Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Dürr soll bis zuletzt gedopt haben

Von nachrichten.at/apa, 06. März 2019, 11:03 Uhr
Rund um Johannes Dürr gelangen immer mehr Informationen an die Oberfläche. Bild: APA/Barbara Grindl

INNSBRUCK. Der Langläufer war nicht nur der vermeintlicher Aufdecker, sondern selbst noch Kunde des Doping-Arztes.

Nächster Knalleffekt in der Aktion „Aderlass“: Der am Dienstag verhaftete Langläufer Johannes Dürr, der mit seiner Aussage vor der Münchner Staatsanwaltschaft die Polizei-Aktionen in Seefeld und Erfurt ausgelöst hat, soll bei der Einvernahme zugegeben haben, selbst bis zuletzt Blutdoping betrieben zu haben und ein Kunde des verhafteten Doping-Arztes gewesen zu sein. Da der 31-jährige Niederösterreicher, der inzwischen wieder auf freiem Fuß ist, für seinen Comeback-Versuch einen Crowdfunding-Plattform betrieben hat, besteht laut Staatsanwaltschaft der Verdacht auf Sportbetrug.

Trotzdem konnte Dürr nach der Vernehmung noch in den späten Dienstagabendstunden wieder enthaftet werden, "da nach derzeitigem Ermittlungsstand nicht anzunehmen ist, dass er auf freiem Fuß die Ermittlungen beeinträchtigen würde", teilte die Anklagebehörde mit.

Dass er die in Seefeld ertappten Langläufer Max Hauke und Dominik Baldauf an den Mediziner vermittelt habe, bestritt Dürr bei der Einvernahme. Die beiden ÖSV-Langläufer haben ihn in einem Zeitungsinterview als Vermittler genannt. Die beiden 26-Jährigen gaben sich reumütig und äußerten interessante Zukunftspläne. Hauke möchte Arzt werden, Baldauf Kriminalbeamter.

Dürr erneut im Dopingsumpf

"Es bleibt mir nichts anderes über, als mich bei allen zu entschuldigen, bei meiner Familie, bei meiner Frau. Ich bin auf der anderen Seite froh, dass das ein Ende hat" - Reumütig gab sich der österreichische Skilangläufer Johannes Dürr nach dem Dopingskandal bei Olympia 2014. Von einem Ende kann aber offenbar keine Rede sein. Fünf Jahre später findet sich Dürr wieder mitten im Dopingsumpf.

Bei den Olympischen Spielen in Sotschi war Dürr am Schlusstag (23. Februar) aufgeflogen. Wenige Stunden vor seinem geplanten Einsatz über 50 km Skating, in dem der Niederösterreicher als Medaillenkandidat galt, war bekanntgeworden, dass der ÖSV-Langläufer einen positiven Dopingtest auf das Blutdopinghormon Erythropoietin (EPO) abgegeben hatte. Dürr war damals nach seinem ersten Einsatz (Platz 8 über 30 km) zum Training nach Obertilliach gereist und erst zwei Tage vor seinem geplanten, zweiten Olympiaeinsatz nach Krasnaja Poljana zurückgekehrt. In Osttirol fand am 16. Februar 2014 auch die verhängnisvolle Dopingkontrolle statt.

Statement für sauberen Weg

Bis dahin hatte er stets betont, dass er für einen neuen, sauberen Weg des durch die Dopingvorfälle lange Jahre so schwer belasteten österreichischen Langlaufs stehe. Denn bereits 2002 in Salt Lake City und 2006 in Turin hatte die von Markus Gandler geleitete nordische Sparte des ÖSV durch Doping-Skandale bei Olympia für weltweite Negativschlagzeilen gesorgt. Dürr gestand noch am selben Tag und wirkte gebrochen, als er am Flughafen in Sotschi gegenüber dem ORF Stellung nahm. "Es ist in jeglicher Hinsicht das Schlimmste, was ich in meinem Leben gemacht habe", sagte er damals.

Der Göstlinger (Niederösterreich) wurde von der FIS für zwei Jahre gesperrt und vom ÖSV ausgeschlossen. Seine anfängliche Zusicherung, umfassend mit den Behörden zu kooperieren, setzte er aber offenbar nicht um. Er soll sich speziell zu seinen Kontakten und Hintermännern in Bezug auf die bezogenen Dopingmittel bedeckt gehalten haben. Strafrechtlich kam Dürr damals aber glimpflich davon. Das Verfahren gegen ihn bei der Staatsanwaltschaft Wien wegen Dopingbetrugs wurde diversionell erledigt, wobei eine Probezeit von zwei Jahren festgelegt wurde. Außerdem wurde ihm die Weisung erteilt, der Staatsanwaltschaft in halbjährlichem Abstand nachzuweisen, dass er keine im Sinne des Anti-Doping-Gesetzes verbotenen Substanzen nimmt. Laut Staatsanwaltschaft hat Dürr auch Schadensgutmachung geleistet.

Am 26. Februar 2016 lief die FIS-Sperre von Dürr ab, den lebenslangen Ausschluss aus dem ÖSV bekämpfte er auf dem Rechtsweg und wurde im November 2016 nach einer außergerichtlichen Einigung wieder als Verbandsmitglied geführt.

Comeback mittels Crowdfunding

Ab dem Jahr 2018 arbeitete Dürr an einem Comeback im Leistungssport und sammelte im Sommer 2018 via Crowdfunding laut Website 40.000 Euro, um den Wiedereinstieg finanzieren zu können. Sein Ziel war, sich auch ohne Unterstützung des ÖSV für die nordische Heim-WM 2019 in Seefeld zu qualifizieren. Parallel arbeitete er mit Autor Martin Prinz an einem Buch, das unter dem Titel "Der Weg zurück" kurz vor der Seefeld-WM erschien.

Doch mehr Aufmerksamkeit erhielt er abseits der Loipen. Im Vorfeld der WM ließ Dürr mit einer Beichte in einer am 17. Jänner ausgestrahlten ARD-Dokumentation aufhorchen. Dabei gestand der mittlerweile 31-Jährige, vor Olympia neben EPO- auch Eigenblutdoping betrieben zu haben.

Am Weg zurück scheiterte Dürr klar. Bei FIS-Rennen im Februar kam er nicht unter die besten 45 und konnte sich daher auch nicht für die WM qualifizieren. Und das offenbar trotz Doping. Denn im Zuge der "Operation Aderlass", die während der WM in Seefeld den nächsten Dopingskandal aufdeckte und am 27. Februar in Seefeld und Erfurt zur Festnahme von neun Personen führte, geriet auch Dürr wieder ins Zwielicht. Dabei hatten erst Dürrs Aussagen in der ARD-Dokumentation die Dopingermittlungen ins Rollen gebracht.

mehr aus Ski Nordisch

Neuer Chef für Österreichs Skispringer und Kombinierer

Skifliegen: Huber gewann in Planica Weltcup-Kugel

Peter Prevc sagt ganz laut Servus

Skifliegen: Huber gewann in Vikersund, Kraft Raw-Air-Champion

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

28  Kommentare
28  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Hans1958 (3.159 Kommentare)
am 09.03.2019 17:27

Doping wird sich nicht vermeiden lassen…wartet, bis erst das Gendoping kommt.

lädt ...
melden
antworten
betterthantherest (33.772 Kommentare)
am 06.03.2019 18:48

Ein Fiasko für Hajo Seppelt.

Da wirft dieser selbst ernannte Dopingjäger dem ÖSV vor, er hätte Doping bei den Athleten erkennen müssen.

Und jetzt erlebt er am eigenen Leib, wie er von einem Athleten vorgeführt wird:

Im Fernsehen wird ein langes und ein breites erklärt wie man den Weg zurück sauber gestaltet. Und im selben Zeitraum betreibt Lucky Luke Blutdoping vom Feinsten.

Tja Herr Seppelt - auch für Sie dumm gelaufen.

lädt ...
melden
antworten
lancer (3.688 Kommentare)
am 06.03.2019 17:45

Depp!

lädt ...
melden
antworten
Monal (491 Kommentare)
am 06.03.2019 17:41

Oh mir fällt dazu was ein, vielleicht funktioniert das so: Hey, wennst mir jemanden vermittelst, kriegst das nächste Mal umsonst ...

Oder a Provision ...
Wer weiß.

lädt ...
melden
antworten
Christian090676 (2.112 Kommentare)
am 06.03.2019 17:10

Doping scheint auch eine Sucht zu sein.

Jetzt stellt sich die Frage: Wer finanziert diese teure Sucht?

lädt ...
melden
antworten
Monal (491 Kommentare)
am 06.03.2019 17:41

Genau Christian...

lädt ...
melden
antworten
betterthantherest (33.772 Kommentare)
am 06.03.2019 18:49

Die Crowd. grinsen

lädt ...
melden
antworten
elang (428 Kommentare)
am 06.03.2019 15:33

Doping gabs und wird’s immer geben?
Früher in der Alm B.. in Braunau.Da wussten manche Fahrer die ersten km nicht mal das Sie am Fahrrad sitzen?
Trainingslager Mallorca in der Nacht geweckt warum?
Im Mühlviertel sind sie zur Dialyse nach Urfahr gefahren (so sagte man)?
Und jetzt tun alle so schockierend?

lädt ...
melden
antworten
c.sainz (1.259 Kommentare)
am 06.03.2019 13:17

Jeder verdient eine zweite Chance.
Würde ich abermals als Gedopter überführt werden, wäre ich als Sportler und Mensch erledigt.
(Johannes Dürr)
Dem ist wohl nichts hinzuzufügen.

lädt ...
melden
antworten
betterthantherest (33.772 Kommentare)
am 06.03.2019 13:26

Die edlen Spender sagen DANKE. grinsen

lädt ...
melden
antworten
Gedankenmacher (13 Kommentare)
am 06.03.2019 13:16

Da werden doch beide ihre
Berufsvorstellungen noch einmal überdenken müssen. Der Eine wird hoffentlich aus dem Polizeidienst entlassen wegen Betrugs und für das Medizinstudium wird man einen einwandfreien Leumund brauchen.
Das beim ORF Dopingsünder beschäftigt sind ist eine Sauerei.
Also für den ORF ein Kavaliersdelikt ?

lädt ...
melden
antworten
neptun (4.125 Kommentare)
am 06.03.2019 13:22

Nicht nur ein einwandfreier Leumund - der Herr muss mal schauen ob er überhaupt unter die Top 10% beim Eingangstest kommt. Kann mir nicht vorstellen daß er sich neben seiner zweifelhaften Karriere das Wissen angeeignet hat um den zu bestehen - und nur bestehen genügt nicht.

lädt ...
melden
antworten
deinGewissen (118 Kommentare)
am 06.03.2019 12:12

A Volltr...el,
Doping WM, schade um die 2 bis 3 ehrlichen Sportler die da mittun und unter ferner liefen fallen.

lädt ...
melden
antworten
pepone (60.622 Kommentare)
am 06.03.2019 13:05

deinGewissen

meinst die Russen die schon bestraft wurden und trotzdem UND IMMER noch dabei sind ? zwinkern Langlauf , Biathlon , usw usw ...

lädt ...
melden
antworten
chuckw (403 Kommentare)
am 06.03.2019 11:30

Da schau her...dürfte nicht viel Skrupel kennen der Herr, sonst hätte er nicht auch ein Crowdfundingprojekt gestartet ("Der Weg zurück") um wieder als aktiver Sportler tätig sein zu können...

lädt ...
melden
antworten
betterthantherest (33.772 Kommentare)
am 06.03.2019 12:04

"wie trainiere ich richtig?"

Johannes D. gibt Trainingstipps...

wurde immerhin 2 x gebucht.

Waren das die Herren H. und B. ? zwinkern

lädt ...
melden
antworten
brainpain (1.725 Kommentare)
am 06.03.2019 13:30

grinsen

lädt ...
melden
antworten
Monal (491 Kommentare)
am 06.03.2019 11:17

... es kommt nicht so sehr drauf an WAS du tust, sondern WIE du es tust …
Aha aha ! So so !
Der Dürr traut sich aber echt was ...

Und den anderen beiden Athleten alles Gute für die Zukunft.

lädt ...
melden
antworten
betterthantherest (33.772 Kommentare)
am 06.03.2019 12:47

Der traut sich was.

Von den Fans Geld Crowdfounding einsammeln.
Was ist mit diesem Geld passiert?

Darf man nach den neuesten Entwicklung in diesem Fall annehmen, dass dieses Geld zum Teil ins schöne Thüringen geflossen ist?

lädt ...
melden
antworten
betterthantherest (33.772 Kommentare)
am 06.03.2019 11:14

Der Herr D. ist also ein ganz besonderer Saubermann.

Im Wissen des Artikels empfehle ich, sein Inverview beim ARD nochmals zu genießen.

lädt ...
melden
antworten
neptun (4.125 Kommentare)
am 06.03.2019 11:09

Berufswunsch Arzt und Kriminalbeamter - der Scherz des Tages.

lädt ...
melden
antworten
FakeNewsLeser (2.157 Kommentare)
am 06.03.2019 11:26

was soll daran soviel scherzhafter sein, als dass viele andere überführte doper als (orf) sport co kommentatoren und experten für eh alles sowie trainier, manager usw arbeiten?

lädt ...
melden
antworten
neptun (4.125 Kommentare)
am 06.03.2019 11:40

Ich würde Arzt/Kriminalbeamter aber nicht auf eine Stufe mit koksenden Co-Kommentatoren, Trainern und Magiern stellen.

lädt ...
melden
antworten
KritischerGeist01 (4.908 Kommentare)
am 06.03.2019 11:41

Was genau ist daran nicht zu verstehen: Dürr möchte als überführter Straftäter für die Strafverfolgung zu arbeiten. Ich präzisiere: Als Wiederholungstäter!

Das ist ein Brüller.

Dann noch Hauke und Baldauf zur Polizei und der (noch)Langlauf-Chef des ÖSV sowie der Langlauf-Moderator des ORF zur NADA.

Die Kabarettisten Österreichs brauchen sich die nächsten Jahre nicht um Sport-Witze sorgen...

lädt ...
melden
antworten
fai1 (5.984 Kommentare)
am 06.03.2019 13:15

na - ja, ich denke dass die beiden Sportler wegen des Anti Dopinggesetzes oder wegen Sportbetrug angeklagt werden. Mit einem Freispruch rechne ich eigentlich nicht. Somit sind dann beide vorbestraft.

Und dass eine vorbestrafte Person dann Kriminalbeamter wird, das kann ich mir sehr schwer vorstellen.

lädt ...
melden
antworten
Proking (2.653 Kommentare)
am 06.03.2019 11:27

Mein neuer Klient "dt" ist der Polizeipräsident "dt".

lädt ...
melden
antworten
zwergbumsti (1.008 Kommentare)
am 06.03.2019 12:57

Ein verspäteter Faschingsscherz, hab ich mir auch gedacht.

lädt ...
melden
antworten
Fensterputzer (5.141 Kommentare)
am 06.03.2019 14:01

Berufswunsch Arzt und Kriminalbeamter - der Scherz des Tages.

Ich wollte auch immer schon Milliardär werden, geworden bin ich nur Millionär. zwinkern

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen