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Manche mögen's kalt

Von Von Bernhard Lichtenberger, 25. Februar 2018, 08:00 Uhr
Manche mögen’s kalt
Nördlicher geht’s nicht: Philipp Schaudy vor einem russischen Eisbrecher am Nordpol Bild: Schaudy

Mehr als 70 Reisen haben Philipp Schaudy in die Kühltruhe unseres Planeten geführt. Die Multimedia-Show, die der Grazer nun in Oberösterreich zeigt, erzählt von seinem "Arktisfieber".

Entlegen, unwirtlich, wenig bereist. Kleben diese Adjektive an einer Gegend, wird sie von Valeska und Philipp Schaudy für reizvoll erklärt. Und wenn dann noch "kalt" dazu kommt, scheint die Welt des Grazer Ehepaares perfekt.

Seit fast zwei Jahrzehnten zieht es den 44-jährigen Diplom-Geografen, Welt-, Expeditions- und Vortragsreisenden gen Norden. Das war schon immer so. Während andere Jugendliche in Zügen nach Süden ratterten, nutzte Schaudy sein Interrail-Ticket, um Skandinavien auf Schienen zu durchkreuzen. Später führte ihn das Studium nach Island und Spitzbergen, wo er mit Valeska, einer diplomierten Umweltsystemwissenschafterin, in den Tourismus schlitterte. "Wir haben im Winter Ausflüge mit Schneemobilen und im Sommer Wanderungen und Gletschertouren geführt und leiten seit vielen Jahren Reisen mit wissenschaftlichem Touch auf kleinen Expeditionsschiffen", sagt Philipp Schaudy, der in fast zwei Jahrzehnten mehr als 70 Reisen in die Kühltruhe des Planeten unternahm.

Sein "Arktisfieber", das ihn in Grönland, Spitzbergen, Franz-Josef-Land und am Nordpol erfasst, erklärt der Globetrotter so: "Lässig sind die Einsamkeit – viel Gegend, wenige Leute – und das raue Klima. Ich finde es auch spannend, dort unterwegs zu sein, wo Tiere leben, die gefährlich sind – wie der Eisbär oder der Wolf. Dort ist der Mensch kleiner als die Natur und hat nicht alles in der Hand."

Seine erste Eisbären-Begegnungen hatte der Grazer, als er im Winter mit einem Freund auf Skiern zum südlichsten Punkt Spitzbergens unterwegs war. "Wir lagen im Zelt, als ein Bär in den Stolperdraht tappte, den wir rundherum gespannt hatten. Wir sind dann bei minus 30 Grad in Unterhosen lärmend hinausgestürzt. Er ist abgehauen – keine Ahnung, ob wegen der Unterhosen oder wegen des Krawalls", sagt Philipp Schaudy.

Warum er’s kalt mag? "Ich finde es praktischer, etwas anzuziehen, wenn es kalt ist, als nichts mehr ausziehen zu können, wenn es zu warm ist." Wobei es keinen Winkel der Welt gibt, dem sich das Paar verschließt. Eindringlich bewiesen sie das mit ihrem "2-Rad-Abenteuer". Ab 2006 sind die Schaudys in fünfeinhalb Jahren 87.020 Kilometer kreuz und quer um den Globus geradelt, haben 55 Länder passiert, 67 Patschen geflickt, im Sudan bei 55 Grad geschwitzt und sind in Finnland bei minus 20 Grad gestrampelt.

"In Ländern, die nicht jedermann bereisen würde, haben wir die tollsten Erfahrungen mit Menschen gemacht. Dort ist man besonders warmherzig und offen", sagt Schaudy. "Uns wurde nie etwas gestohlen, wir wurden nie überfallen. Man muss nur ein paar Regeln befolgen." Jenen, die die Angst, es könnte etwas passieren, nicht aus der Komfortzone treten lässt, rät der Weltreisende, einfach loszufahren und "zu schauen, wie es so tut. Wenn man sich aufs Reisen einlässt, ergibt sich sowieso vieles von selbst". So wie auf ihrer eben zu Ende gegangenen fünfmonatigen Marokko-Reise mit den kleinen Töchtern Merle und Nathalie. Aber das wird ein anderer Vortrag.

"Philipp Schaudy: Arktisfieber", Multivisionsvortrag, Attnang-Puchheim (28. Februar, 19 Uhr, Maximilianhaus), Ansfelden (1. März, 20 Uhr, ABC – Anton Bruckner Centrum)

Zur Person

Namen: Philipp (44) und Valeska (40) Schaudy, Töchter Merle (1½) und Nathalie (4), leben in der Nähe von Graz.

Beruf: Diplom-Geograf, Welt-, Expeditions- und Vortragsreisender; Valeska ist diplomierte Umweltsystemwissen-
schafterin

Internet: www.schaudy-unterwegs.at

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