Büro des Direktors zu groß: Land strich halbe Förderung

In der Mollner Gemeindepolitik geht wohl nichts mehr ohne Zerwürfnis: Jetzt rieben sich die Beteiligten an der Schaffung einer Nachmittagsbetreuung für die Schulkinder, aus der sich die Gemeinde budgetbedingt ausklinkt.

Bürgermeister Fritz Reinisch (VP) und eine Mehrheit im Gemeinderat hatte vor den Sommerferien beschlossen, für die Betreuung der Mädchen und Buben Räumlichkeiten in der Neuen Mittelschule umbauen zu lassen. Dem Plan nach sollte Schuldirektor Gerhard Strasser den Umbau veranlassen. "Das war schon mangelhaft", sagt Vizebürgermeister Manfred Hofbauer (SP), "im Eilzugstempo gab es bei der Ausschreibung beispielsweise nur einen Bieter." "Husch-Pfusch", wie die SP im Gemeinderat mehrmals kritisiert habe, sei auch das Bestreben um Landesgelder erfolgt. "Ursprünglich hieß es, dass das Land für die Nachmittagsbetreuung 55.000 Euro bereitstellt", sagt Hofbauer. Dann sei gebaut worden und Kontrollore des Landesschulinspektors hätten die Baustelle besichtigt. Woraufhin das Landhaus von zugesagten 55.000 Euro nur 16.000 ausbezahlt und die Restsumme zurückbehalten habe.

Bürgermeister Reinisch ließ seinen Amtsleiter ein E-Mail an Strasser schreiben, er solle sofort alle Bautätigkeit einstellen. Das Land hatte es als unangebracht erachtet, dass im Zuge des Umbaus förderwidrig die Größe des Direktorenzimmers verdoppelt worden sei. Strasser befolgte das Schreiben nicht: "Ich hätte zu Schulanfang für sechs Gruppen nur fünf Räume gehabt." Die Arbeiten seien sich auf die Minute ausgegangen. Strasser hat die Differenz zur Förderung vorerst aus seinem Budget bezahlt.