagen. Lewis Hamilton hat am Sonntag mit einem unverhofften Sieg in Deutschland die Führung in der Formel-1-WM zurückerobert. Der Mercedes-Star profitierte von einem Fehler seines Rivalen Sebastian Vettel, der bei aufkommendem Regen in Führung liegend den Sieg wegschmiss. Vettel Hoffnungen auf den ersten Sieg in Hockenheim endeten im Kiesbett.

Hamilton triumphierte nach einem verpatzten Qualifying vom 14. Startplatz aus vor seinem Teamkollegen Valtteri Bottas und Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari. Nach dem 66. Grand-Prix-Sieg seiner Karriere führt der Brite nun 17 Punkte vor Vettel. Mercedes übernahm mit dem ersten Doppelsieg in Deutschland nach elf von 21 Saisonrennen auch die Spitzenposition in der Konstrukteurs-WM.

Vor zwei Wochen in Silverstone hatte Vettel noch Hamilton dessen Heimsieg verwehrt. Die beiden vierfachen Weltmeister halten nun bei jeweils vier Saisonsiegen. Hamilton war die Genugtuung anzusehen, als er sich im Ziel feiern ließ. "Es ist natürlich sehr, sehr schwer von dieser Position und höchst unwahrscheinlich, aber ich habe daran geglaubt", betonte der 33-Jährige. "Wunder geschehen."

Fluch von Hockenheim geht weiter

Für Vettel dagegen ging sein Fluch in Hockenheim weiter. Auf der knapp 50 Kilometer von seiner Heimatstadt Heppenheim entfernten Strecke war er noch nie besser als Dritter. Leichter Regen hatte für schwierige Verhältnisse gesorgt. Vettel kam mitten im Motodrom von der Piste ab und rutschte über das Kiesbett in die Streckenbegrenzung. Mehrmals schlug der Deutsche enttäuscht auf das Lenkrad, sein Fluchen am Boxenfunk war nicht zu überhören.

Die Schuld dafür, erstmals in dieser Saison ohne WM-Punkte geblieben zu sein, musste er bei sich suchen. "Ich ärgere mich sehr über mich selbst, das war ein kleiner Fehler mit einer großen Auswirkung", erklärte Vettel. "Ich war einfach ein bisschen zu spät auf der Bremse." Besonders bitter: Die Linkskurve im Motodrom ist eine von nur zwei in Hockenheim, bei denen es noch Kiesbette gibt. Viele anderen Stellen hätten den Fehler wahrscheinlich verziehen. Vettel: "Im Sandkasten war ich früher gerne, heute nicht mehr."

Vettel war aus der Pole Position gestartet. Räikkönen wechselte früher als sein Teamkollege die Reifen, wurde dadurch an ihm vorbeigespült und führte zwischenzeitlich. Vettel beklagte sich über Funk, dass er sich hinter dem Finnen die Reifen ruiniere. Einen Funkspruch über unterschiedliche Strategien, den er vom Team erhielt, beantwortete Räikkönen leicht genervt mit den Worten: "Wenn ihr wollt, dass ich ihn vorbeilasse, dann sagt es einfach." Er tat es nach 40 von 67 Runden.

Stallregie zahlte sich nicht aus

Die Stallregie zahlte sich am Ende nicht aus. Der angekündigte Regen setzte zwar erst in der zweiten Rennhälfte ein, sorgte dann aber für einiges Durcheinander. Einige Teams verpokerten sich mit Intermediate-Reifen, weil es vorerst nur in Kurve 6 nass war, darunter Red Bull beim schlussendlich viertplatzierten Max Verstappen. Bei Vettel flog zudem ein kleiner Teil des Frontflügels weg, bevor er sich einige Runden später verabschiedete.

Hamilton wechselte trotz angekündigten Regens auf die schnellstmöglichen Ultrasoft-Reifen. Weil er nach einem Ausritt samt Hydraulikschaden im Qualifying mit der etwas härteren, langsameren Soft-Mischung durchs Feld gepflügt war, hatte er alle Optionen. Als er dann bei stärker werdendem Regen von seinem Team hereingeholt werden sollte, entschied er sich in letzter Sekunde dagegen und bog über den Rasenstreifen noch aus der Boxeneinfahrt aus - eine Szene, die für Diskussionen sorgte.

Bottas lange in der Box

Bottas stand nach Verwirrung darüber, welche Reifen nun aufzuziehen seien, lange in der Mercedes-Box. Zuvor war der Finne an Landsmann Räikkönen vorbeigekommen, weil dieser bei einem Überrundungsvorgang von der Strecke abgekommen war. Nach dem Safety Car, das Vettel mit seinem Unfall heraufbeschworen hatte, attackierte Bottas den führenden Hamilton, erhielt dann aber einen Funkspruch aus der Box, die Positionen zu halten.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff argumentierte das Eingreifen auch mit den regennassen Bedingungen. "Es war so brutal, wie sie sich gefightet haben", sagte der Wiener. Nach den vielen schlecht gelaufenen Rennen der vergangenen Wochen wollte das Team nichts riskieren. Bei der Siegerehrung regnete es dann in Strömen. "Die Bedingungen waren perfekt für uns", meinte Hamilton nach seinem dritten Hockenheim-Sieg. Die WM-Führung muss er bereits nächsten Sonntag in Ungarn verteidigen.

Red Bull konnte aus den wechselnden Verhältnissen kein Kapital schlagen. Der nach Tausch mehrerer Antriebsteile aus der letzten Startreihe ins Rennen gegangene Daniel Ricciardo schied kurz vor Rennhälfte mit einem technischen Defekt aus, Verstappen konnte Räikkönen Platz drei im Finish nicht mehr abluchsen. In der Konstrukteurs-WM fehlen den Bullen damit bereits 99 Punkte auf Mercedes.

Mehr als 70.000 Zuschauer

Der in der Schlussphase turbulente Grand Prix könnte für längere Zeit der letzte in Deutschland gewesen sein. Die Streckenbetreiber konnten sich mit den US-amerikanischen Formel-1-Eigentümern nicht auf einen neuen Vertrag einigen. Am Zuschauerzuspruch soll es nicht gescheitert sein: 77.000 sorgten am Sonntag für den höchsten Besuch in Hockenheim seit mehr als zehn Jahren.

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