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Schummel-Skandal an Steyrer HAK: Zur Strafe säubern die Schüler die Stadt

Von Gerald Winterleitner, 17. April 2018, 00:04 Uhr
Schummel-Skandal an Steyrer HAK: Zur Strafe säubern die Schüler die Stadt
Üben schon einmal gemeinsam mit Klassenvorstand Petra Bachl (Bildmitte), wie sie am Mittwoch, 18. April, die Stadt von Müll befreien wollen: Selma, Pawel, Michael, Andrea und Melanie von der 3AK der HAK Steyr. Bild: win

STEYR. Im Jänner war aufgrund "zu guter Noten" aufgeflogen, dass sich Schüler das Passwort für einen Lehrer-Computer erschlichen und die Angaben für Schularbeiten gestohlen hatten.

"Mit dieser Hilfsaktion helfen wir mit, das Image der Stadt Steyr und auch unser eigenes zu verbessern", sagt Melanie, Schülerin der 3AK an der Handelsakademie Steyr, und ergänzt: "Sauber ist besser."

Dieser Satz kann auch als Anspielung für den Anlass, warum sich die HAK-Schüler an der Aktion "Steyr putzt" beteiligen, genommen werden. Denn künftig wollen auch sie "sauber" bleiben, nachdem ihre Schummelaktion im Jänner aufgeflogen war. In einer bislang unvergleichlichen Aktion hatten sich einige Vertreter der Klasse Zugang zu den Log-ins einiger ihrer Lehrer verschafft und die Aufgabenstellung einiger Schularbeiten ausgespäht. Die Angaben wurden in Folge von den Klassenbesten ausgearbeitet, die Lösungen danach an die Mitschüler ausgegeben.

Plötzlich zu gute Noten

Aufgeflogen war die Schummelaktion schließlich, als aus Fünfer-Kandidaten plötzlich reihenweise Einserschüler wurden: "Das ist natürlich aufgefallen", sagt HAK-Direktorin Ute Wiesmayr.

Nachdem es als Folge der Computer-Spionage sogar zu polizeilichen Ermittlungen gekommen war und sich die betroffenen Schüler ob ihrer allzu kriminellen Energie einsichtig gezeigt hatten, wurde von der Schule "tätige Reue" verordnet. Um den Schwindel zu ahnden, schlug Wiesmayr vor, dass sich die Haupttäter an einem sozialen Projekt beteiligen sollten. Die Wahl fiel auf "Steyr putzt".

Am Mittwoch, 18. April, werden die 23 Schülerinnen und Schüler der 3AK – diese Klasse war zur Gänze an der Schummelaktion beteiligt – von 9 bis 12 Uhr den Großraum Tabor von Müll befreien, gemeinsam mit Angehörigen des Integrationszentrums Paraplü.

"Hintergedanke ist, dass dieses Großreinmachen auch einen erzieherischen Wert hat", sagt Petra Bachl, Klassenvorstand der 3AK, "denn beim Aufräumen kann gleich die Idee, dass sich Schummeln lohnt, mit entsorgt werden".

Das sehen auch die Schüler so, die sich zumindest gedanklich schon auf die Putzaktion vorbereitet haben. "Das ist eine passende Wiedergutmachung", sagt Pawel, einer der betroffenen Schüler. Und Klassenkollegin Andrea, die am Putztag sogar Geburtstag feiert, ergänzt: "Auch wenn Steyr schön ist – leider sieht man immer wieder, dass die Leute ihren Müll einfach irgendwo wegwerfen."

Schularbeiten nachgeholt

Genutzt hat die Schummelaktion den Steyrer HAK-Schülern übrigens nichts. Die drei erschummelten Schularbeiten – je eine in Betriebswirtschaftslehre, in Englisch und in Spanisch – wurden annulliert und zeitgerecht vor Ende des Wintersemesters nachgeholt.

Dem Vernehmen nach sollen die redlich erzielten Noten dann auch gar nicht so schlecht gewesen sein. Was zeigt: Ehrliches Lernen zahlt sich doch aus.

Bis zu 20 Tonnen Abfall gesammelt

In den vergangenen zehn Jahren ist die Aktion „Steyr putzt“ beständig gewachsen. Bis zu 20 Tonnen Abfall werden von Freiwilligen gesammelt und fachgerecht entsorgt. Aktuell läuft die Aktionswoche noch bis Freitag, 20. April. Heuer bietet die Aktion erstmals nicht nur einen ökologischen Mehrwert, sondern es wird auch ein Sozialprojekt unterstützt: Pro Kilogramm an gesammelten Abfällen wird ein Euro an das Kinderschutzzentrum Wigwam gespendet. „Mit der Spende kann ein tolles Projekt für Kinder, die von Gewalt betroffen sind, weitergeführt werden“, sagt Vizebürgermeister Wilhelm Hauser.

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26  Kommentare
26  Kommentare
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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 17.04.2018 23:43

Zuerst vorsätzlich eine Straftat begehen (dass es kein bloßer Lausbubenstreich ist, das war denen sicherlich bewusst) und dann frech in die OÖN-Kamera für einen Zeitungsartikel grinsen?

Na servas, die Welt steht nimmer lang...

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( Kommentare)
am 18.04.2018 00:04

Und die liebe Frau Lehrerin positioniert sich inmitten der Idylle.

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Ottokarr (1.719 Kommentare)
am 17.04.2018 21:11

Wieso muss ich Strafen - gibt auch legale möglichkeiten - ganz einfach nachzuholende Schularbeiten -so schwer als möglich machen - das die besten maximal eine 3 erreichen !! 3 Stunden Müllsammeln in der Schulzeit sind lächerlich 😂😂 Ist auch ein Sinnbild unserer Gesellschaft - man hat immer eine 4 oder 5 und jetzt eine 1 - keiner bekommt genug -ist aber auch ein Mangel an Intelligenz - ich hätte absichtlich ein paar Fehler gemacht !! Auch ich hab in meiner Schulzeit- so manche 1 durch schummeln erreicht 😂😂

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 18.04.2018 00:55

Wer es nicht in der Birne hat, musste eben schummeln. Schön für den momentanen Schulabschluss, aber im späteren Leben gibt es kein jahrzehntelanges Schummeln mehr.

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hochhaus (1.821 Kommentare)
am 17.04.2018 19:20

Endlich einmal ein lustiger Artikel zum Schmunzeln in der Zeitung!
Ihr Schüler werdet euren Enkeln noch von dieser Aktion erzählen!!

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vjeverica (4.295 Kommentare)
am 17.04.2018 16:45

aha, ICH konnte bereits wählen und für WE als "Arbeitstag" stimmen.
Sollen das am WE machen, nicht während der Schulzeit. Im Übrigen - die fühlen sich ja auch noch toll, so wie sie postieren. Ob die draus gelernt haben? Bezweifle ich - das nächste Mal machen sie es besser zwinkern
Und zwar Samstag + Sonntag um 8h früh gleich.

Im Übrigen haben sicher nicht alle Schüler geschummelt und es ist ungerecht, dass nun die gesamte Klasse die Schularbeit wiederholen musste. Aber leider hat es das schon zu meiner Zeit gegeben.

Und seltsame Lehrerentscheidungen auch. Kann mich noch erinnern, als ich mal ein Sehr Gut (jawohl, eine 1) vergessen hatte unterschreiben zu lassen - da durfte ich an einem freien Vormittag in einer anderen Klasse nachsitzen (nicht einmal bei dem Lehrer wo ich vergaß unterschreiben zu lassen, sondern einem anderen). Also ICH habe daraus gelernt - habe nie wieder vergessen, was unterschreiben zu lassen.

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renele (3.081 Kommentare)
am 17.04.2018 15:17

Sind das unsere gebildeten Mitbürger? Faymann konnte vermutlich nicht schummeln, deshalb wurde er Taxifahrer ????

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scharfer (5.103 Kommentare)
am 17.04.2018 15:24

renele!!!

dafür haben wir jetzt eine regierung mit vielen studienabbrecher, voran das basti- burli.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 18.04.2018 00:58

Zwischen StudienABBRUCH und StudienUNTERBRECHUNG ist ein wesentlicher Unterschied. Aber wozu erzähl ich dir das, wo du eine Uni eh nur vom Hörensagen, aber nicht vom Lehrsaal auskennst.

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kulesfak (2.711 Kommentare)
am 17.04.2018 15:33

Ja, die Melanie, der Michael etc.
Artikel lesen wäre empfehlenswert. Scheinst entweder dafür nicht ausreichend gebildet zu sein. Oder aber schon wieder nichts mehr lesen zu können, weil der Geifer wieder mal bis in die Augen steigt?

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 17.04.2018 23:46

Der Faymann ist nicht einmal zur Matura angetreten. Darum ist er dort auch nicht gescheitert. Dafür hatte er angeblich in den letzten beiden Schuljahren verdammt viele Fehlstunden. Die Klassenbücher mit den Eintragungen gibt es leider nicht mehr.

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StefanieSuper (5.126 Kommentare)
am 17.04.2018 13:39

Wenn dieser Bericht korrekt ist, findet diese Aktion während der Unterrichtszeit statt. Kann das nicht in der Freizeit der Schüler sein?
Das wäre wohl eher geeignet, diese jungen Menschen zu korrektem Verhalten zu bewegen. Nun gehen sie eben statt Physik, Mathematik oder Betriebswirtschaft in der Klasse zu lernen einfach in Parks oder sonst wo "spazieren zu gehen".
Die Lehrer sollten eben ihre Schularbeiten so zu verwahren, dass man nicht so leicht Zugriff hat. Die Bequemlichkeit führt eben zu solchen Situationen. Es reicht wohl, wenn die Schularbeit erst wenige Stunden vor dem Termin in die Schule mitgenommen wird. Sie muss nicht tagelang am Schulserver "herumlungern." Auch das nennt man Datenschutz, den man wohl selber gut managen kann. Das ist kein Einzelfall, denn ich kenne auch aus der HAK II in Wels einen ähnlichen Fall. Nicht alles was möglich ist, ist auch gscheit.

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2good4U (17.369 Kommentare)
am 17.04.2018 12:24

Wieso Betrug? Sie haben sich doch nur informiert was zur Schularbeit kommt um sich entsprechend vorbereiten zu können zwinkern Sofern der Account vom Lehrer nicht gehakt wurde sondern dieser durch Fahrlässigkeit sein Passwort öffentlich machte liegt die eigentliche Schuld doch bei diesem. Er sollte zumindest ebenfalls Müll einsammeln müssen. Aber bei Erwachsenen geht das ja nicht, das wäre ja arg.

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2good4U (17.369 Kommentare)
am 17.04.2018 12:21

Es geht doch bei der Bildung auch darum sich die notwendigen Informationen zur Lösung von Aufgaben selbst zu organisieren. Das haben die Schüler getan. Zudem haben sie die Lücken im "Sicherheitssystem" in Schulen aufgezeigt, da geschätzt die Hälfte der Lehrer als Passwort "123456" haben und dieses auch jahrelang verwenden.

Dass die Schularbeiten wiederholt werden müssen ist klar, allerdings wäre zu hinterfragen ob wirklich alle die Lösungen hatten? Meiner Meinung nach liegt die Beweispflicht schon bei der Schule. Einfach davon auszugehen dass alle geschummelt haben ist unfair und vermutlich illegal. Leider haben Schüler nach wie vor wenig Rechte, und so sind z.B. auch Kollektivstrafen nicht selten während diese ja sonst verboten sind.

Auch stehe ich jeder Art von Zwangsarbeit skeptisch gegenüber, insbesonders wenn sich die Stadt bzw. Gemeinde dadurch Geld spart. Der Versuch den Schülern zu vermitteln dass man mit Ehrlichkeit am weitesten kommt ist zwar gut gemeint, aber weltfremd.

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caber (1.956 Kommentare)
am 17.04.2018 10:32

"Strafe?"

Das Schulunterrichtsgesetz kennt keine Strafen, allenfalls "Erziehungsmittel"!

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karlach (1 Kommentare)
am 17.04.2018 09:47

Es bestätigt sich halt doch immer wieder:
Das Lernen aus Fehlern ist einer der intensivsten Lernprozesse. Es bleibt - auf gut Deutsch - einfach besser hängen...

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auchfussgaenger (1.229 Kommentare)
am 17.04.2018 09:41

Tolle Umfrage. Es gibt die super Optionen "Strafe zu hart" und "Strafe gerecht".

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heinbuche (4 Kommentare)
am 17.04.2018 09:21

Das ist eine sehr schöne Idee! Von krimineller Energie braucht man aber in dem Zusammenhang nicht sprechen. Da wäre eher ein + in Informatik angesagt.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 18.04.2018 00:56

So kann man sich alles schönreden.

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( Kommentare)
am 17.04.2018 08:52

Es zählt bereits der gute Wille der Schüler. Wenn einer der Schüler daraus gelernt hat, dass es keinen Sinn hat zu schummeln, ist das Ziel bereits erreicht!
"Einsicht ist die bessere Sicht"

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fuckingbenutzername (79 Kommentare)
am 17.04.2018 06:10

Und wenn schon. Es war zumindest nicht so sinnlos wie ihr Posting.

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kleinEmil (8.275 Kommentare)
am 17.04.2018 11:15

...wieder mal einer nicht geschafft, seinen Sermon korrekt zu platzieren...

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 17.04.2018 23:44

grinsen

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emanone (362 Kommentare)
am 17.04.2018 05:42

Samstag von 9- 12 wäre erzieherischer. zwinkern Alles nur PR.

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abo123 (366 Kommentare)
am 17.04.2018 09:24

stimme zu Mittwoch 9-12 ist ja Schulzeit. Da werden sie ja noch belohnt.
Samstags oder Sonntags ab 8 und mehr als 3 Stunden wäre angebracht für Betrug.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 17.04.2018 23:44

3 Stunden ist eh ein Witz. In vielen Gemeinden laufen jetzt Landschaftssäuberungsaktionen. Aber die dauern ca. 5 Stunden. Jedenfalls nicht lächerliche 3 Stunden. Vor allem findet sowas IMMER am Samstag statt, weil da die meisten Leute Zeit haben.

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