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"Bei mir ist einiges schiefgelaufen"

Von Reinhold Pühringer, 18. August 2018, 00:04 Uhr
"Bei mir ist einiges schiefgelaufen"
Eine Wirbelsäulenverletzung zwang Lisa Zaiser zum Karriereende. Bild: GEPA

LINZ. Schwimmerin Lisa Zaiser spricht nach ihrem verletzungsbedingten Karriereende mit nur 23 Jahren im OÖN-Interview über Ursachen, bleibende Schäden und Lebensplanung.

Vor rund einer Woche gab Lisa Zaiser mit nur 23 Jahren ihren Rücktritt vom aktiven Schwimmsport bekannt. Seit einem Ermüdungsbruch des Querfortsatzes am dritten Lendenwirbel vor einem Jahr hatte die EM-Dritte von 2014 vergeblich um ein Comeback gekämpft.

 

OÖNachrichten: Wie geht es Ihnen nach Ihrem Karriereende?

Lisa Zaiser: Schon noch sehr eigenartig. Wenn die anderen Schwimmer Anfang September von der Saisonpause zurück ins Training einsteigen, wird es noch einmal hart für mich, weil mir erneut bewusst wird, dass ich nun ein anderes Leben, einen anderen Alltag habe. Ich schaue zwar sehr positiv in die Zukunft, aber so schnell kann ich das nicht abhaken. Ich denke, dass ich mein volles Potenzial noch nicht ausgeschöpft hatte, weshalb es doppelt weh tut.

Wann war der Punkt erreicht, ab dem Ihr Comeback-Versuch keinen Sinn mehr gemacht hat?

Auf einen Punkt lässt sich das nicht festmachen, weil es ein ständiges Auf und Ab war. In der Reha bist du plötzlich wieder an einer Übung gescheitert, die du schon geschafft hattest. Auf zwei gute Tage folgten zwei weniger gute. Als sich das über ein Jahr dahinzog, bin ich zu der Erkenntnis gekommen: So mache ich mich hin.

Tragen Sie bleibende Schäden davon?

Für meinen Alltag als Nicht-Sportler nicht. Für einen Leistungssportler ist es aber schwerwiegend, da ich einen Teil der Lendenwirbelsäule kaum mehr ansteuern kann. Ich weiß aber nicht, wie sich das die nächsten Jahre entwickelt. So oder so stand für mich fest: Wenn ich schwimme, dann nur zu hundert Prozent. Ich möchte europaweit um Finalplätze und Medaillen mitschwimmen. Für weniger ist mir der Aufwand zu groß. Die Ärzte konnten bleibende Schäden nicht ausschließen, wenn ich es mit der Brechstange versuche.

Ihre Wehmut ist unüberhörbar. Doch gibt es nicht auch Dinge, auf die Sie als Leistungs-Schwimmer verzichten mussten, auf die Sie sich nun freuen?

Ich hatte nie das Gefühl, auf etwas verzichten zu müssen. Als ich diesen Weg eingeschlagen habe, war ich mir bewusst, was damit verbunden ist. Zumal die schönen Momente im Sport dir viel zurückgeben. Wegen des Verletzungsrisikos habe ich aber auf andere Sportarten verzichtet. Sechs oder sieben Jahre bin ich nicht mehr Ski gefahren – auf das freue ich mich schon. Auch habe ich nun mehr Zeit für Freunde und Familie.

Wie sieht Ihre weitere Lebensplanung aus?

Ich möchte im Oktober mit dem Lehramt-Studium in Klagenfurt beginnen, weil ich Volksschullehrerin werden will. Trainerin könnte ich mir noch nicht vorstellen, weil ich glaube, dass ich zu nett dafür bin. Wenn, dann nur für die ersten Schwimmstunden.

Was würden Sie aufgrund der Erfahrungen, die Sie gemacht haben, anderen Sportlern mit auf den Weg geben?

Dass es enorm wichtig ist, auf seinen Körper zu horchen. Wenn dieser sagt Stopp, dann musst du darauf reagieren, weil es ab da nur noch schlechter wird. Ganz egal, wie wichtig der bevorstehende Wettkampf auch ist.

Rückblickend: Haben Sie es diesbezüglich übertrieben?

Danach ist man natürlich immer gescheiter, aber es stimmt, dass bei mir einiges schiefgelaufen ist. Schließlich habe ich erst nach sechs Wochen gewusst, dass es sich bei mir um einen Bruch handelt. Erst nach einigen Wochen haben wir erkannt, dass die Symptome nicht zu einem Ödem passen. Dafür kann man aber niemandem die Schuld geben. Ich hätte das nicht so locker nehmen sollen.

Sie sind in jungen Jahren für den Schwimmsport aus Ihrer Heimat Spittal an der Drau nach Linz übersiedelt. Ein Schritt, den Sie wieder machen würden?

Ich bin sehr dankbar für die Zeit in Linz. Es war sicher nicht einfach, von daheim wegzugehen, allerdings bin ich hier wunderbar aufgenommen worden. Und in Österreich gibt es für Schwimmer nichts Besseres als die Gugl.

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1  Kommentar
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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 18.08.2018 07:51

Lisa Ihnen alles Gute im weiteren Lebensweg nur eines sollten Sie sich merken: nicht die Ärzte , die Sportlern nach dem Mund reden,sind die Besten,sondern die, für die ein Sportler ein Mensch ist wie jeder andere auch

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