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"Hätten wir die Entwicklung gestoppt, wären keine Arbeitsplätze entstanden"

18. Jänner 2019, 08:46 Uhr
"Hätten wir die Entwicklung gestoppt, wären keine Arbeitsplätze entstanden"
Bürgermeister Josef Sturmair (Bildmitte) verspricht einen Ausweg.

WELS. Was tun gegen das Verkehrsdilemma? Gut besuchte Bürgerversammlung in Gunskirchen

Mit den Problemen von Gunskirchen würden viele Gemeinden gerne tauschen. Herausragend sind das rasante Bevölkerungswachstum und die großartige Wirtschaftsentwicklung. Die Kehrseite der Medaille ist die zunehmende Verkehrsbelastung, die am Dienstag bei einer Bürgerversammlung thematisiert wurde. Die Einladung der Gemeinde ging an alle Haushalte. 250 Zuhörer bildeten im Veranstaltungszentrum VZ das Auditorium.

Am Podium: Bürgermeister Josef Sturmair (VP), Verkehrreferent Josef Kaiblinger (FP), Ortsplaner Gerhard Altmann und Verkehrsplaner Joachim Kleiner. Zunächst wurde es technisch. Kleiner erklärte die Verkehrsentwicklung und berief sich auf Prognosen und Zahlen aus seiner letzten Studie aus dem Jahr 2008. Kleiners Kernaussage: "Der Schwerverkehr ist seither doppelt so schnell gewachsen als das Pkw-Aufkommen."

Ortsplaner Altmann schilderte Details zur Flächenwidmung und zum Ausbau des Radwegnetzes. Seine Ausführungen ließen die Besucher langsam ungeduldig werden. Bürgermeister Sturmair reagierte und sprach erstmals die Brennpunkte an. Die jahrzehntelang verschleppte Trassierung der Dahlienstraße, die den Ortskern entlasten soll. Unterdessen haben sich aber entlang der Trasse so viele Menschen angesiedelt, dass Beobachter nur von einer Verkehrsverlagerung ausgehen. Das Dilemma ist schwer in den Griff zu kriegen. Lärmschutzwände und Erdwälle sollen die neuen Siedlungen abschirmen. "Wird’s auch gebaut, Sepp?", fragte ein Gunskirchner ungläubig. "Ich weiß schon. Seit 35 Jahren wird verhandelt. Heuer will ich aber abschließen", verknüpfte der Bürgermeister sein politisches Schicksal mit dem südlichen Teil der geplanten Entlastungsstraße – hin zur Bundesstraße 1. Grundzusammenlegungen und Flurbereinigungen stünden vor dem Abschluss: "Ich danke auch den Grundbesitzern, die heute hier sind", vergaß Sturmair nicht, wem er den Durchbruch im Idealfall zu verdanken hat.

Es folgten kuriose Wortmeldungen: "Wir haben schon genug Verkehr", klagte ein Anrainer der künftigen Entlastungsstraße. "Seltsam. Ihr habt’s schon genug? Dabei ist die Straße noch gar nicht gebaut", erwiderte ein weiterer Besucher.

Bei der Forderung nach Tempo 30 in der Heide- und der Lambacherstraße spitzte sich die Diskussion zu. Kaiblinger und Sturmair warnten davor, die örtliche Wirtschaft zu sekkieren. Sturmair wurde grundsätzlich: "Überall wird der Verkehr mehr. Diese Entwicklung findet statt. Hätten wir sie gestoppt, wären keine Arbeitsplätze entstanden." (fam)

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7  Kommentare
7  Kommentare
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mynachrichten1 (15.437 Kommentare)
am 18.01.2019 09:06

Hoch lebe der Hausverstand!

Solange überall der Hausverstand herrscht, kann nichts gar so schief gehen.

Streiten um des Kaisers Bart, damit sich ganz Gescheite die Hände reiben und die Entwicklung tut auf der Strecke bleiben.

Aber rein wirtschaftlich gesehen ist mit einem ÖVP Vertreter und einem FPÖ ler das Ganze ja eh in besten Händen.

Und was Egoisten anbelangt, die zwar selber Auto fahren, aber überempfindlich, wenn nicht sogar krank reagieren,
weil sie noch nie im Ballungszentrum Probleme miterlebt haben, das kennt man eh.

Es geht um ein Gemeinwohl und wenn wir das nicht mit Wirtschaft tun, dann müsste man halt teilen, und das ist doch viel schwieriger, dazu fehlen noch wirkliche Erfahrungen, nämlich mit einem Wohlstand ohne Wirtschaftssteigerung.

Zu 30 km/h nur so viel, auch 40 km/h kann unter Umständen echte Verbesserungen bringen und dann fühlt sich keine Seite wirklich gefrozelt.

Und natürlich, wir brauchen intelligente Verkehrsplaner in OÖ. !!

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max1 (11.582 Kommentare)
am 18.01.2019 09:17

Ist ihr Beitrag als reinster Zynismus zu sehen?

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rubicon (595 Kommentare)
am 18.01.2019 09:05

wenn ich durch Gunskirchen fahre, ist der Verkehr vergleichbar mit anderen Gemeinden. Früher war Gunskirchen ein verschlafenes Dorf. Da ist eine Verkehrsverdoppelung noch keine große Sache....

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anderePerspektive (44 Kommentare)
am 18.01.2019 14:49

Vielleicht sind sie nachts durchgefahren oder am Sonntag. Gunskirchen war jedenfalls nie ein verschlafenes Dorf, sondern ist seit Jahrzehnten eine stark wachsende Gemeinde, was Wirtschaft (siehe Rotax, etc.) und Bevölkerungswachstum angeht. Das ist grundsätzlich positiv, nur die Verkehrsinfrastruktur ist nicht angepasst worden.

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anderePerspektive (44 Kommentare)
am 18.01.2019 08:20

Wenn die vorher schon hohe Belastung durch Schwerverkehr auf dieser Gemeindestraße in den vergangenen 10 Jahren doppelt so schnell gewachsen ist, wie das Pkw-Aufkommen, dann muss auch die örtliche Wirtschaft zur Verkehrsentlastung in diesem immer dichter besiedelten Ortsteil beitragen - zum Beispiel indem der Hauptverursacher des LKW-Verkehrs einen kleinen Umweg über die B 1 in Kauf nimmt.

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il-capone (10.371 Kommentare)
am 18.01.2019 05:30

> "Überall wird der Verkehr mehr. Diese Entwicklung findet statt. Hätten wir sie gestoppt, wären keine Arbeitsplätze entstanden." <

- - - - - -

Natürlich wären sie entstanden, aber eben nicht unmittelbar vor seinem Amtssessel.
Ein guter Bürgermeister ist man scheinbar erst dann, wenn man möglichst viel Flächenversiegelung u. den Massenverkehr dazu innerhalb der Gemeindegrenzen vorweisen kann.
Habe die überhaupt noch genug freie Fläche zur Grundwasser-Produktion, o. fahren sie ALLE zur Tankstelle?

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max1 (11.582 Kommentare)
am 18.01.2019 09:26

Das Wasser aus der Traun hat eine sehr gute Qualität, wenn es nicht zufällig im Oberlauf ein Fischsterben gibt, kommt sehr selten vor.

Die Planungsfeher der Vergangenheit werden schlagend. Der Bürgermeister ist gezwungen sich an die vom Land als Oberbehörde genehmigten Flächenwidmungen zu halten. Dabei hat den Vorrang die Wirtschaft und nicht der Mensch.
Der Fächenwidmungsplan wird von der Gemeinde vorgeschlagen und reicht nur bis zur Gemeindegrenze, daher sind Verkehrsprojekte in erster Linie über die Bezirksverwaltung und dem Land O.Ö. abzuwickeln.

Die Beamten halten sich an die Vorschriften mehr dürfen sie auch nicht.

Wenn natürlich Beamte in den politischen Gremien als politische Mandatare in der Legislative und Exekutive sitzen wird ohnehin die Form der derzeitigen Demokratie hintergangen.

Doch die obrigkeitshörigen Österreicher die das Buckeln vor den scheinbar "Oberen" gewohnt sind merken gar nicht dass sie nichts zu beeinflußen haben.

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