Tour de France: Sky vor Alpe d'Huez mit Doppelführung
LA ROSIERE. Das Team Sky hat die erste Bergankunft der Tour de France zu einer Machtdemonstration genutzt und geht mit einer Doppelführung in die folgende Alpe-d'Huez-Etappe.
Geraint Thomas übernahm am Mittwoch mit dem Sieg auf dem elften Teilstück von Albertville nach La Rosiere vor seinem Teamkollegen Chris Froome die Spitze der Gesamtwertung. Dritter ist der Niederländer Tom Dumoulin (Sunweb).
Der 32-jährige Thomas führt nach der zweiten Alpenetappe über 108,5 km mit mehreren schweren Bergwertungen nun 1:25 Minuten vor Titelverteidiger Froome. Ex-Giro-Sieger Dumoulin hat 1:44 Minuten Rückstand. Der bisherige Spitzenreiter Greg van Avermaet (BEL/BMC), der seit der dritten Etappe geführt hatte, verlor erwartungsgemäß viel Zeit.
"Auf diesem Berg zu gewinnen, ist etwas Spezielles. Ich habe nicht damit gerechnet. Das Gelbe Trikot zu tragen, ist eine große Ehre", sagte Thomas. Der Waliser war erst auf den letzten paar Hundert Metern am führenden Spanier Mikel Nieve vorbeigezogen. Während Froome und Dumoulin einigermaßen mithalten konnten und nur 20 Sekunden auf Thomas einbüßten, verloren andere Podiumskandidaten wie Romain Bardet, Vincenzo Nibali und Nairo Quintana deutlich mehr.
Österreicher mit Rückstand
Nachdem die Topstars auf der ersten Bergetappe am Dienstag noch keine Attacke gefahren waren, geriet das noch härtere Teilstück zu einem Schlagabtausch. Am zweiten schwierigen Berg des Tages übernahm das Team Movistar des Kapitäns-Trios Alejandro Valverde, Quintana und Mikel Landa die Initiative und zog das Tempo an. Prompt fiel Van Avermaet und auch der Vorjahres-Gesamtzweite Rigoberto Uran zurück.
Unmittelbar nach der Tempoverschärfung wagte der spanische Routinier Valverde den Alleingang und ließ das Hauptfeld hinter sich. Zwischenzeitlich fuhr er einen Vorsprung von zwei Minuten heraus und konnte vom Gelben Trikot träumen. Der 38-Jährige wurde aber zu Beginn der letzten Steigung wieder eingeholt. In der Schlussphase setzte schließlich Thomas aus der bereits stark dezimierten Favoritengruppe heraus die entscheidende Attacke und überholte knapp vor dem Ziel auch noch die verbliebenden Ausreißer. Die drei Österreicher Gregor Mühlberger, Lukas Pöstlberger (beide Bora) und Michael Gogl (Trek) kamen mehr als 20 Minuten hinter Thomas ins Ziel.