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Fußball-Bundesliga: Der Ball liegt bei der Politik

Von Harald Bartl, 09. April 2020, 00:04 Uhr
Fußball-Bundesliga: Der Ball liegt bei der Politik
Bild: GEPA pictures

Wie viele Privilegien darf man für den heimischen Kick zulassen? ÖFB und Liga werden so lange wie möglich auf Zeit spielen

Es ist die beherrschende Frage im heimischen Fußball: Wird die österreichische Fußball-Bundesliga tatsächlich durchgepeitscht? Die Antwort darauf kann und muss ausschließlich die österreichische Politik geben. Und damit ist nicht nur das Sport-, sondern vor allem das Gesundheitsministerium gemeint.

Die Frage aller Fragen: Wie viele Privilegien werden dem heimischen Kick zugestanden, um tatsächlich in den nächsten Monaten den Spielbetrieb wieder aufnehmen zu können? Dies soll mit Geisterspielen ohne Zuschauern ermöglicht werden, während sämtliche anderen (Sport)-Veranstaltungen in Österreich bis 30. Juni verboten sind.

Sollen 22 Fußballer auf dem Feld den Körperkontakt suchen und all jene Abstandsmaßnahmen bewusst missachten dürfen, die jeder andere Österreicher einhalten muss?

Ist es vertretbar, jeden Profifußballer in Österreich laufend parallel zu Trainings- und Ligabetrieb auf Corona zu testen – während andere Berufsgruppen tagelang auf Tests warten müssen?

Wer übernimmt die Haftung, wenn sich ein Spieler, Betreuer oder Funktionär dennoch infiziert?

Sind Fahrten in vollen Bussen quer durch Österreich (bei Busreisen nach Vorarlberg und Tirol noch dazu über das "große deutsche Eck") in Zeiten der Reisebeschränkung und Quarantäne überhaupt möglich?

Es ist nur eine kleine Auswahl jener Fragen, die man für diese Grundsatzentscheidung beantworten muss. Klare und rasche Antworten kann nur die Politik geben. Ansonsten wird sich die Diskussion über Monate ziehen.

Für den Österreichischen Fußballbund (ÖFB) und die Liga wäre ein vorzeitig selbst gefasster Beschluss auf Liga-Abbruch heikel. Wer sich von den Sitzungen des ÖFB (am Mittwoch) und der Bundesliga (am Donnerstag) die ganz großen Entscheidungen erwartet, wird enttäuscht werden.

Es ist aus Sicht des Verbands und der Liga absolut legitim, sich nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen, sondern ganz im Gegenteil auf Zeit zu spielen. Nichts macht die Angriffsfläche größer, als von sich aus einen vorzeitigen Abbruch der Meisterschaft auszurufen.

Bei einem Nein der Bundesregierung, die geforderten Geisterspiele bis zum aktuellen offiziellen Liga-Ende am 30. Juni zuzulassen, wären ÖFB und Liga hingegen juristisch praktisch unangreifbar. Das behördliche Verbot wäre "höhere Gewalt" und die juristische Handhabe dagegen massiv eingeschränkt.

Konflikte garantiert

Bei den betroffenen Klubs ist klar erkennbar, dass niemand gegen die eigenen sportlichen und finanziellen Interessen argumentiert. Eine Pattstellung und Konflikte in der Bundesliga sind damit garantiert. In der zweiten Liga, in der Spiele unter der Woche gar nicht vorgesehen sind und sehr viele Spieler nur Amateurstatus haben, wird der Widerstand gegen "englische Wochen" mit permanent drei Spielen binnen sieben Tagen massiv sein. Das unmittelbare Überleben hat die Regierung mit der Kurzarbeitsregelung ohnehin bereits weitgehend gesichert.

Beim ÖFB kommt erschwerend hinzu, dass man sich den Anweisungen des Europäischen Fußballverbands (UEFA) nicht so einfach widersetzen kann, ohne Konsequenzen bei den Europacupstartplätzen fürchten zu müssen. Auch hier wäre man bei einem Eingreifen der Politik schuldlos – und somit der größten Sorgen entledigt.

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Autor
Harald Bartl
stellvertretender Ressortleiter Sport
Harald Bartl

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2  Kommentare
2  Kommentare
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Akv (3.654 Kommentare)
am 09.04.2020 13:47

Die Fragen, die hier gestellt wurden, waren die Richtigen. Ich ergänze noch. Welche Konsequenzen hat es im Terminplan (der dann ja angespannt ist), wenn ein ganzer Kader Kontakt zu Infizierten Personen hatte?

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loewenfan (5.471 Kommentare)
am 09.04.2020 12:24

Hilft ja nix, wenn man nicht langsam wieder anfängt überall u in allen Bereichen Normalität herzustellen dann kann man den Tabernakel ganz zusperren,

bis es eine endgültige Antwort bzw Lösung zu dem Thema gibt wirds noch länger dauern,
ständig immer u überall mit der Angst angesteckt zu werden rumlaufen zu müssen macht die Menschen mürbe von den Gesamtfolgen ganz zu schweigen

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