"Welser ÖVP-Spitzenkandidat für die Wahl werde ich definitiv nicht"
WELS. Wenn er über Brüssel und seine politische Arbeit spricht, ist Paul Rübig voll konzentriert und ganz in seinem Element. Ab Juli wird sich der Welser EU-Abgeordnete anderen Themen widmen müssen.
Der Abschied aus dem europäischen Parlament falle ihm nicht schwer, betont Rübig, weil er sich auch weiterhin mit internationalen Fragen beschäftigen werde. Eine weitere Option schloss er gestern unmissverständlich aus: "Welser Spitzenkandidat für die nächste Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl werde ich definitiv nicht."
23 Jahre lang lebte der gelernte Schmied und promovierte Betriebswirt aus dem Koffer. "Bevor ich ins EU-Parlament eingezogen bin, war mir nicht klar, was mich genau erwarten würde. Ich habe damals zu meiner Frau gesagt: ,Einem Fernfahrer geht es wie mir. Der spaziert am Montag aus dem Haus und kehrt am Freitag wieder zurück.’ Mir ging es besser, weil ich bereits am Donnerstagnachmittag wieder zu Hause war."
Rübigs Gentleman-Agreement
An den Wochenenden durfte die Ehefrau entscheiden, welche Termine gemeinsam wahrgenommen werden. Ein "Gentleman-Agreement", das seine Wirkung nicht verfehlte: "Unsere Fernbeziehung hat die vielen Jahre gut überdauert", sagt Rübig nicht ohne Stolz – wohl wissend, dass die Ehen vieler seiner Kollegen im EU-Parlament in Brüche gingen.
Sein Leben nach der Politik will der 65-Jährige nicht damit verbringen, "Bücher zu schreiben", was unschwer als spitze Bemerkung gegen seinen früheren Parteichef Reinhold Mitterlehner zu deuten ist. Er wolle auch nicht in Pension gehen wie die meisten seines Alters. Als ehemaliger Segelflug- und Skilehrer werde er seine beiden Hobbys, die er seit seinem Einstieg in die Politik grob vernachlässigte, jetzt wieder in Angriff nehmen. "Skifahren ging nicht, aus Angst vor einem Unfall, der mich womöglich monatelang außer Gefecht gesetzt hätte", resümiert Roaming-Pauli. Ein Spitzname, den ihm einst Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl verpasste, für seinen Einsatz um die Aufhebung der Roaming-Gebühren. Dieses Thema begleitet ihn bis heute und sollte den Namen Rübig auch europaweit bekannt machen.
Als Gesellschafter der Rübig-Gruppe möchte der Welser dort anknüpfen, wo er in den 1990er Jahren aufgehört hat. Neben seinen unternehmerischen Aktivitäten will sich der stets in schwarzen Anzug und Gilet gekleidete EU-Parlamentarier auch weiterhin in Brüsseler Think-Tanks den globalen Zukunftsfragen widmen: "Wie schonen wir die Ressourcen der Erde? Wie schaffen wir es, die Weltbevölkerung zu ernähren? Wie sorgen wir für sauberes Wasser? All diese Themen sind noch ungelöst."
Weiter im Stadtparteivorstand
In der Politik behält Rübig die Füße unterm Tisch. Aus dem Landes- und Bundesparteivorstand wird er ausscheiden. Der Stadt-ÖVP bleibt er aber erhalten. Obmann Peter Csar zeigt sich dankbar. Gestern Abend wurde für den "Schmied aus Wels" in einer erweiterten Parteileitungssitzung in kleines Fest arrangiert. Dort durfte er das tun, was er offensichtlich am besten kann: über die EU und ihre Vorzüge reden.
Bin gespannt ob da die Harmonie in Wels bei der ÖVP passen wird.
Rübig, Lehner, Csar - das schwarze TRALLALA!
Der Rübig ist ein EU-Parlamentarier, der die die positiven Seiten der EU hervorhebt. Im Gegensatz zu anderen (meist blauen) EU-Parlamentariern, die Europa immer nur schlechtreden.
Paul Rübig hat sein Bestes gegeben und ist immer ein Welser mit Bodenhaftung geblieben! Meine Anerkennung dafür!
Daß er wenigstens 1 Kommentag kriegt- Berühmt ist er im EU-Parlament nicht geworden.
Roaming hat er erreicht. Das man in der EU billig telefonieren kann finde ich toll.
Liebster santabag, wahrscheinlich sind Sie Aktionär, denn alle Anderen, besonders der Mittelstand und die Arbeiter sind in dieser EU, VERLIERER.