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"Gute Infrastruktur braucht Wachstum"

Von Gerald Winterleitner, 15. Februar 2019, 00:04 Uhr

STEYR, KIRCHDORF. Adlwang freut sich über Zuwachs, Reichraming sucht Weg gegen Bevölkerungsschwund.

Oberösterreich ist auf Wachstumskurs. Innerhalb eines Jahres ist die Bevölkerungszahl um 0,59 Prozent auf 1.482.300 Personen gestiegen. Österreichweit beträgt der Anstieg 0,43 Prozent.

Eher gebremst ist die Zunahme in den Bezirken Steyr-Land (+0,18) und Kirchdorf (+0,16). Die Stadt Steyr muss sogar einen Bevölkerungsschwund im Ausmaß von 0,33 Prozent hinnehmen. Aber es gibt regionale Unterschiede.

Zu den Gewinnern zählt die Region Bad Hall. Neben der Kurstadt (+1,59) verzeichnen auch Pfarrkirchen (+1,83) und Rohr (+2,18), vor allem aber Adlwang (+3,88) satte Zuwächse. "Bei meinem Antritt als Bürgermeister habe ich 2000 Einwohner bis zum Ende der Periode als Ziel angegeben", sagt Ortschef Karl Mayr (VP): "Das ist wichtig, um die Infrastruktur im Ort zu erhalten." Mit aktuell 1876 und einem Plus von 70 neuen Bürgern im Vorjahr ist der Wallfahrtsort davon nicht mehr weit entfernt. "Wir bieten Startwohnungen für junge Leute, sind seit längerem familienfreundliche Gemeinde und haben alle Baugründe ans Glasfasernetz angeschlossen", sagt Mayr. Natürlich helfe auch die Nähe zu Bad Hall: Das Angebot von Therme, Theater und Golfplatz mache die Region attraktiv. Zudem verzeichnet Adlwang wieder deutlich mehr Geburten: "Wir haben bereits das jüngste Durchschnittsalter aller Gemeinden in der Region."

Konträr dazu entwickelt sich das Ennstal. Mit Ausnahme von Ternberg (+1,19) und Laussa (+1,87) schrumpfen alle Gemeinden: von Garsten (–0,97) über Losenstein (–0,06), Großraming (–1,04) und Weyer (–1,39) bis Gaflenz (–0,2). Den stärksten Rückgang verzeichnete im Vorjahr Reichraming mit minus 2,12 Prozent auf nun 1705 Einwohner. Dabei hatte die Nationalparkgemeinde einige Jahre nach dem Weltkrieg mit 2302 Einwohnern einen Höchststand erreicht, zu Beginn der 1980er-Jahre fiel der Ort unter die 2000er-Marke.

"Wir sind eine Pendlergemeinde, viele arbeiten rund um Steyr, dorthin zieht es die Familien", sagt Bürgermeister Reinhold Haslinger (SP), "die Entwicklung ist dramatisch und eine enorme Gefahr." Die Kaufkraft verschwinde, die Vereine würden leiden, ebenso Schule und Kindergarten. Reichraming versuche durch Bereitstellen von Baugründen gegenzusteuern: "Wer ein Haus baut, bleibt eher."

Im Bezirk Kirchdorf wächst die Region von Pettenbach bis Micheldorf, Rückgänge von mehr als einem Prozent weisen nur Edlbach (–2,09) und Klaus (–1,6) auf.

 

3 Fragen an...
Blickt zufrieden in die Zukunft Steyrs: Bürgermeister Gerald Hackl (SP) (vowe) Bild: VOLKER WEIHBOLD

Drei Fragen an Gerald Hackl, Bürgermeister der Stadt Steyr

Mit Stichtag 1. Jänner 2019 lebten laut vorläufiger Auswertung der Statistik Austria 38.204 Menschen in der Stadt Steyr. Das ist im Jahresvergleich ein Rückgang um 127 Bürger oder 0,33 Prozent. Die 1000-jährige Stadt am Zusammenfluss von Enns und Steyr ist damit die einzige der drei Statutarstädte Oberösterreichs, die schrumpft.

1 Worauf führen Sie diesen weiteren Rückgang der Bevölkerungszahl zurück?

Der war diesmal nur marginal und erklärbar dadurch, dass nun weniger Asylwerber in Steyr sind. In Wirklichkeit aber ist die Bevölkerungszahl seit vier Jahren konstant, eher mit leichtem Plus.

2 Stört es Sie, dass Steyr die einzige Statutarstadt mit einem Minus ist?

Nein. Steyr ist der Mittelpunkt einer Stadtregion mit 100.000 Einwohnern. Da ist es mehr oder weniger egal, wer in welche Gemeinde zieht. Dieses Kirchturmdenken von einst gibt es nicht mehr.

3 In der Stadt ist derzeit speziell ein Bauboom zu erkennen. Wird hier zu viel gebaut?

Wir haben vor allem auch extrem viel Wohnbau mit mehreren hundert Einheiten, die gebaut wurden und werden. Das wird sich in den kommenden Jahren sicherlich auch in der Bevölkerungsstatistik bemerkbar machen. Die Entwicklung der Stadt passt, da mache ich mir keine Sorgen.

 

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Autor
Gerald Winterleitner
Lokalredakteur Steyr
Gerald Winterleitner
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