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Perger Heime suchen Personal: "Wir könnten sofort 20 Fachkräfte einstellen"

Von Bernhard Leitner, 21. März 2019, 03:26 Uhr
Perger Heime suchen Personal: "Wir könnten sofort 20 Fachkräfte einstellen"
Altenbetreuungsschülerinnen Magdalena Kratochwill und Anita Tagwerker mit LR Birgit Gerstorfer Bild: (Land OÖ/Stinglmayr)

BAUMGARTENBERG. Mehr Ausbildungsplätze an Altenpflegeschule. Derzeit gibt es aber zu wenige Bewerber.

In den sieben Senioren-Pflegeheimen im Bezirk Perg stehen derzeit einige Betten leer. Gleichzeitig stehen aber auch zehn Menschen mit Pflegebedarf auf einer Warteliste für einen Heimplatz. Der Grund: Es gibt im Bezirk Perg nicht ausreichend Pflegepersonal, um diese Menschen zu betreuen. "Wir könnten im Sozialhilfeverband auf der Stelle zehn Fach-Sozialbetreuerinnen für Altenarbeit einstellen und noch zehn weitere Personen mit Diplomausbildung", sagt Bezirkshauptmann Werner Kreisl. Auch Hilfsorganisationen wie Rotes Kreuz, Volkshilfe oder Caritas, die im Bezirk Perg mobile Pflege anbieten, suchen händeringend nach qualifizierten Mitarbeitern.

"Betreuungsschere" öffnet sich

Diese Situation sei aber erst der Beginn einer Entwicklung, die in den kommenden Jahren deutlich an Dynamik zulegen werde, sagte Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer (SP) diese Woche anlässlich der Eröffnung der neuen Räumlichkeiten der Altenbetreuungsschule des Landes in Baumgartenberg. "Wir stehen vor der Situation, dass immer weniger Absolventinnen und Absolventen als Fach-Sozialbetreuer für Altenarbeit abschließen, gleichzeitig aber die Anzahl der Pflegebedürftigen steigt."

Am neuen Standort der Altenbetreuungsschule im Obergeschoß der Raiffeisenbank Baumgartenberg können künftig pro Jahr 40 Auszubildende in zwei parallel geführten Lehrgängen unterrichtet werden. Zusätzlich startet im Herbst auch eine Ausbildung zur Heimhilfe. Der Andrang auf einen Ausbildungsplatz für Altenarbeit war zuletzt aber überschaubar. Bei einem im vergangenen Herbst gestarteten Lehrgang blieben von 17 Plätzen vier frei.

Damit sich das rasch ändert, habe das Land einige Verbesserungen für Berufsanwärter eingeleitet, so Gerstorfer: "Der größte Teil des Pflegepersonals sind Personen, die sich im Alter zwischen 30 und 40 Jahren umschulen lassen. Für diese Gruppe ist es wichtig, während der zweijährigen Ausbildungszeit ein Einkommen zu haben. Dafür steht neben einem Stiftungsmodell auch ein Fachkräftestipendium zur Verfügung." Der Sozialhilfeverband versuche zudem, sich mit Teilzeitmodellen und Angeboten zur Kinderbetreuung als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren, sagt Bezirkshauptmann Kreisl.

Zwei, die derzeit in der Endphase ihrer Ausbildung stehen, sind Magdalena Kratochwill aus Ried in der Riedmark und Anita Tagwerker aus Pergkirchen. In den Praxiswochen ihrer Ausbildung konnten sie sich bereits ein Bild von ihrem neuen Beruf machen. "Es ist eine fordernde Tätigkeit, aber man bekommt auch sehr viel zurück. Das ist manchmal nur ein Satz oder eine kleine Geste, die einen anstrengenden Tag zu einem schönen Abschluss bringen", sagt Tagwerker. Und es sei ein Job, den man in der Region ausüben könne.

Im Herbst starten an der Altenbetreuungsschule Baumgartenberg Lehrgänge für Fach-Sozialbetreuung Altenarbeit sowie für Heimhilfe. Info-Abende hierzu finden am 28. März im Seniorium Perg, am 7. Mai im Seniorium Baumgartenberg und am 23. Mai im Seniorium Mauthausen statt. Beginn ist jeweils um 18 Uhr.

 

Gemeinderat gegen Abriss des alten Seniorenheims

Kurz vor der Fertigstellung steht das neue Bezirksseniorenheim in Freistadt. Im Mai ist die Eröffnung geplant. Das bestehende Haus soll laut Vorstandsbeschluss des Sozialhilfeverbands nach der Inbetriebnahme geschleift werden.

Im Freistädter Gemeinderat wurde diese Woche jedoch darüber diskutiert, ob man das 1966 errichtete und in den 1990er-Jahren generalsanierte Gebäude nicht doch erhalten und einer öffentlichen Nutzung zuführen könnte. „Das Haus hat bestimmt noch eine Lebensdauer von 50 Jahren vor sich. Ich kann mir gut vorstellen hier das Leader-Projekt Wohnen in Gemeinschaft umzusetzen“, so Bürgermeisterin Elisabeth Paruta-Teufer. Auch Flächen für Ärzte und Physiotherapeuten seien denkbar. Freistadt könnte damit ein wichtiges Zeichen setzen.

„Besser als ein Parkplatz wäre eine Nachnutzung allemal“, pflichtet Grünen-Gemeinderätin Hermine Moser bei. Auch SP-Vizebürgermeister Christian Gratzl kann der Idee einiges abgewinnen. „Egal, ob das jetzt Wohnungen für die ältere Generation sind oder für junge Erwachsene: Es wäre sinnvoll, über eine nachhaltige Nutzung zumindest einmal konkret nachzudenken.“

In einem einstimmig gefassten Beschluss ermächtigte der Gemeinderat Bürgermeisterin Paruta-Teufer, in der für 8. April angesetzten SHV-Vorstandssitzung die Ideen der Stadtgemeinde zu präsentieren. Da die beiden Gebäude sehr knapp beisammenstehen, muss ein Teil des derzeitigen Heimes ohnehin abgerissen werden. Die verbleibenden rund 2000 m² vermietbare Nutzfläche könnten aber erhalten werden.
 

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Autor
Bernhard Leitner
Lokalredakteur Mühlviertel
Bernhard Leitner
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6  Kommentare
6  Kommentare
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jamei (25.489 Kommentare)
am 21.03.2019 18:32

Perger Heime suchen Personal - zigtausende sind doch 2015/16/17
gekommen -wo sind den die ALLE?

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Castor_0815 (7 Kommentare)
am 21.03.2019 09:41

Der Herr Bezirkshauptmann in Perg ist als Obmann des Sozialhilfverbandes verantwortlich für das Personal in den Pflegeheimen. Wenn er zu wenig Personal findet sollte er sich mal überlegen wieso das so ist. Gutes Beispiel ist das Pflegeheim in Schwertberg. Als es noch von der Volkshilfe geführt wurde gab es keine Personalengpässe, die Volkshilfe war ein attraktiver Arbeitgeber. Unter seiner Personalhoheit hat sich das sehr schnell geändert und so können auch hier wegen Personalmangel nicht alle Pflegeplätze belegt werden. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werden jetzt als Kostenfaktor gesehen, in Wirklichkeit sind sie aber wertvolles Kapital. Die Pflege unserer älteren Mitbürger ist eine anstrengender und belastende Arbeit, daher ist es umso wichtiger ein optimales Arbeitsumfeld zu schaffen und die Leistung entsprechend finanziell abzugelten.

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PippilottaOma (1.219 Kommentare)
am 22.03.2019 11:32

👏👏👏!
Überall gibt es große Verwunderung über den Mangel an Pflegepersonal - nicht nur im Bereich der Altenpflege- , aber niemand wagt öffentlich die Frage nach dem WARUM ehrlich zu stellen, weil man Angst vor der Wahrheit hat.
Wieviele Personen - hauptsächlich Frauen - haben hochmotiviert und hochengagiert die diversen Pflegeberufe erlernt und waren dann zutiefst von den Arbeitsbedingungen und den Einkommensverhältnissen enttäuscht.
Was man in der Pflegeausbildung an achtsamem, menschenfreundlichem Umgang und medizinischem Wissen lernt, kann nur in den wenigsten Fällen umgesetzt werden.
Grund : Zeitmangel durch Personalmangel
Resultat : Burnout —> Verlassen des Berufes
Drop-Out- Analysen würden die Antwort auf viele Fragen geben.

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ahtiwsor (193 Kommentare)
am 23.03.2019 17:19

Gebe ich Ihne vollkommen recht, ich erlebe beim meinen Besuchen im Altenheim sehr oft frustrierte AltenpflegerInnen, die ihre Arbeit schnell erledigen und dann irgendwohin verschwinden. Es beschäftigt sich niemand mit den alten Menschen. Es wird nicht gespielt, nicht zusammengesessen. Alle Bewohner verkriechen sich im Zimmer, es wird nicht einmal zusammen gegessen. Warum unternimmt niemand etwas????

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ahtiwsor (193 Kommentare)
am 23.03.2019 17:32

Mein Kommentar betrifft nicht Perg sondern LL.

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PippilottaOma (1.219 Kommentare)
am 24.03.2019 16:24

Die Ethik einer Gesellschaft erkennt man an ihrem Umgang mit den Schwächsten.

Denken Sie, dass die "High Society" ihre pflegebedürftigen Angehörigen in staatlichen
Einrichtungen betreuen läßt ?
Ich vermute einmal : eher kaum !
Da darf es bei der Pflege auch etwas kosten und eine 1:1 - Betreuung wird vorausgesetzt.

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