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Mike Glück rockte Trauernde in eine „freie Welt"

Von Hannes Fehringer, 17. August 2018, 00:04 Uhr
Mike Glück rockte Trauernde in eine "freie Welt"
Der Verabschiedungssaal fasste nur einen Bruchteil der Trauergäste. Bild: feh

STEYR. Noch einmal kam die Stimme des Musikers vom Band. Stadt nahm Abschied von einem großen Kulturschaffenden.

Zwangsläufig wurde die Trauerfeier von Mike Glück, der im 49. Lebensjahr an Krebs verstorben war, gestern zum Open Air. Der Verabschiedungssaal des Bestatters Stigler beim Friedhof konnte nur einen Bruchteil der Trauergäste fassen. Die meisten mussten dem Musiker, Tontechniker und Kulturschaffenden im Freien die letzte Ehre erweisen.

Glück, der im Spital Komplikationen nach einer Krebsoperation erlegen war, hatte bis zuletzt daran geglaubt, wieder gesund zu werden und gegen die Krankheit gekämpft. Die Familie hat die Verabschiedung ganz in seinem Sinne gestaltet, persönlichen Dingen den Vorzug zu geben vor all dem Offiziellen um ihn herum. Das öffentliche Leben der Stadt war dennoch mit einer Vielzahl an Vertretern an der Trauerfeier vertreten. Rathauspolitiker – Bürgermeister Gerald Hackl, die Stadträte Michael Schodermayr und Reinhard Kaufmann, Gemeinderätin Natascha Payrleithner sowie Nationalrat Markus Vogl – zollten mit ihrer Anwesenheit dem Menschen Mike Glück und dessen Lebenswerk ihre Wertschätzung.

Glücks größtes Vermächtnis ist das Kulturzentrum „Röda“, für das er einst Steyrs größte Jugend-Demonstration auf dem Stadtplatz mobilisiert hatte. Mit eigenen Bands wie „Dharma Bums Insane“ rockte Glück weitaus größere und internationale Bühnen als jene in der umgebauten Tischlerei im Wehrgraben. Es linderte den Schmerz, als gestern Weggefährten wie Peter und Christa Hirschmugl („Traveling Through Space and Time“) sowie Oliver Welter von „Naked Lunch“, bei denen Glück einst mischte, zur Gitarre griffen.

Glücks Schwager Fritz Wasserbauer führte durch die Trauerstunde, brachte den Familienmenschen in Erinnerung, der der „drogenkritische Psychodeliker“, wie ihn der Schriftsteller Rainer Krispel beschrieb, stets war.

An sein Krankenbett erhielt Glück Briefe mit Genesungswünschen, die verlesen wurden: Einem Menschen zur Hoffnung, der noch Tausende After-Work-Biere zu trinken, noch Hunderte Gigs zu spielen und noch zumindest Dutzende Songs zu schreiben gehabt hätte. „Macht’s kan Bledsinn, passts auf euch auf!“, gab Mike Glück Freunden vom Krankenbett mit auf den Weg.

Röda-Obmann Jürgen Köglberger war sich mit der Direktorin des Museums Arbeitswelt, Katrin Auer, einig, dass es ein großes Geschenk war, mit Mike Glück gemeinsame Zeiten verbracht zu haben. Im Museum Arbeitswelt, merkte Auer an, sei Glück nicht nur Tontechniker gewesen. Im Hintergrund habe der Netzwerker, der wohl Freundschaftsbänder knüpfte aber sich dabei nicht in Seilschaften verfilzte, auch die Wanderausstellung „Zwangsarbeiter“ von Prag nach Steyr geholt, die bestbesuchte, die das Museum je hatte.

Zum Schluss kam dann Mike Glücks zeitlose Ansage aus der Lautsprecherkonserve, sein Song „Rocking in a Free World“: Wenn es einen Himmel gibt, dann werden sie ihm dort dafür keine Harfe, sondern eine E-Gitarre geben.

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1  Kommentar
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localr (469 Kommentare)
am 17.08.2018 09:21

Mike Glück, super Typ, hab ihn mal vor Jahren im Röda kennengelernt. Farewell, Mike!

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