Herzlich-heile Erholungswelt
Gisela Holleis, die Grande Dame im Tourismus von Zell am See, hat in ihrem Salzburgerhof Luxus mit Genuss und Gemütlichkeit vermählt.
Sie ist unermüdlich, und ihre 87 Jahre kennt man Gisela Holleis nicht an. Mit ihrem 94-jährigen Gatten Wilhelm sitzt sie in ihrem Hotel Salzburgerhof in Zell am See beim Essen fast mitten unter den Gästen. Dann hat sie für jeden ein herzliches Wort, bevor sie schnurgerade in den Garten steuert, um mutterseelenallein so etwas wie die Fünf Tibeter zu exerzieren.
Alter ist im Luxushotel mit fünf Sternen und dem kleinen Zusatzplus kein Thema. Jugendliche sind mit ihren Eltern dort. Irgendwann werden sie mit ihren Enkeln kommen. Vielen Mitarbeitern sieht man ihre vieljährige Erfahrung deutlich an. Alles atmet Blitzsauberkeit. Picobello ist ein geflügeltes Wort.
Es war einmal eine kleine Pension
Was als kleine Pension mit "indischen" Duschen (jenseits des Ganges) begann, ist heute das Flaggschiff im Winter- und Sommersportort im Pinzgau. Knapp 100 Zimmer, 60 Mitarbeiter, Zwei-Hauben-Küche und ein riesiger Wellnessbereich, charmant in ein "Schlössl" verpackt; das ist der Salzburgerhof.
Sohn Wilfried Holleis mag das Grand Hotel am See haben und jede Menge Araber, doch die sind im Salzburgerhof kein Thema. Am liebsten sind Gisela Holleis Gäste aus Österreich, dann kommt Deutschland und der Rest Europas. Auf Plattformen werden nur wenige Zimmer gestellt, "damit sich keine Clans einbuchen".
Abends genießt man etwa geschmorte Kalbsbackerl mit frischen Morcheln. Zur pochierten Auster kombiniert Küchenchef Stefan Reiter Karfiol, Safran und Kerbel. Gibt es Schnecken, sind die aus Wien, wiewohl eine gewisse Frankophilie nicht zu leugnen ist. Als Chefin ihres eigenen Reisebüros holte Gisela Holleis seinerzeit Sonderzüge voll Franzosen nach Zell am See.
Enkelin Maria (16), die die Tourismusschule Klessheim besucht, darf sich auf ein wohlbestalltes Haus freuen. "Die ist schon mit fünf Jahren mit mir Gäste begrüßen gegangen und sagte, das mache ich einmal als Chefin", so die Oma. Bis dahin baut die Grande Dame noch jährlich um. Bald soll es ein Familien-Hallenbad geben.
Zeller Tipps
Anreise: Zell am See ist gut mit dem Zug erreichbar. Mit der Sommer-Gästekarte darf im Pinzgau mit allen Öffis gratis gefahren werden.
Wandern: Rund um den See in zweieinhalb Stunden. Achtung: viel Asphalt-Gehsteig.
Skitour: Noch eine Weile dürfte die präparierte 1,5-Stunden-Tour auf den Ronachkopf (1350 Meter) in Thumersbach gegenüber von Zell/ See gehen. In der Enzian-Hütte sitzen (fast) nur Einheimische.
Salzburgerhof: 5-Sterne-plus-Luxus mit Gemütlichkeit: ab 145 Euro pro Person und Nacht im Doppelzimmer mit Haubenessen fast rund um die Uhr, was sich untertrieben „Halbpension“ nennt. Achtung: Der Salzburgerhof öffnet erst wieder am „Palmfreitag“, 12. April.