Rettung aus der Luft: Bundesheer holte deutsche Schülergruppe vom Kasberg
GRÜNAU. Deutsche Familie vom Dachstein geflogen – Lawinengefahr bleibt weiterhin angespannt.
Hinauf ging’s im Bus, zurück im Agusta Bell 212-Helikopter des Bundesheeres: Nach einer Wintersportwoche auf dem Kasberg in Grünau mussten 45 Schüler und sieben Lehrer der Gesamtschule Witten-Hardenstein im Ruhrgebiet gestern aus der Luft ins Tal gebracht werden (nachrichten.at berichtete). Denn das Hochberghaus, in dem sie eine Woche lang Hüttenzauber erlebt hatten, war am gestrigen Abreisetag total eingeschneit, immer mehr Bäume knickten entlang der Hochberghausstrecke unter der Schneelast. Da war selbst die Talfahrt mit Skidoos zu riskant.
Schon seit Tagen lief die Stromversorgung per Notstromaggregat, berichtet Hüttenwirt Wolfgang Rohrauer. Skifahren konnten die 17- bis 19-jährigen Burschen und Mädchen nur auf einer kleinen Piste, die sie selbst ausgetreten hatten, den Rest der Zeit vertrieben sie sich mit dem Bauen von Schneeskulpturen und Iglus. Am Abend standen Candle-Light-Dinner und Gesellschaftsspiele auf dem Programm. Die Akkus der Handys waren ausgegangen, "umso besser haben wir uns unterhalten, diese Woche hat uns alle zusammengeschweißt", sagt Schuldirektor Erwin Eßmann. "Auf dem Dach und den umliegenden Bäumen liegen enorme Neuschneemengen, deshalb haben wir aus Sicherheitsgründen das Bundesheer angefordert", sagt Rohrauer.
Alles „roger“! Direktor Erwin Eßmann und seine Kollegin Claudia van Galen waren nach der sicheren Landung ebenso wie die 45 Schüler guter Dinge.
Gestern Vormittag nutzte das Kommando Luftunterstützung unter Oberst Hannes Mittermair in Hörsching das vorübergehende "Wetterfenster", um zwei Helikopter loszuschicken. Jeweils sechs Schüler pro Flug konnten zu Tal gebracht und von der Feuerwehr Grünau in Empfang genommen werden. Nach einer Stunde war alles geschafft, und sie konnten im Bus die Heimfahrt antreten. Gerade noch rechtzeitig, denn schon am Abend setzte erneut intensiver Schneefall ein. Gute Nachrichten gibt es auch für jene deutsche Familie, die wegen der Neuschneemengen seit 3. Jänner am Wiesberghaus (1881m) auf dem Dachsteinplateau festgesessen war. Gestern konnten der 17-jährige Theo Unkel samt Bruder und Eltern per Hubschrauber ins Tal absteigen.
Lawinengefahr weiterhin "groß"
Noch keine Entwarnung gibt es allerdings für die Lawinensituation im Land. Die gestrige Niederschlagspause, in der die Einsatzkräfte in der Pyhrn-Priel-Region und im Salzkammergut zahlreiche Lawinen sprengten, führte zwar zu einer Setzung der Schneedecke. Die Gefahr wird am Wochenende aber weiterhin mit der vierten Warnstufe "groß" bewertet und könnte ab Sonntag wieder steigen. (kri, geg)
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Mit einer Schar 17- bis 19-jähriger Maiden eingeschneit zu sein stelle ich mir recht lustig und kurzweilig vor.