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Goldene Meistermedaille wurde aus dem Schrott geholt

Von Hannes Fehringer, 19. April 2019, 01:04 Uhr
Goldene Meistermedaille der Rapid-Elf von 1956 wurde aus dem Schrott geholt
Müllofen und Shredder überlebt: Meistermedaille 1956/57

KEMATEN AN DER YBBS. Aus Tonnen Altmetall schieden die Sink-Schwimmanlage und das Kameraauge der Firma Metran ein Goldstück aus. Eine Mitarbeiterin las die Medaille für das Rapid-Museum auf.

Über die Förderbänder der "Metran" der Müller-Guttenbrunn-Gruppe rattern Unmengen geshredderte Metallteile, nach ihrem spezifischen Gewicht sinken die Schnitzel verschieden tief in einer Wanne ab, und zum Schluss scheiden Luftdüsen per Kamerasteuerung rötliches Kupfer, gelbfarbenes Messing und graues Zinn getrennt ab. In der Recyclingmasse verschwindet jedes Einzelteil in riesigen Rohstoffbehältern. Trotzdem sah Carmen Wieser aus dem Haufen Messing ein Goldstück blitzen. "Das ist ein besonderes Fundstück", dachte sich die Mitarbeiterin und trug es ins Büro zu Geschäftsführer Gunther Panowitz. Der begutachtete die Münze mit der Einprägung "Österreichische Fußball Staatsliga – Sieger Meisterschaft Liga A 1956/57" genau.

Panowitz recherchierte dann im Internet österreichische Fußballgeschichte und erfuhr, dass in dem Jahr 1956/57 Rapid Wien mit Größen wie Ernst Happel, Gerhard Hanappi, Walter Zeman und Alfred Körner Meister wurde. Dann schrieb er ein E-Mail an den Kustos des "Rapideums", Laurin Rosenberg, dass eine Mitarbeiterin vielleicht etwas Interessantes für das Rapid-Museum gefunden hat. "Es war Freitagnachmittag, und ich war kurz davor, nach Hause zu gehen", sagt Rosenberg, "da habe ich gesehen, dass noch ein E-Mail hereingekommen ist. Ich habe es sofort beantwortet."

Die Gedenkstätte der Grün-Weißen hat tatsächlich nur noch eine Goldmedaille der Meisterschaft 56/57 in ihrem Fundus, jene, die Ernst Happel um den Hals gehängt wurde und die er dem Verein vermachte. Der Rest ist verschollen. Wer der Träger der in Kematen gefundenen Medaille war, ist unbekannt. Die Spur verliert sich in der Müllverbrennung Wien-Pfaffenau, von der die "Metran" das Altmetall bezieht, das in der Asche übrig geblieben ist. Ein Brandfleck auf der Medaille verrät, dass sie die Gluthitze in einem Ofen überstanden hat. Im "Rapideum" erhielt sie jetzt einen Ehrenplatz.

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Autor
Hannes Fehringer
Lokalredakteur Steyr
Hannes Fehringer
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4  Kommentare
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weinberg93 (16.324 Kommentare)
am 19.04.2019 12:55

Wie hoch ist der Finderlohn - oder ist Finder ein eingefleischter Rapidler, dass er darauf verzichtet?

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Sommergewitter (1.104 Kommentare)
am 19.04.2019 15:06

Die Goldmedaille hat ungefähr 14 Karat, das entspricht einem Materialwert von 450,- Euro.
Bei Verlorenem besteht ein Anspruch auf 10% Finderlohn, bei Vergessenem auf 5%.
Diese Medaille wurde allerdings in den Müll entsorgt - also kein Anspruch auf Finderlohn. Der Frau Wieser als aufmerksamer Finderin ist das vermutlich egal und ein grünweißer Kollege von ihr hat sich über einen RAPID-Schal gefreut.

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( Kommentare)
am 19.04.2019 16:03

Wer sagt das Fr. Wiesers Kollege einen Rapidschal bekommen hat.Glaub kaum das es für den Meistertitel des Lask eine Goldmedaille für die Spieler gegeben hat. Das wäre dann der Unterschied.

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weinberg93 (16.324 Kommentare)
am 19.04.2019 17:29

"Diese Medaille wurde allerdings in den Müll entsorgt"

Nein, das sehe ich nicht so. Entsorgt heist ja absichtlich.
Sie wird möglicherweise bei entsorgen von anderem Schrott (Eisen, Stahl, Aluminium, Messing...) unbemerkt hineingefallen sein - in diesem Fall also [b)verloren.[/b]

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