Harvard-Experte referierte in seiner Heimatstadt
AMSTETTEN. Kurz vor seinem Vortrag im Pfarrsaal Herz-Jesu in seiner Heimatstadt flüsterte Gernot Wagner dessen Ehefrau zu, dass der Keller zu Hause in Boston infolge des Hurricanes "Florence" überflutet worden sei.
Ob das bereits direkte Folge des Klimawandels sei, konnte der 38-Jährige, aus Amstetten stammende Forscher an der Harvard-Universität dann weder bejahen noch verneinen. "Dass Lance Armstrong sieben Rennen der Tour de France in Serie gewonnen hat, hat sicher das Doping mitbewirkt, radeln musste er trotzdem noch selber." Den Vergleich könne man auch auf den Klimawandel anwenden, sagte Wagner. An einer Abkehr vom Ausstoß der Treibhausgase gebe es keine Alternative, um nicht in eine globale Katastrophe zu schlittern, betonte der Wissenschafter an dem vom Katholischen Bildungswerk veranstalteten Themenabend. Dass jeder Europäer jährlich zehn Tonnen Kohlendioxid verursacht, von diesem Wert müssten wir herunterkommen. Statt Obst aus Südamerika heimische Äpfel zu essen, würde dazu schon beitragen.