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Leben für den Gast

17. März 2018, 00:04 Uhr
Leben für den Gast
Hans, Rosi und Johanna Schallmeiner Bild: OÖN/Fellner

"Es gibt kein schöneres Vergnügen, als einen Menschen dadurch zu überraschen, dass man ihm mehr gibt, als er erwartet hat", schrieb der französische Poet Charles Baudelaire. Dass solche Gastfreundschaft auch in Oberösterreich gelebt wird, zeigen stellvertretend drei Beispiele.

Kultige Gastgeber am Traunsee

Der Hois’n-Wirt am Traunsee ist eines der bekanntesten Gasthäuser im Salzkammergut. 1896 eröffnete der Dampfschiffkapitän Hans Schallmeiner am Ufer ein kleines Wirtshaus. Sein gleichnamiger Urenkel führt als Küchenchef heute erfolgreich den Hotel- und Gasthausbetrieb – und mit Johanna Schallmeiner (27) scharrt bereits die fünfte Generation in den Startlöchern.

hoisnwirt.at

Kein Mensch kann mit Sicherheit sagen, woher der Name "Hois’n" kommt. Hois’n-Wirt Hans Schallmeiner hat aber eine Theorie: "Für die Salzschiffer war diese Stelle des Traunsees früher eine Halsestelle. Bis hierher mussten sie rudern, danach zogen Pferde die Zillen am Ufer entlang." So gesehen könnte "Hois’n" die Dialektform des Wortes "Halse" sein.

Ein spezieller Ort ist der Hois’n-Wirt in jedem Fall. Eingebettet zwischen Traunstein und Traunsee, ist der Vier-Sterne-Hotelbetrieb samt Panorama-Gastgarten nicht nur bei Schönwetter eines der wichtigsten Ausflugsziele für Wanderer und Radfahrer im Salzkammergut. Dank Schiffsanlegestelle und Bogenschützen-Parcours floriert der Betrieb auch, wenn sich die Sonne nicht im Wasser spiegelt.

Hans Schallmeiner schwingt den Kochlöffel selbst. Berühmt ist er für seine Gmundner Fischsuppe. Stammgäste schwören auch auf seine Krautwickler.

Seine Tochter Johanna hat den Betrieb noch nicht übernommen, schupft ihn mehr oder weniger aber jetzt schon. "Ich habe die Tourismusschule in Salzburg besucht, weil ich als Jugendliche in die Stadt wollte", sagt sie. "Jetzt bin ich hier glücklich." Von einer 38,5-Stunden-Woche kann die junge Hois’n-Wirtin zwar nur träumen. "Aber es ist schon etwas Besonderes, in einem Familienbetrieb zu arbeiten, der so eine Tradition hat wie unser Haus." (ebra)

Willkommen im Wohnzimmer

Michael Nell (35) führt das Linzer Hotel „Schwarzer Bär“ in dritter Generation und rückt mit Partnerin Lisa Sigl (24) die Gastronomie in den Vordergrund. Das Haus in der Herrenstraße wurde schon im 15. Jahrhundert als Gasthof erwähnt. Der weltberühmte Tenor Richard Tauber kam im Hotel am 16. Mai 1891 zur Welt.

linz-hotel.at

Gastro-Liebhaber: Michael Nell und Lisa Sigl Bild: privat

„Wir verbringen mehr Zeit hier als in unserer Wohnung. Wir leben, was wir machen“, sagt Michael Nell, der mit seiner Partnerin Lisa Sigl das Hotel „Schwarzer Bär“ in Linz führt. „Bei uns gibt’s keine Work-Life-Balance, sondern nur eine Life-Balance“, ergänzt die 24-Jährige.

Das nicht zu leugnende Wirts-Gen gibt die Richtung in dem 54-Zimmer-Betrieb im Herzen der Landeshauptstadt vor. Während andere ihr gastronomisches Angebot eindampfen, rühren die Hoteliers gerade in diesem Bereich ordentlich um. Unter der Devise „Tradition trifft Moderne“ werden unterschiedliche Konzepte serviert. In der klassischen „Bärenstube“ bringt der kreative Küchenchef Dieter Gütlbauer authentische österreichische Wirtshauskost auf die Teller. Die „Rooftop 7“-Bar mit ihrem einzigartigen 360-Grad-Blick über die Stadt, 60 Gin-Sorten und Grill-Gerichten zieht unter der Ägide von Barchef Daniel Ehrengruber ein urbanes Publikum an. In den jüngsten Gastro-Zuwachs, die Tagesbar, in der unter Paul Reifberger Frühstück, feine Brötchen, süße Genüsse und Mittagsmenüs offeriert werden, ist auch die Rezeption eingebettet. „Damit heißen wir den Gast sozusagen im Wohnzimmer willkommen“, sagt Michael Nell.

Wenn der bestens vernetzte Diplomsommelier und Lisa Sigl selbst verreisen, gilt ihr Interesse neben der Kultur dem Essen und Trinken. Von neuen kulinarischen Erkenntnissen profitieren auch ihre Gäste. (beli)

Lehrlinge von einst sind jetzt die Chefs

Der Gasthof zur Traube gehört zu den Traditionsgasthäusern in Grein an der Donau. Sabrina Kurzmann ist die Köchin des Hauses, ihr Mann Florian Kurzmann ist der Chef im Service. Zum Gasthaus gehören auch zwölf Fremdenzimmer, die im Sommer vor allem von Radurlaubern und Gästen der hiesigen Donaufestwochen bewohnt werden.

So fein schmeckt Grein: Florian und Sabrina Kurzmann Bild: privat

zurtraube-grein.at

Jugendlicher Elan, handwerkliches Können und Herzlichkeit im Umgang mit ihren Gästen: Dafür wollen Sabrina (26) und Florian Kurzmann (30) stehen. Die Wirtsleute vom Gasthof „Zur Traube“ in Grein führen das Haus mit sechs Mitarbeitern, davon drei Lehrlinge.

Die Chefs von heute haben ihre Gastronomie-Laufbahn selbst als Lehrlinge begonnen: Sabrina im renommierten „Goldenen Hirsch“ in der Salzburger Altstadt, Florian im Gasthof „Zur Traube“ in Grein. Also jenem Haus, in dem die beiden jetzt selbst die Geschäfte führen. Vor drei Jahren haben sie den Betrieb übernommen. Zunächst als Pächter, jetzt haben sie das Haus am Fuß des Schlosses Greinburg gekauft und dort vor einer Woche auch ihre Wohnung bezogen.

Dazwischen lagen einige Lehr- und Wanderjahre. Florian war in Mallorca und am Arlberg tätig und arbeitete ein Jahr als Kellner in Neuseeland. „Das sind Erfahrungen, die kann man nur in der Gastronomie machen. Wer etwas von der Welt sehen will, ist hier genau richtig“, sagt der gebürtige Pabneukirchner. Sabrina arbeitete in der Schweiz, in Salzburg und ebenfalls am Arlberg: Dort hat es zwischen den beiden dann auch gefunkt. Seit einem Jahr sind sie verheiratet.

Das Schöne an der Gastronomie sei der Kontakt zu den Gästen, ist sich das Ehepaar einig: „Oft reichen ganz einfache Dinge, um ein Lächeln in die Gesichter der Menschen zu zaubern. Das ist doch großartig!“ (lebe)

 
 
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