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Bei den griechischen Göttern

Von Thomas Streif, 10. November 2018, 00:04 Uhr
Bei den griechischen Göttern
Die Ausgrabungen von Delphi, bekannt für das Orakel, gehören seit mehr als 30 Jahren zum Weltkulturerbe der UNESCO Bild: Streif

Abseits der beliebten griechischen Inseln kann man sich von Athen bis Thessaloniki auf eine historische und christliche Spurensuche begeben. Thomas Streif hat faszinierende Landschaften gesehen und Gastfreundschaft erlebt.

Ich hoffe, Sie werden in den kommenden vier Tagen sehr, sehr viel sehen und kommen müde nach Hause", sagt Petra Tsaousidou wenige Minuten nach der Ankunft in Griechenlands Hauptstadt Athen. Gleich vorweg: Die Diplomfremdenführerin, die uns in den kommenden Tagen begleitet, wird recht behalten.

Es ist eine Reise abseits der beliebten griechischen Inseln, die im Pauluskloster in der Nähe der Kleinstadt Lavrion ihren Ausgang nimmt. Dort geht es beschaulich und ruhig zu. Die Nonnen kümmern sich selber um alles, vielleicht beginnt deshalb ihr Tag bereits um vier Uhr morgens. Die wirtschaftliche Krise in Griechenland spüren die Klosterfrauen täglich: "Immer mehr Menschen, die nur sehr wenig zu essen haben, kommen zu uns ins Kloster", sagt eine Nonne.

Bei den griechischen Göttern
Ein Besuch der Akropolis ist bei einem Besuch der Hauptstadt Athen Pflicht Bild: Streif

Poseidontempel mit Meerblick

Entlang der griechischen Riviera geht es zum Kap Sounion, das in erster Linie wegen des berühmten Marmortempels des griechischen Meeresgottes Poseidon bekannt ist. Angelegt wurde der Tempel im fünften Jahrhundert vor Christus. Beeindruckend sind nicht nur seine Überreste. Beim Blick auf das offene Meer und die umliegenden Inseln der Ägäis lässt sich hervorragend der Alltag vergessen, die Sonnenuntergänge hier gehören zu den schönsten am griechischen Festland. Frühmorgens geht es am zweiten Tag von Athen aus weiter. Ziel ist Korinth, das einst zu den wichtigsten Hafen- und Handelsstädten der Antike zählte. Ständiger Begleiter dabei sind Erzählungen der griechischen Mythologie. Unzählige Pistazienbäume reihen sich entlang der Straße aneinander. Ein Abstecher zum Kanal von Korinth, der das griechische Festland von der Halbinsel Peloponnes trennt und den Seeweg um rund 320 Kilometer verkürzt, ist Pflicht. "Seit der Antike hat es Pläne für den Bau dieses Kanals gegeben", sagt Reiseführerin Tsaousidou.

Wirtschaftlich hat der Kanal, dessen Bau von 1891 bis 1893 dauerte, allerdings keine wesentliche Bedeutung mehr, da er von großen Schiffen aufgrund der relativ geringen Breite nicht durchfahren werden kann. Im alten Korinth ist es wieder ein Tempel, der die Blicke auf sich zieht – der Apollo-Tempel.

Wunderschöne Hafenstadt

"Für mich ist das die schönste Stadt in Griechenland", sagt die Reiseführerin auf dem Weg nach Nafplio. Tatsächlich: Die Hafenstadt mit ihren drei Festungen oberhalb des Zentrums strahlt ein besonderes mediterranes Flair aus. Internationale Touristen sieht man an der gemütlichen Strandpromenade aber nur sehr wenige. Deutlich mehr Besucher sind hingegen in Mykene zu sehen. Bei einem Besuch der Ausgrabungsstätte, die seit vielen Jahren Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist, kann man sich auf eine Spurensuche vieler mythischer Könige machen.

Das antike Theater von Epidauros 

Eine 40-minütige Autofahrt entfernt liegt mit Epidauros, der Kultstätte der Antike für den Gott Asklepios, die nächste Stätte des UNESCO-Weltkulturerbes. Im sehr gut erhaltenen, in den Hang gebauten antiken Theater, das 14.000 Besuchern Platz bietet, werden auch mehr als 2000 Jahre nach der Errichtung Aufführungen und Konzerte veranstaltet. Kein Wunder, die Akustik sucht ihresgleichen. Selbst vom obersten Rang kann man den Klang einer Münze, die zu Boden fällt, problemlos hören.

Bei den griechischen Göttern
Das beeindruckende Theater von Epidauros bietet 14.000 Personen Platz Bild: Streif

Zurück in Athen begeben wir uns am frühen Morgen auf die Spur der Olympischen Spiele.

Das Panathinaikos-Stadion am Rande des Zentrums war Austragungsort der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit 1896. Die größte Sportveranstaltung der Welt war damals noch nicht von Geld dominiert. In lediglich neun Disziplinen kämpften Athleten aus 19 Ländern acht Tage lang im sogenannten "Marmorstadion" um Medaillen.

Dann führt uns Reiseführerin Tsaousidou auf das berühmteste Wahrzeichen Griechenlands – auf die Akropolis, die zum Teil aufgrund aufwändiger Renovierungsarbeiten einer ständigen Baustelle gleicht. Während des Aufstiegs ist es noch ruhig, oben angekommen geht der Blick über die Hauptstadt bis zum Hafen von Piräus. Eine halbe Stunde später drängen sich die Touristengruppen im Gänsemarsch nach oben, mehr als 2,5 Millionen Besucher sind es insgesamt pro Jahr.

"Der Mittelpunkt der Welt"

Ein wenig ruhiger geht es im antiken Delphi, zweieinhalb Autostunden von Athen entfernt, zu. Auf der Fahrt mag sich der eine oder andere noch Gedanken darüber machen, ob man heute beim Orakel von Delphi etwas über die Zukunft erfahren wird. "Delphi war das politische und religiöse Zentrum Griechenlands und für viele sogar der Mittelpunkt der Welt", sagt Tsaousidou. Die Morgensonne macht die Kühle erträglich, im Winter kann es hier sehr kalt werden.

Einen Abstecher ist das Bergdorf Arachova ganz in der Nähe wert. Da sich unweit auf dem Berg Parnassos das bekannteste Skigebiet Griechenlands befindet, reihen sich Skigeschäfte, Tavernen und Bars aneinander. "Im Winter ist es das St. Moritz Griechenlands, im Sommer kommen viele Einheimische, um sich abzukühlen und zu wandern", sagt Tsaousidou.

Wie ein achtes Weltwunder

"Es könnte gut und gern das achte Weltwunder sein", sagt die Reiseführerin, als die beeindruckenden Meteora-Klöster, die aus der Ferne so aussehen, als würden sie auf den Sandsteinfelsen schweben, am Horizont auftauchen. Die gesamte Anlage, die wenig überraschend ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe ist, besteht aus 24 Klöstern, die von Weinbergen flankiert werden.

Bei den griechischen Göttern
Die Meteora-Klöster wurden auf Sandsteinfelsen gebaut Bild: Streif

Bewohnt werden allerdings nur noch sechs. Vor dem Rückflug steht noch ein Besuch des Ballungsraums Thessaloniki mit rund einer Million Einwohner auf dem Programm. Ein Überblick über die Mittelmeer-Metropole bietet sich auf der Zitadelle, dem höchsten Punkt der Stadt, an. Ein idealer Ort, um die vielen Eindrücke der Reise ins Land der Götter noch einmal Revue passieren zu lassen.

Reise nach Griechenland

Moser Reisen bietet in Kooperation mit den OÖNachrichten von 28. Mai bis 4. Juni 2019 eine Leserreise nach Griechenland an. Direktflug von Linz nach Athen, Rückflug von Thessaloniki nach Linz. Unterbringung in guten Mittelklassehotels mit Halbpension. Alle Infos zur OÖN-Leserreise finden Sie unter www.moser.at
Die griechische Küche ist vielfältig. Viele Hauptgerichte werden im Backofen zubereitet. Zu den Gerichten wird in der Regel Weißbrot gegessen. Neben Oliven, Meeresfrüchten wird häufig Schaf- und Ziegenfleisch aufgetischt. Häufig werden die Speisen in größeren Portionen auf den Tisch gestellt und anschließend geteilt.

Elf Millionen Einwohner hat Griechenland. Aufgrund der mehr als 3000 griechischen Inseln hat das Land eine Küstenlänge von mehr als 13.000 Kilometer, 4000 Kilometer entfallen auf das Festland.

Blick von der Akropolis über Griechenlands Hauptstadt Athen

 

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