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Formel 1 könnte in Hockenheim bald Geschichte sein

20. Juli 2018, 15:39 Uhr
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Bild: (APA/AFP/ANDREJ ISAKOVIC)

HOCKENHEIM. Das Formel-1-Rennen am Sonntag auf dem Hockenheimring könnte für lange Zeit der letzte Große Preis von Deutschland gewesen sein.

Die Veranstalter sind nicht gewillt, auf die horrenden Forderungen der neuen Motorsport-Königsklassen-Eigentümer einzugehen. Denn ab 2019 kostet die Übernahme eines Grand Prix mindestens 25 Millionen Dollar (21,57 Millionen Euro).

"Dieses Risiko können wir nicht eingehen", betonte Georg Seiler, der seit 1991 als Geschäftsführer die Geschicke der Hockenheimer Rennstrecke leitet. Bisher hatten die deutschen Veranstalter "nur" 15 Millionen (12,94 Millionen Euro) zu stemmen.

Aserbaidschan zahlt 70 Millionen

Zum Vergleich: Andere Länder müssen viel mehr berappen, um die Formel 1 zu Gast zu haben. So wird geschätzt, dass Aserbaidschan 70 Millionen Dollar (60,41 Millionen Euro) für das Rennen in Baku zahlt, Australien (Melbourne), Russland (Sotschi) und Abu Dhabi je 50 Millionen (43,15 Millionen Euro). Und Amerika ist ebenfalls bereit, in Zukunft viel Geld für ein mögliches Rennen in Miami auszugeben. Show und Glamour wären garantiert, noch regt sich aber großer Widerstand von Bevölkerungsseite.

Deutschland kam mit dem bisherigen Betrag deshalb noch gut weg. Doch auch diese Summe hatte in der Vergangenheit nicht nur für rote Köpfe, sondern auch für rote Zahlen gesorgt. Als Einnahmequelle bleibt den Veranstaltern nämlich nur der Erlös aus dem Ticketverkauf. Vor zwei Jahren, als letztmals ein Deutschland-GP in Hockenheim stattfand, kamen am Renntag 56.000 Zuschauer. Dieses Jahr werden - auch dank der Verstappen-Mania mit Tausenden von Niederländern - 70.000 erwartet.

 

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Mit Sebastian Vettel und Nico Hülkenberg sind nur zwei Deutsche in der Formel 1 dabei. Bild: (APA/dpa-Zentralbild/Jan Woitas)

Keine Gastro-Einnahmen für Veranstalter

Durchschnittlich kostet ein Ticket 200 Euro, was Einnahmen von 14 Millionen Euro bedeuten würde. Damit müssen allerdings sämtliche Kosten für die Feuerwehr, die Rettungs-Helikopter und für das ganze Personal beglichen werden. Übrige Einnahmen wie Bandenwerbung, TV-Rechte, Paddock-Klub und Merchandising fließen allesamt in die Kassen des Formel One Managements.

Auf öffentliche Unterstützung oder eine finanziellen Beteiligung der großen nationalen Automobil-Hersteller wie VW, BMW, Porsche, Audi oder Mercedes können aber weder Hockenheim noch der Nürburgring zählen, wo bis 2013 alternierend der Große Preis von Deutschland stattfand. Andere Länder bekommen zum Teil Defizitgarantien vom Staat oder beantragen Subventionen. Manchmal auch mit Tricks: So wurde eine Streckensanierung auch schon als "Ausbau des Wander- und Radwegnetzes im touristischen Umfeld" deklariert.

Weniger Fahrer, weniger Interesse

Das Interesse in Deutschland an der Formel 1 hat seit den Zeiten von Rekordweltmeister Michael Schumacher deutlich abgenommen, trotz zwölf WM-Titeln in den jüngsten 24 Jahren (Schumacher 7, Sebastian Vettel 4, Nico Rosberg 1). Aktuell gibt es neben Vettel mit Nico Hülkenberg nur noch einen weiteren deutschen Formel-1-Fahrer - und damit so wenige wie seit 1996 nicht mehr. 2010 waren noch sieben Deutsche dabei: Schumacher, Vettel, Rosberg, Hülkenberg, Nick Heidfeld, Timo Glock und Adrian Sutil.

Große Nachwuchs-Talente sind kaum in Sicht. Pascal Wehrlein dürfte es schwer haben, in die Königsklasse zurückzukehren. Dann wären noch Mick und David Schumacher, die Söhne von Michael und Ralf Schumacher, oder Maximilian Günther. Sie sind erfolgreich in unteren Rennserien engagiert, haben aber noch zu wenig Punkte für die Superlizenz.

Keine rosigen Aussichten, um aus der finanziellen Sackgasse zu kommen. Georg Seiler gibt die Hoffnung jedenfalls noch nicht auf: "Die Gespräche werden fortgesetzt. Ich glaube, so langsam verstehen die Herren, warum wir es in Deutschland so schwer haben, und kommen uns hoffentlich entgegen."

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