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Als neun Spieler die Israel-Reise verweigerten

Von Harald Bartl, 22. März 2019, 08:13 Uhr
Als neun Spieler die Israel-Reise verweigerten
Andi Herzog nach dem Schlusspfiff im Ramat-Gan-Stadion Bild: APA

WIEN. ÖFB-Nationalteam: 2001 wurde die Reise zum Entscheidungsspiel zu einem Skandal.

Nach dem gestrigen EM-Qualifikationsauftakt gegen Polen (bei Druckbeginn noch im Gange) beginnt für Österreichs Fußball-Nationalelf heute das "Abenteuer Israel". Um 11 Uhr hebt die ÖFB-Chartermaschine in Richtung Tel Aviv ab. Am Sonntag trifft Österreichs Nationalelf dann im Sammy-Ofer-Stadion in Haifa auf das von Andi Herzog trainierte israelische Nationalteam.

Bei österreichischen Nationalteamfans wird das 1:1 vom Oktober 2001 wohl unvergessen bleiben. In letzter Sekunde traf Andi Herzog zum Ausgleich, der Österreich anstelle von Israel zwei Entscheidungsspiele zur (später verpassten) WM-Teilnahme 2002 in Japan und Südkorea bescherte. ORF-Kommentator Hans Huber wurde von israelischen Zuschauern "mit Orangen und Steinen" beworfen. Seine damaliger Live-Kommentar ist bis heute ein Hit im Internet.

Noch turbulenter ging es freilich schon lange vor dem Spiel zu. Tagelang wurde bereits spekuliert, wer nach zahlreichen Terroranschlägen aus Sicherheitsgründen auf die Reise nach Israel verzichten würde. Die Causa wurde zur Staatsaffäre. Nur die OÖNachrichten nahmen am Tag der Kaderbekanntgabe mit einer Exklusivgeschichte (der geheime Informant von damals wurde bis heute nie preisgegeben) alles richtig vorweg: "Die Teamspieler proben den Aufstand – neun Stars drohen mit Absage", stand in der Früh zu lesen. Am Nachmittag bestätigte Teamchef Otto Baric dann die Absagen von Christian Mayrleb, Martin Hiden, Walter Kogler, Robert Ibertsberger, Alfred Hörtnagl, Roland Kirchler, Edi Glieder, Günter Neukirchner und Didi Kühbauer.

Als neun Spieler die Israel-Reise verweigerten
Die OÖN-Exklusiv-Schlagzeile vom Boykott der neun ÖFB-Nationalteamspieler.

Die OÖN-Exklusiv-Schlagzeile vom Boykott der neun ÖFB-Nationalteamspieler.

Manche bezeichneten die Spieler als Verräter. ÖFB-Routinier Walter Kogler sah es genau umgekehrt: "Der Verband hätte uns Spieler schützen müssen." Mit Christian Mayrleb verweigerte damals auch ein Oberösterreicher die Reise nach Israel. "Ich würde es heute wieder so machen, habe das damals auch mit meiner Familie so besprochen, nachdem die Kinder damals noch ganz klein waren."

Vor allem aber stößt ihm heute noch eine damalige interne Abstimmung sauer auf. "Torhüter Franz Wohlfahrt war damals unser Kapitän und hat gemeint, wir sollen alle im Team gemeinsam über Ja oder Nein zum Flug abstimmen. 90 Prozent waren dagegen. Als es dann das Gespräch mit dem damaligen ÖFB-Präsidenten Beppo Mauhart gab, ist ein Großteil inklusive Wohlfahrt wieder umgefallen." So kam es dann am 27. Oktober doch zum Spiel. Österreich stieg auf, scheiterte danach aber im Play-off an der Türkei.

Als neun Spieler die Israel-Reise verweigerten
Teamchef Otto Baric herzte nach dem Schlusspfiff jeden Spieler einzeln. Bild: OON

Teamchef Otto Baric herzte nach dem Schlusspfiff jeden Spieler einzeln.

Österreichs Team beim 1:1 gegen Israel 2001: Wohlfahrt; Vukovic, Winklhofer, Prilasnig, Schopp (60. Lexa), Hiden, Vastic, Herzog, Kitzbichler (74. Kocijan); Strafner (69. Wallner), Haas. Teamchef: Otto Baric; Tore: Gershon (56./Elfm.), Herzog (92./Freistoß); Ramat-Gan-Stadion, 42.000; Pereira.

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Autor
Harald Bartl
stellvertretender Ressortleiter Sport
Harald Bartl

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1  Kommentar
1  Kommentar
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( Kommentare)
am 23.03.2019 10:08

ich verstehe die spieler schon.kann man denn in keinen anderen land spielen?oder man stellt den kern als aufpasser ab.

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