Angst vor dem Fremden: Zerbricht der gesellschaftliche Zusammenhalt?
SIERNING. Die Journalistin Livia Klingl präsentiert ihr aktuelles Buch im Fokus Sierning,
"Die Entwicklung der letzten Zeit erzeugt bei immer mehr Menschen Angst vor dem, was fremd ist", sagt Livia Klingl. Die Journalistin und Kriegsberichterstatterin aus Wien stellt am Sonntag, 21. Oktober, um 19 Uhr ihr aktuelles Buch "Lauter Fremde – Wie der gesellschaftliche Zusammenhalt zerbricht" im Fokus Sierning vor.
Ein Riss gehe durch das Land, schreibt Klingl in ihrem Buch. Auf der einen Seite stehen jene, die für mehr Miteinander, mehr Solidarität, mehr Offenheit eintreten. Auf der anderen jene, die zurückmöchten in die "gute, alte Zeit", als es noch keine Globalisierung gab, keine Flüchtlinge und keine Angst vor sozialem Abstieg. "Die Bruchlinien gehen quer durch die Familien, sogar Freundschaften zerbrechen daran", sagt die Wiener Autorin.
In ihrem Buch kommen 21 Persönlichkeiten zu Wort, die sich über das Fremde Gedanken machen. Dazu gehören unter anderen der Kärntner Slowene Lojze Wieser, die ORF-"Heimat, fremde Heimat"-Moderatorin Silvana Meixner, der oberösterreichische Schriftsteller Klaus Oppitz sowie das erste Bundesregierungsmitglied Österreichs mit muslimischem Glauben, Muna Duzdar (SP).
Warum aber ist heute eine aggressionslose Kommunikation über die Fremden kaum mehr möglich? Warum werden Flüchtlinge zum Sündenbock gestempelt für alles, was schief läuft in diesem Land? In ihrer Analyse greift Klingl die Vorurteile auf, sortiert sie und zeigt: "Die Flüchtlingsfrage ist oft nur eine Ausrede, um sich mit den wirklichen Problemen nicht beschäftigen zu müssen."
Mehr als 20 Jahre arbeitete die Autorin als Kriegs- und Krisenberichterstatterin vom Balkan über Afghanistan bis Irak, Iran und Libanon. Im Jahr 2000 erhielt sie vom österreichischen Wissenschaftsministerium den Staatspreis für "publizistische Leistungen im Interesse der Geistigen Landesverteidigung". Bereits mit ihrem Buch "Wir können doch nicht alle nehmen! Europa zwischen ,Das Boot ist voll‘ und ‚Wir sterben aus‘" legte sie den Finger in offene Wunden der europäischen Solidarität.
Der Erlös der Buchpräsentation kommt den Entwicklungsprojekten des Sierninger Vereins "Childrenplanet" in Kambodscha zugute.
Benefiz-Buchpräsentation "Lauter Fremde" von Livia Klingl am 21. Oktober um 19 Uhr im Fokus Sierning – Eintritt: freiwillige Spenden.
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Schaut euch einmal die Verehrerinnen der Frau Klingl in Steyr an, sogenannte Kunstschaffende, die alles gewissenhaft nachplappern, sie zu Lesungen einladen um die eigene Wichtigkeit zu betonen.
Das vermiest vielen Steyrern das literarische Schaffen der Frau Klingl.