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Im Frühschnee zu Berge

23. Dezember 2017, 00:04 Uhr
Im Frühschnee zu Berge
Auf der 13er-Piste schwingt man vor prächtiger Gebirgskulisse Zell am See entgegen. Bild: beli

Auf der Schmitten in Zell am See erwärmte sich Bernhard Lichtenberger für eine neue Gondelbahn und für die legendären Spuren, die ein flotter Maurer hinterlassen hat.

Nostalgie hat ihre Grenzen. Etwa dann, wenn die Erinnerung Bilder von Handschuhen hochspült, die an Seilliften ihr textiles Leben ließen, und die Reminiszenz an elendslange, sturmumtoste Einsersessel-Auffahrten nach wie vor Erfrierungsangst auslöst.

Gedanken, die im funkelnagelneuen areitXpress im Nu verschwinden. Die Sitze der 10-Personen-Gondeln sind nicht nur gepolstert, sondern erwärmen sich auch für die Allerwertesten der Wintersportler. Die digitale Sippe wird das kostenlose WLAN "liken", hat sich aber mit ihrem WhatsApp-Facebook-Instagram-Bedürfnis zu sputen – in lediglich sieben Minuten schwebt die moderne Bahn vom Zeller Stadtteil Schüttdorf hinauf zur Areitalm. 3600 Personen werden so pro Stunde ins Schneevergnügen geschaufelt, um 50 Prozent mehr als bisher.

Wohltemperiertes Popscherl

Von dort ist es ein Rutscher hinüber zur Glocknerbahn. Der Achtersessellift verwöhnt nicht nur mit einem wohltemperierten Popscherl. Die kindersichere Aufstiegshilfe nimmt einem sogar automatisch das Schließen und Öffnen des Bügels ab. Die sanft geneigten, weit ausladenden Pisten eignen sich vorzüglich für Familien und radiensüchtige Genuss-Carver. Was nicht heißen soll, das Gebiet um die 2000 Meter messende Schmittenhöhe geize mit Strecken für den ambitionierten Skifahrer.

Die schwarze Piste mit der Nummer 13, zu der die Einheimischen heute noch "Standard" sagen, bescherte schon der Jahrhundertsportlerin Annemarie Moser-Pröll Glücksgefühle. Vor 44 Jahren bretterte sie zu ihrem 17. von insgesamt 36 Weltcup-Abfahrtssiegen.

Im Frühschnee zu Berge
Der neue areitXpress Bild: Schmittenhöhebahn AG/Faistauer

Auf der legendären "Trass", nunmehr mit der schwarzen 14 betafelt, hat ein anderer Großer seine Spuren hinterlassen. 1951 wurde hier erstmals der Trasslauf ausgesteckt, der längste Riesenslalom der Alpen mit 110 Toren, bis zu 70 Grad Neigung, 1000 Höhenmetern und 4150 Metern Länge. Es war 1995, als einer in 3:45 Minuten talwärts rauschte und die mehr als hundert Mitstreiter verblies. "Und wenn du damals gefragt hast, wer gewonnen hat, hieß es, ein Maurer aus Flachau", erinnert sich Erich Egger, Vorstand der Schmittenhöhebahn AG. Der Maurer Maier sollte später als Herminator berühmt werden.

Die Trass liegt einem zu Füßen, wer selbige aus den Federn schwingt, wenn’s draußen noch finster ist. Zwischen 4. Jänner und 22. Februar gondeln Frühaufsteher an acht Terminen schon um 7 bzw. 7.15 Uhr auf die Schmittenhöhe, erwarten mit einem Häferl heißen Tee den Aufgang der Sonne, um anschließend mit Skilehrern die menschenleere Trass hinab zu kurven. Wer mit Frau Holles nächtlichem Segen frischen Pulver erwischt, kommt aus dem Tiefschneerausch nicht mehr heraus – bis der Magen zu knurren beginnt. Der wird um 9.30 Uhr wechselweise auf Blaickners Sonnalm und auf der Schmiedhofalm mit einem herzhaften Brunch zum Schweigen gebracht. Ein Vorarlberger Architekt hat die Schmiedhofalm von Friedrich Mayr neu erschaffen, der moderne Stil wurde mit dem American Architecture Prize und dem deutschen Design-Award gewürdigt.

Wer seinen Einkehrschwung rustikal anlegen möchte, wird das Ambiente der Breiteckalm schätzen. Keinesfalls sollte die Skispur an der Areit-Lounge vorbeiführen, die Sichtbeton in Einklang mit gehacktem Altholz bringt, mit Pinzgauer Tapas und einem grandiosen Panorama-Blick zum Kitzsteinhorn und den Hohen Tauern verwöhnt. So schön kann der Winter sein.

 

Zell speziell

Brauchtum: Am 6. Jänner bringen die Zeller Tresterer als Schönperchten auf dem Stadtplatz in Zell am See Glück und Segen.

Schmitten Trasslauf: Am 27. Jänner messen sich Amateure und Profis beim steilsten Riesentorlauf der Alpen.

Balloonalps: In der Woche von 3. bis 11. Februar heben sich bunte Heißluftballone für Wett- und Publikumsfahrten in den Himmel. Nächte der Ballone finden am 5. Februar in Kaprun und am 7. Februar in Zell am See statt.

Red Turns: Vom 9. bis zum 11. März schenken unter dem Motto „Weinberg trifft Skiberg“ burgenländische Winzer in Hütten und Berggasthöfen erlesene Rotweine aus. www.schmitten.at

 

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