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Wie konnte so etwas passieren?

Von OÖN, 28. März 2019, 00:04 Uhr
Wie konnte so etwas passieren?
Steven Zuber ist bedient. Bild: APA/AFP/FABRICE COFFRINI

BASEL. Die verrückten Seiten des Fußballs: Die Schweiz hatte in der EM-Qualifikation in der 83. Minute 3:0 gegen Dänemark geführt, am Ende sprang nur ein Punkt heraus.

"Desaströse zehn Minuten machen aus einer Gala ein Debakel", schrieb der "Tagesanzeiger" nach dem unfassbaren 3:3-Unentschieden der Schweizer Fußball-Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation gegen Dänemark.

Die Eidgenossen hatten noch in der 83. Minute 3:0 geführt, danach brachen sie komplett auseinander. "Eine so gute Mannschaft, wie wir es sind – mit so viel Qualität und einem so breiten Kader –, muss das heimbringen, ganz einfach", sagte Torhüter Yann Sommer. Wie bei den noch punktelosen Österreichern stellt sich bei den Schweizern, die jedoch mit vier Zählern voll auf EM-Kurs sind, die Charakterfrage.

Erinnerungen an 2013

Kann das (verletzungsbedingte) Ausscheiden des Mittelfeldregisseurs Granit Xhaka in der 80. Minute ein gesamtes Team aus dem Konzept bringen? War es pure Überheblichkeit? "Erst in einigen Monaten oder Jahren wird sich zeigen, wofür dieses Spiel vom Dienstagabend gut war: ob es eine wichtige Lektion war in einem Entwicklungsprozess – oder einfach das nächste Zeichen der Launen dieser Mannschaft", schrieb die "Neue Zürcher Zeitung".

Fredy Bickel, der nach Saisonende höchstwahrscheinlich seinen Sessel als Sportchef des SK Rapid räumen wird, taucht in der Gerüchteküche als potenzieller Nati-Manager der Schweizer, die sich in der jüngeren Vergangenheit immer für große Turniere qualifiziert haben (WM 2014, EM 2016, WM 2018), auf. Es geht aber nicht um Namen, sondern um die grundlegende Einstellung.

Aus Schaden sind die Eidgenossen offenbar nicht klug geworden. Bereits 2013 war ihnen in der WM-Qualifikation das Missgeschick passiert, in den letzten 35 Minuten gegen Island eine 4:1-Führung zu verspielen: Endstand 4:4. Spieler wie Sommer, Xhaka, Ricardo Rodriguez, Stephan Lichtsteiner, Steven Zuber oder Michael Lang standen auch damals im Kader. Die unliebsamen Nebengeräusche hielten nicht lange an: Die Schweiz sollte trotz des Dämpfers ein WM-Ticket lösen.

Spiele, in denen ein Team eindeutig auf der Siegerstraße fährt und dann doch noch abbiegt, sind kein Einzelfall (siehe Factbox rechts). Dieses unterbewusste Zurückschalten in der Annahme, dass ohnehin alles klar ist, in Verbindung mit einem Gegner, der noch an den Funken einer Chance glaubt, kann eine psychologische Eigendynamik entwickeln.

In der 97. Minute zum Ausgleich

Dass so etwas Kurioses an einem Tag (in abweichender Dramaturgie) zweimal passiert, ist allerdings speziell. Noch dramatischer als das Match in Basel verlief die EM-Quali-Partie in Oslo. Dort hatte Norwegen beim 3:3 gegen Schweden in der 69. Minute noch 2:0 geführt, das "Tre Kronor"-Team schlug zurück und lag in der 91. Minute 3:2 voran. Doch damit nicht genug: Ola Kamara – einst bei der SV Ried unter Vertrag, ohne jemals für die Innviertler gespielt zu haben – beendete den Krimi in der 97. Minute mit dem 3:3.

 

Denkwürdige Aufholjagden

26. Mai 1999, Champions-League-Finale: Manchester United – Bayern München 2:1. Die Münchner führen bis zur 91. Minute 1:0, dann stechen die Joker der „Red Devils“: Teddy Sheringham trifft zum 1:1, der aktuelle United-Coach Ole Gunnar Sols-kjaer stellt in der 93. auf 2:1.

25. Mai 2005, Champions-League-Finale: FC Liverpool – AC Milan 3:3 n. V., 3:2 i. E. Die Italiener führen in Istanbul zur Pause 3:0, die Engländer gleichen mit drei Toren binnen sechs Minuten aus. Es kommt zum Elfmeterkrimi, in dem Liverpool-Goalie Jerzy Dudek zum Matchwinner wird.

16. Oktober 2012: WM-Qualifikation: Deutschland – Schweden 4:4. Noch in der 62. Minute führt der spätere Weltmeister in Berlin 4:0, dann reißt der Faden komplett, die Skandinavier gleichen in der 93. Minute aus. „So etwas habe ich noch nie erlebt“, stöhnt Mittelfeldstratege Bastian Schweinsteiger danach.

8. März 2017: Champions League, Achtelfinale: FC Barcelona – Paris SG 6:1. Die Katalanen starten mit einer 0:4-Hypothek ins Rückspiel, die Aufholjagd scheint zum Scheitern verurteilt zu sein. „Barça“ führt im Camp Nou bis zur 88. Minute „nur“ 3:1. Drei Tore fehlen – und sie fallen tatsächlich. Das Wunder wird in der 95. Minute Wirklichkeit.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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barzahler (7.595 Kommentare)
am 28.03.2019 10:48

Liebes Nachrichten Team! Verzichtet in Zukunft bei der Auswahl der Fotos auf Personen, die paffen, saufen oder Tatoos zur Schau stellen. Denkbar schlechte Vorbilder für die Jugend verbreiten die von der öffentlichen Hand überproportional gefördertene Boulevard Medien.

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uustone (482 Kommentare)
am 28.03.2019 14:59

Nun gegen Tattoos ist ja nichts einzuwenden zwinkern

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