Marchtrenk: Feuerwehrhaus wird fit für Frauen im Kreis der Helfer
MARCHTRENK. Die Stadtgemeinde investiert 650.000 Euro in den längst fälligen Umbau der Zentrale der Einsatzorganisation.
Bis zu 400 Einsätze leisten die ehrenamtlichen Helfer der Stadtfeuerwehr im langjährigen Durchschnitt. Ihre freiwilligen Aufgaben für die Sicherheit der Menschen in der Stadtgemeinde bewältigen sie höchst professionell. Ganz und gar nicht in dieses Konzept fügte sich das Feuerwehrhaus mitten in Marchtrenk ein, das 1985 in Betrieb genommen wurde. Kommandant Thomas Fraungruber hat in seinen Reihen auch elf Frauen. Sie hatten bisher keine abgetrennten Sanitär- und Umkleideräume.
Die Einsatzgarderobe wirkt ohnehin wie aus der Zeit gefallen. "Wir ziehen uns hinter unseren Lkw um, wenn im Winter bei minus zehn Grad ein Garagentor geöffnet wird, stehen wir dann in der Unterwäsche in der Kälte", sagt der stellvertretende Kommandant Oliver Deutsch.
Dabei ist die Adaptierung des Feuerwehrhauses längst überfällig – erste Gespräche gab es 2007 unter Kommandant Leo Taubner. Nachfolger Markus Ortmair trieb das Projekt weiter voran.
Eine jahrelange Debatte
2009 ist das Rote Kreuz ausgezogen, die Feuerwehr hat diese Räume ebenso übernommen wie die von zwei ebenerdigen Arztpraxen. "Die Aufteilung der Flächen wurde allerdings nie an unsere Bedürfnisse angepasst", sagt Deutsch. Nach beharrlicher Diskussion gab es nun von der Kommune grünes Licht. "Bürgermeister Paul Mahr wollte diese Sache vom Tisch haben", ist Deutsch überzeugt. Die Stadtgemeinde Marchtrenk investiert 650.000 Euro, der Umbau wird neun Monate dauern.
"Das ist eine Operation am offenen Herzen", sagt der stellvertretende Feuerwehrchef. "Denn die Einsatzbereitschaft muss weiterhin rund um die Uhr gewährleistet sein: Wir siedeln also ja nach Baufortschritt im Haus von links nach rechts und umgekehrt. Das ist auch für die Bauleitung eine große Herausforderung."
Wenn Mitte 2019 der Umbau abgeschlossen ist, sei die Infrastruktur der Feuerwehr auf dem Stand der Technik. "Aber Marchtrenk wächst stetig, es siedeln sich neue Betriebe an. Daher werden die Anforderungen an uns auch ständig mehr", sagt Deutsch. (müf)
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