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Der Fremden(ver)führer

Von Bernhard Lichtenberger, 17. Februar 2019, 18:00 Uhr
Der Fremden(ver)führer
„Als Fremder habe ich einen anderen Blick auf die Stadt“, sagt Fremdenführer Frankenberger. Bild: Frankenberger

Als Fremder führt Sebastian Frankenberger Fremde durch Linz. Zu seiner Berufung fand der 37-jährige Passauer über Umwege.

Ein Fremdenführer muss mich begeistern können, er muss brennen für seine Stadt und mir das erzählen, was ich nicht auf Wikipedia und in Büchern nachlesen kann. Und er muss mir Zusammenhänge erklären, damit ich mit dem Gefühl heimgehe, etwas verstanden zu haben", sagt Sebastian Frankenberger. Ansprüche, die der 37-jährige Bayer auch an sich stellt. Schließlich gehört er selbst zur Berufsgruppe der Fremdenführer, deren Welttag sich am 21. Februar zum 30. Mal jährt.

Ein Fremder als Fremdenführer

Wenn der Passauer Augen und Ohren seiner Gäste für Linz öffnet, erlaubt sich mancher die Frage, wie Frankenberger als Fremder in dieser Stadt denn dazu komme. "In der Heimat tut man sich mit Visionen schwerer", spielt der seit 2006 geprüfte Austria Guide auf den Propheten an, der im eigenen Land nichts gelte. In Passau stoße er bei Veränderungsprozessen an seine Grenzen, "in Linz werde ich eher mit offenen Armen empfangen", sagt Frankenberger.

"Es spielt auch mit, dass ich als Fremder einen anderen Blick auf die Stadt habe. Linz war lange Zeit nicht wirklich stolz auf sich, das hängt mit der NS-Geschichte, der Industriestadt und dem Image zusammen. Unsereiner kommt da völlig vorurteilsfrei, sieht das Potenzial, und deshalb können wir schwärmen, ohne Altlasten mit uns zu tragen."

Zu seiner Berufung fand der Bayer über Umwege. Vom Lehramtsstudium für Mathematik und Physik wechselte er zur Theologie, um Pfarrer zu werden. "Dann habe ich gemerkt, dass das mit dem Glauben spannend, aber die katholische Kirche sehr speziell ist", in der schwer etwas zu verändern sei. Mit dem Kulturhauptstadtjahr 2009 blieb er, unterbrochen von einem Intermezzo in der bayerischen Politik, in Linz hängen.

Den Geführten – Frankenbergers Hauptklientel sind Schulklassen und Kreuzfahrtgäste – wird in eineinhalb bis zwei Stunden Wissen mit Akku-Beamer, Snapchat-Brille, Musik, Film, Gedichtrezitation, interaktiven Spielszenen, Linzer-Torten-Verkostung und Naturgenuss vermittelt. Und sie werden vom Fremdenführer zu besonderen Plätzen verführt: zum Beispiel zur Kepler-Wiese beim Schloss mit Blick auf die Donau, zur Franz-Josefs-Warte, zum Donaustrand in Alturfahr, zur oberösterreichischen Küche im Wirtshaus Keintzel im Alten Rathaus oder in den Mariendom, "um sich einfach in die Bankreihen zu setzen, den Dom zu genießen, Zeit zu haben und runterzukommen".

 

Zur Person

Name: Sebastian Frankenberger; 37 Jahre, pendelnder Bayer mit Wohnsitzen in Passau und Linz

Beruf: staatlich geprüfter Fremdenführer (Austria Guide) und Betreiber der Agentur „DonauGuides“

Internet: donau-guides.eu; austriaguides-ooe.at

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2  Kommentare
2  Kommentare
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xerMandi (2.161 Kommentare)
am 17.02.2019 19:30

Zeigt mal wieder schön, wie wichtig moderate Studiengebühren wären, die vorzugsweise im Laufe des Arbeitslebens abzuzahlen sind.

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benno_broma (5 Kommentare)
am 17.02.2019 19:21

Das ist doch der Nichtraucher-Sheriff, oder?

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