Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Liebesgrüße aus Moskau

10. November 2018, 00:04 Uhr
Liebesgrüße aus Moskau
Eine gute Adresse für Luxuswaren aus aller Herren Welt war das Moskauer GUM auch während der Sowjetzeit. Bild: feh

Wer es sich leisten kann, nimmt der Liebsten aus dem Kaufhaus GUM einen Armreif um 50.000 Euro mit. Für schmälere Brieftaschen tut es ein Putin-Häferl als Souvenir.

Das Service reicht so weit, der Kundschaft die Umrechnerei zu ersparen. Weil 3.788.000 Rubel für ein Armband auch für betuchte Käufer schon wie ein größeres Sümmchen aussehen, preist das Kaufhaus "GUM" am Roten Platz das Geschmeide lieber mit 50.000 Euro aus. Ist handlicher.

Das Warenhaus mit einer Fläche von rund 75.000 Quadratmetern, das auf dem Marktplatz vor den Kremlmauern gegründet und 1893 mit großem Pomp eröffnet wurde, überbot zu seiner Zeit alles Dagewesene: Das Kaufhaus, mit dessen Planung Alexander Pomeranzev nach einem in der damaligen Epoche noch völlig unüblichen anonymen und korruptionsfreien Architekturwettbewerb beauftragt worden war, verfügte bereits über elektrisch betriebene Lastenaufzüge und wurde nach Sonnenuntergang mit rund 7000 elektrischen Glühlampen erleuchtet. Das GUM brachte eine Modernisierung des Handels in Russland mit sich: Erstmals wurden im Zarenreich Preisschilder ausgehängt, die das übliche Gefeilsche zwischen Verkäufer und Kunde beendeten.

Der erste Höhenflug des GUM dauerte aber nicht lange, nach der Oktoberrevolution 1917 wurde das Gebäude für Büros der neu gebildeten Ministerien beschlagnahmt. 1921 erhielt das GUM seine ursprüngliche Nutzung als Warenhaus zurück, weil Lenin im Zuge seiner "Neuen Ökonomischen Politik" in einem gewissen Rahmen den Privathandel wieder erlaubte. In dieser Zeit bekam das GUM auch als "Gosudarstwenny Uniwersalny Magasin" (universelles wirtschaftliches Magazin) seinen Namen. Stalin machte dann mit dem Warenhaus schnell wieder Schluss, das Ende der 1940er Jahre vor dem Abriss stand. Nikita Chruschtschow wollte mit dem GUM dann wieder ein Vorzeige-Warenhaus des Sozialismus schaffen. Legendär wurde dann eine geheime, für das gemeine Volk nicht zugängliche Abteilung, die hochrangigen Parteifunktionären vorbehalten war, in der diese aus dem Westen importierte Mode und andere Luxusgüter kaufen konnten. Das wiederum beschwor den Unmut der Moskauer Bevölkerung herauf, sodass es wieder Schließungspläne gegeben haben soll. Diese soll aber einer modernen Sage nach Staatschef Leonid Breschnew persönlich verhindert haben, weil dessen Ehefrau Viktoria Stammkundin einer dortigen Schneiderei gewesen sein soll. Heute ist das GUM in Privatbesitz, Mehrheitsaktionär ist die Firma "Bosco di Ciliegi" von Michail Kusnerowitsch. Täglich wälzen sich 30.000 Besucher durch die Gänge den Einkaufstempel, die meisten schauen nur und machen Touristenfotos.

Mit nacktem Oberkörper

Erschwinglicher ist natürlich die Warenpalette an den vielen Ständen und Geschäften in Moskau, in denen Souvenirs verkauft werden. Wladimir Putin als Matroschkapuppe ließ natürlich nicht lange auf sich warten. Allgegenwärtig sind nun aber Kaffeehäferl und jede Menge T-Shirts mit dem Präsidenten als Aufdruck.

Liebesgrüße aus Moskau
Häferl: Putin-Merchandising Bild: feh

Putin wird in Motiven gezeigt, wie es die Propaganda des Präsidentenpalastes vorsieht: als Kampfpilot mit Sonnenbrille, als Staatsmann im dezenten Anzug, als Fischer mit nacktem Oberkörper, die Angel schwingend. Selbst als Spielzeugfigur für das Kinderzimmer gibt es den russischen Präsidenten.

mehr aus Reisen

Gewinnen Sie zwei Plätze bei Dreiländerreise ins Baltikum

Der Reiz des Weitwanderns

Die Insel Amrum: Stille Idylle in der Zwischensaison

Skitouren rund um die Loseralm

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen