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"Seen"-Sucht und Bergduft

Von Karin Haas, 12. August 2018, 15:00 Uhr
"Seen"-Sucht und Bergduft
Gottlieb Strobl errudert mit Gästen die einsamsten Buchten und weiß viele Promi-G´schichtln. Bild: haas

Rund um den Millstätter See gibt´s Natur pur, Genuss-Tafeln einmal anders und sieben schräge Nächtigungs-Karbäuschen für jede Menge Zweisamkeit.

Lei lafn losn": Die Kärntner Gemütlichkeit und dieses Idiom ist nicht angebracht, wenn es zum "Biwak" auf den Goldeck, den Hausberg bei Spittal an der Drau, geht. Zwar hat der Mitarbeiter der "alten Bergbahn" mit der liebenswerten Gondel, die uns auf die Mittelstation und damit auf 1640 Meter Höhe bringt, die Ruhe weg. Doch um 16.40 Uhr fährt unwiderruflich die letzte Bahn des Tages nach oben und dann ist Schluss. Wir schaffen es und haben den Schlüssel zur himmlischen Ruhe, zur himmlichen Zweisamkeit und zum "Biwak" auf 1640 Metern Seehöhe.

Eigentlich ist das "Biwak" ein erstaunlich komfortables, trendiges Holz-Karbäuschen, 15 Quadratmeter "groß" und mit Mini-Veranda. Zwei versteckte Räder darunter verraten, dass es gezogen werden kann. Darin sind ein Bett für zwei, viele Fenster zum Himmel, Waschwasser mit Stein-Lavoir und KEINE Dusche. Doch das stört nicht. Denn im "Erlebnis Post-Stadthotel mit EigenART" auf dem Hauptplatz von Spittal an der Drau, das den Schlüssel zum Biwak hat und dieses auch kulinarisch bespielt, kann ausgiebig geduscht und gewellnesst werden. Den "Fresskorb" für die Grillstation beim Biwak nimmt man von dort gleich mit. Das Frühstück kommt mit der ersten Bergbahn.

Sieben Biwaks unter Sternen

Andere Hotels in der Region Millstätter See betreuen andere "Biwaks". Es gibt sieben davon. Der Schweizer Designer Roger Aeschbach, der sich "Szenograf" nennt, hat sie erdacht. Weitere stehen im Millstättersee-Schilf, direkt am Seestrand und auf einer Wiese am Waldesrand. Die besten Plätzchen dort kennt Gottlieb Strobl, der Seniorchef des Bootsverleihs von Millstatt. Dienstags und donnerstags geht es um acht Uhr für zwei Stunden mit Ruderbooten auf den See, um das fast unverbaute Südufer zu erkunden oder G’schichtln über Sommerfrische-Villen und den Adel zu erfahren. Auch wo der Bau-Tycoon Hans Peter Haselsteiner seine nagelneue Villa hat, die ausschaut wie von früher, weiß der Gottlieb.

Alles, was man für diesen Spaß braucht, sind eine Gästekarte, ein kleiner Unkostenbeitrag und eine Anmeldung beim Tourismusverband (04766/3700). Den "Weg der Liebe" gehen auch viele. Es ist eine mit Infos auf Tafeln aufgepeppte Wanderung, die auch vorher schön war, als es einfach hieß, von der Schwaigerhütte über die Alexanderhütte, die Millstätterhütte zur Lammersdorfer Hütte zu gehen. Nach Hause oder an den Ausgangspunkt bringt das Wander-Taxi. Wir haben einen wunderbar grantelnden Taxler erwischt, der jeden Wiener Droschkenlenker in den Schatten stellt. Doch wie heißt es hier so schön: "Lei lafn losn".

Tafeln auf 2000 Metern Höhe

Höhepunkt der gut vierstündigen Wanderung, bei der man rund 500 Höhenmeter überwindet, ist das "Granattor", das auf einen ganz besonderen, hier üblichen Bodenschatz hinweist. Achtung: Suchtfaktor bringt nicht nur die Aussicht. Auch die kulinarisch hochstehenden Hütten laden zu einem eher längeren, denn kürzeren Besuch ein.

"Seen"-Sucht und Bergduft
Wanderziel Granattor. Bild: haas

Apropos Genuss: Direkt beim Granattor finden auf knapp 2040 Metern Seehöhe zwei der traditionellen Millstätter Herbst-"Tafeln" statt. Start ist Samstag, 1. September. Dann gibt es an (fast) jedem Wochenende an unüblichen Orten wie in einem Granatstollen, in einer Seevilla oder in einer Brotbackstube in einem Bauernhof Kulinarik-Erlebnis-Tafeln (www.millstaettersee.com/tafeln).

Die berühmte Reinanke

Fisch und damit die berühmte Reinanke in Wildfang isst man am besten direkt am See. Mit ein bisschen Glück bekommt man sie bei einem unscheinbaren Fischstandl hoch über Dellach direkt am Radlweg, der rund um den Millstätter See in angenehmen 37 Kilometern mit ein paar Höhenmetern führt. Carina Olsacher ist die Chefin nicht nur über diesen charmanten Selbstbedienungsfischimbiss, sondern auch über die traditionelle "Seefischerei Brugger", die ihre Netzfischerlizenz noch aus k. & k.-Zeiten hat. Ein Fischlein im Ganzen gegrillt mit "Geheimgewürz", Eisberg-Erdäpfelsalat, Knoblauchsauce und Brot kostet bei Brugger 13,90 Euro. Montag, Dienstag sind Ruhetage, und an den anderen Tagen macht Carina von 14 bis 16 Uhr Pause. Obendrein ist um 20 Uhr Schluss.

"Seen"-Sucht und Bergduft
Carina und Julia im Fischimbiss der Seefischerei Brugger in Dellach. Bild: haas

Famos klingt ein Tag im Millstätter "Badehaus" aus, dem öffentlichen Bad mit Sauna (Tageskarte: 27 Euro.) Der beheizte Pool mit dem "Unendlichkeitsblick" auf den See lockt auch zum Sich-Treiben-Lassen, wenn der Millstättersee seine im Sommer üblichen 25 Grad erreicht hat.

Wie heißt es so schön: "Lei lafn losn." Oder, wie man charmant umgedeutet sagen kann: Schlau ist es, mehr zu "dawarten" als zu "darenna".

 

Tipps & Adressen

„Weg der Liebe“: mit Picknick-Rucksack für zwei Personen; Taxitransfer zum Start- und vom Zielpunkt: 60 Euro (bis Ende Oktober),
info@millstaettersee.com

Tafeln am Granattor: Sa., 1. Sept., und Sa., 15. Sept., 9 bis 16 Uhr, Wandertaxi, Guide, Menü auf 2040 Metern, Aperitif: 59 Euro. Weitere Tafel-Locations bis 12. Oktober: www.millstaettersee.com/tafeln

Biwak unter Sternen: sieben Locations, ab 199 Euro pro Nacht für 2 Personen, inkl. Korb mit Abendessen und Frühstück. www.biwaks.millstaettersee.com

Millstätter See Tourismus: www.millstaettersee.com.

 

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