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Im gelben Ei durch die Mongolei

Von Klaus Buttinger, 09. Juni 2018, 00:04 Uhr
Im gelben Ei durch die Mongolei
Florian Ettl sonnt sich auf „Little Miss Sunshine“. Bild: privat

Die Mongol-Rallye startet nahe Prag und endet nach 16.000 Kilometern in Russland. Dabei spielen Abenteuer und Charity zusammen. Ein Team aus Oberösterreich fährt in einem Kleinauto mit.

Die Mongol-Rallye unterscheidet sich von anderen Motorsport-Bewerben deutlich. Die Regeln lauten: Kein Auto darf mehr als 1000 ccm Hubraum haben, der Anschaffungspreis muss unter 1000 Euro liegen. Die Fahrer müssen sich selbst um alles kümmern, es gibt kaum Support. Zudem muss jeder Teilnehmer rund 600 Euro für ein Regenwaldprojekt bezahlen und noch einmal so viel für ein Wohltätigkeitsprojekt eigener Wahl – neben der Teilnahmegebühr von 360 Euro.

Suryane "Suri" Enzenhofer aus Marchtrenk und Florian "Flo" Ettl aus Wels sind heuer die einzigen Österreicher unter den 150 Startern. Mit ihrem "Little Miss Sunshine" getauften Citroën C1 wollen sie die 16.000 Kilometer bis in die südsibirische Stadt Ulan-Ude bewältigen. 400 Euro hat das 998-ccm-Ei auf vier Rädern gekostet. Vier Liter Sprit verbraucht es.

"Suri hat in Kolumbien Leute kennengelernt, die schon einmal bei der Mongol-Rallye mitgemacht haben", erzählt Flo. Warum sie ihn für das Abenteuer ausgesucht hat, ist ihm klar: "Sie meint, ich sei wie ein Schweizer Armeemesser – vielseitig einsetzbar."

Startort ist geheim

Wo genau die Rallye losgehen wird, ist noch geheim. Zuerst hieß es, in England, seit kurzem heißt es auf der Homepage des Rallye-Veranstalters (theadventurist.com) nur: Die "Launch Party" steige am 15. Juli, an einem geheimen Ort, 30 Minuten westlich von Prag, tags darauf erfolge der Start. Ab 10. August darf die Ziellinie überquert werden, die dann für einige Tage offen bleibt. Wobei es nicht darum geht, wer als Erster ankommt. Es geht um die Abenteuer, die dazwischen liegen, die von den Crews alles fordern werden: persönliche Grenzerfahrungen für Psyche und Physis, Freundschaftstest, Wohltätigkeit – eine wilde Roadtrip-Mischung.

Enzenhofer und Ettl haben noch ein Projekt dazugemischt. Die beiden wollen einen Dokumentarfilm darüber drehen, wie sich die Werte der Menschen verschieben, je weiter man von Westen nach Osten fährt. "Wir werden den unterschiedlichsten Leuten, denen wir auf unserer Reise begegnen, dieselben Fragen stellen", erklärt Ettl. Zentrales Thema: Was ist Ihnen jetzt gerade im Leben das Wichtigste?

"Auch selbst wollen wir uns immer wieder fragen, um zu sehen, ob sich auch bei uns etwas verändert", sagt Enzenhofer. Aus den Antworten soll ein Dokumentarfilm entstehen, mit dem Arbeitstitel "21 Questions". Noch heuer möchte der selbstständig arbeitende Kameramann die Doku ins Kino bringen. Zur Finanzierung des Films haben die beiden eine Online-Fundraising-Aktion gestartet (siehe Kasten links).

Der russische Mechaniker

Doch jetzt gilt es noch viel vorzubereiten. Die Route gehört ausbaldowert und das Auto gecheckt. "Ich nehme etliche Ersatzteile mit", erzählt Ettl: "Lichtmaschine, Keilriemen, Ersatzreifen, usw." Vor der technischen Herausforderung fürchtet er sich nicht, hat er doch beim Bundesheer den Lkw-Führerschein gemacht. "Wir mussten die Motoren öfter völlig zerlegen und wieder zusammenbauen." Zudem hält er sich für technisch begabt – mit Einschränkung. "Ich bin ein guter, aber russischer Mechaniker. Mit Gafferband und Spanngurten kann ich viel reparieren." Wird er auch müssen, Abschleppdienst oder Lumpentraktor gibt es bei der Rallye nicht. Bewusst, wächst man doch an seinen Aufgaben.

Sollte das Abenteuer glücklich in Ulan-Ude enden, ist für Suri die Reise zu Ende, sie fliegt zu ihrem Vater nach Bali. Flos Aufgabe wird es sein, das Ei heimzubringen. Die Kisten am Ziel stehen zu lassen, ist streng verboten. "Ich will über die baltischen Staaten zurückfahren", sagt der Welser. Vielleicht treffe er sich mit seinem Bruder, dann werde er das Ei zum Radtransporter umbauen, "und wir fahren ein paar Tage Downhill im Baltikum".

Zu den Personen

Name: Florian „Flo“ Ettl (33) aus Wels, Ko-Pilotin Suryane „Suri“ Enzenhofer (25) aus Marchtrenk.

Beruf: Er: selbstständiger Kameramann
Sie: Sozialarbeiterin, Psychologiestudentin

Internet: www.gofundme.com/21questions

 

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