Ein schnelles Duo soll KTM flott machen
VALENCIA. Mit Top-Pilot Zarco und Tester Pedrosa erwarten sich Innviertler 2019 den großen Durchbruch.
Die Motorrad-Weltmeisterschaft biegt diesen Sonntag in Valencia (ab 11 Uhr, live auf ServusTV und Eurosport) in die Zielgerade ein. Nachdem alle Entscheidungen gefallen sind, basteln die Teams an der Saison 2019 bereits auf Hochtouren. Vor allem bei KTM steht ein Umbruch bevor.
"Das erste Jahr war überwältigend. Dass man diese Entwicklungsschritte nicht halten kann, war ebenso klar", sagt TV-Experte Gustl Auinger. Die Innviertler taten sich nach der Premierensaison 2017 heuer schwerer als eigentlich geplant, noch dazu wurde in keiner der drei Klassen ein Titel eingefahren. Was Teile der Vorstandsetage bereits nervös zu machen scheint. Doch KTM-Chef Stefan Pierer beruhigt: "Wir haben sieben Jahre bei der Dakar und elf Jahre beim Supercross für den Titel gebraucht. Wir brauchen Geduld und geben nicht auf. Ich bleibe dabei, in drei Jahren in Podestnähe zu sein. Nächstes Jahr möchte ich das eine oder andere Podium sehen."
Die Weichen dafür wurden bereits gestellt. Nicht nur, dass die "Orangen" durch Pol Espargaro (Sp) und Johann Zarco (Fra) im Werksteam, sowie mit Miguel Oliveira (Por) und Hafizh Syahrin (Mal) im französischen Tech-3-Rennstall erstmals mit vier RC16-Maschinen auf die Strecke gehen.
Vor allem von Testpilot Dani Pedrosa, der am Sonntag auf der Honda den letzten Grand-Prix seiner Karriere fahren wird, erwartet man sich viel. "Er ist das Weltmeister-Bike gefahren, das ähnliche Gene wie die KTM aufweist", sagt Auinger. Und Projektleiter Mike Leitner, der bei Pedrosa lange Jahre im Honda-Werksteam Chefmechaniker war, meint: "Er wird unserem Projekt enorm weiterhelfen."
Zarco testet bald die RC16
Das wird auch vom Franzosen Zarco erwartet, der das WM-Jahr mit seiner Tech-3-Yamaha als Sechster und damit bester Privatpilot beenden könnte. Bereits nächste Woche am Dienstag wird der 27-Jährige dann erstmals das KTM-Bike testen. "Ich freue mich schon darauf wie ein kleines Kind. Wenn wir uns schnell anfreunden, ist vieles möglich. KTM ist schon nahe dran an den Top 10, warum sollte man nicht fünf Plätze weiter nach vorne kommen", sagte Zarco, der gestern im Freien Training aber einen Sturz auf regennasser Strecke zu verkraften hatte.
Motorsport-Direktor Pit Beirer schickt bereits voraus: "Beim Test mit Johan beginnt die zweite Etappe unseres MotoGP-Projekts." Wohin die Reise führt, wird sich spätestens 2019 weisen.
Weltmeister Marc Márquez, an dem KTM ebenfalls schon Interesse zeigte, setzte mit seiner Honda gestern in 1:39,767 die Tagesbestzeit im Freien Training.