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Weg damit! Ausmisten schafft Raum und bringt neue Lebensfreude

Von Ulrike Griessl, 11. Jänner 2022, 00:04 Uhr
Weg damit! Ausmisten schafft Raum und bringt neue Lebensfreude
Theresa Dutzler ist glückliche Minimalistin und berät andere Menschen gern beim Entrümpeln unterschiedlicher Lebensbereiche. Bild: privat

Mühlviertler „Minimalistin“ hilft Menschen dabei, nicht nur im Kasten, sondern auch in anderen Lebensbereichen Ballast abzuwerfen und mehr Überblick in den Alltag zu bringen

„Kann ich es schaffen, ein Jahr lang kein einziges Kleidungsstück zu kaufen?“ Diese Frage stellte sich die Marketing-Managerin Theresa Dutzler aus Pregarten vor etwa drei Jahren. Zu diesem Selbstexperiment inspiriert hat sie davor die Wienerin Nunu Kaller mit ihrem Buch „Ich kauf nix!“. „Beim Lesen kam ich über mein eigenes Konsumverhalten ins Grübeln“, erzählt die heute 31-Jährige. Dabei sei ihr klar geworden, dass sie oft unkontrolliert shoppen gehe. „Jede Geburtstagsfeier nahm ich zum Anlass, mich von Kopf bis Fuß neu einzukleiden.“ Dementsprechend gut gefüllt war ihr zweieinhalb Meter langer Schrank.

Einjähriges Experiment

„Langfristig glücklich haben mich die Berge an Kleidung jedoch nicht gemacht.“ Das wurde der jungen Mühlviertlerin nun klar. Also beschloss sie, das Experiment zu wagen, ein Jahr kein Kleid, keine Hose, keine Unterwäsche und auch keine Schuhe oder Handtaschen zu kaufen.

„Und ich habe es tatsächlich geschafft“, erzählt Dutzler stolz. Der Shopping-Verzicht habe sie gar nicht viel Überwindung gekostet, im Gegenteil, er habe ihr, wie sie erzählt, Spaß gemacht und ihr ein Gefühl der Leichtigkeit gegeben. „Ich fand es sogar so toll, dass ich Lust bekam, auch andere Lebensbereiche zu entrümpeln“, erzählt die junge Frau. So trennte sie sich von sämtlichen Dingen in ihrem Haushalt, die sie kaum oder gar nie nützte. Sie verbannte beispielsweise das Plastikgeschirr aus ihrer Küche. Schwieriger fand sie es, einen Teil des alten Geschirrs ihrer Großmutter wegzugeben.

Schließlich hingen an jedem Teil Erinnerungen.“ Letztlich beschloss Dutzler jedoch, nur das zu behalten, was sie auch benützen wollte. „Zu allem anderen sagte ich: Danke, dass ihr da wart, und alles Gute. Jemand anders hat mit euch bestimmt noch viel Freude.“ Nachdem Dutzler das Jahr mit der selbst auferlegten Shopping-Einschränkung geschafft hatte, wollte sie nicht mehr in ihr altes Leben zurück. „Ich fühlte mich viel besser als zuvor, vergeudete keine Zeit mehr mit sinnlosen Einkäufen und hatte plötzlich auch in anderen Lebensbereichen viel mehr Überblick“, erzählt die junge Frau.

Natürlich kaufe sie auch heute hin und wieder Kleidung oder Dinge für den Haushalt. „Aber eben nur das, was ich wirklich brauche, was mir besonders gefällt und was zudem umweltfreundlich und nachhaltig produziert wurde“, sagt Dutzler.

Unüberlegte Schnellkäufe wie früher gebe es nicht mehr. Bei ihren heutigen sorgfältig durchdachten Anschaffungen achte sie dafür nicht mehr so sehr auf den Preis. „Wenn ich etwas wirklich für notwendig erachte, gönne ich mir auch einmal etwas Kostspieligeres“, sagt Dutzler.

Ihre Freude am Entrümpeln und ihre Zurückhaltung beim Einkaufen verblüfften und faszinierten schließlich auch Freunde und Verwandte der jungen Mühlviertlerin. „Und plötzlich fragten mich immer mehr Leute, ob ich ihnen auch helfen könnte, ihre Kleiderschränke und ihr Leben zu entrümpeln“, erzählt Dutzler. Das tat sie gern und stellte dabei fest, dass ihr die Beratungen großen Spaß machten.

Professioneller Ordnungscoach

Mittlerweile hat sich die Marketing-Managerin als Ordnungscoach selbstständig gemacht. „Ich begleite Menschen professionell auf ihrer Reise zu einem leichteren Leben“, sagt sie. Meist beginne diese mit dem Entrümpeln des Kastens. „Das Nachdenken darüber, was man wirklich braucht und was nicht, führt aber so gut wie immer auch in andere Bereiche“, sagt Dutzler. Das große Endziel sei stets ein Leben ohne unnötigen Ballast.

Ein Kasten voller Lieblingsstücke

Beim Kastenentrümpeln rät Dutzler zu folgender Vorgangsweise:

  • 1. Man bereitet vier Wäschekörbe oder Boxen vor.
  • 2. Die gesamte Kleidung wird aus dem Kasten geräumt.
  • 3. Zuerst sucht man aus dem Kleidungsberg die Sachen heraus, die man sehr gern und regelmäßig anzieht. Sie kommen in die erste Box.
  • 4. In die zweite Box kommt Kleidung, die man definitiv nicht mehr braucht, über die sich andere aber noch freuen könnten. Diese Sachen liefert man später zur Kleiderspende.
  • 5. In der dritten Box landen Stücke, die zerschlissen sind und daher weggeworfen werden können.
  • 6. In die vierte Box kommt Kleidung, von der man sich noch nicht trennen kann, obwohl man sie lange nicht mehr getragen hat. Diese Box versieht man mit einem Zettel, auf dem man das Datum notiert. Bleibt die Kleidung auch im folgenden halben Jahr unberührt, kann man sie zur Kleiderspende geben.

Coachings und Workshops bei Theresa Dutzler sind online unter www.minimalistin.at buchbar. Eine Einzel-Coaching-Stunde gibt es ab 79 Euro inklusive Unterlagen. Workshops bietet Dutzler ab fünf Personen an. Sie kosten 60 Euro pro Teilnehmer.

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Autorin
Ulrike Griessl
Redakteurin Leben und Gesundheit
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3  Kommentare
3  Kommentare
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loewenfan (5.471 Kommentare)
am 11.01.2022 11:34

das ist ja bei vielen das Hauptproblem, nur zu kaufen was man braucht, u nicht weils grad gefällt

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Zonne1 (3.651 Kommentare)
am 11.01.2022 11:11

Shopping ist Mainstream ! - dem wollen wir doch nicht so unkritisch nachlaufen , oder ?

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Luft (90 Kommentare)
am 11.01.2022 10:09

Es ist verrückt, dass Menschen für Selbstverständlichkeiten Coaches brauchen. Was ist so besonders daran, dass ich nur das kaufe, was ich wirklich benötige und das in bester Qualität?

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