Landwirte produzierten in Mauthausen neun Millionen Liter Rapsöl
Von Bernhard Leitner,
10. August 2017, 00:04 Uhr
MAUTHAUSEN. Hochs und Tiefs in der Nahrungsmittelproduktion erlebte der Verein "Mühl4telöl" in den elf Jahren seit seiner Gründung
Es war eine Idee, die anfangs belächelt, später gefeiert wurde und zwischendurch auch kräftigem Gegenwind ausgesetzt war: Sieben Maschinenringe mit rund 700 Mitgliedsbetrieben nahmen im ehemaligen Lagerhaus Mauthausen eine Ölmühle in Betrieb, um unter der Marke „Mühl4telöl“ heimischen Raps zu verarbeiten. Neun Millionen Liter Rapsöl wurden seither aus 27.000 Tonnen Rapssaat hier gepresst.
Nach wie vor verwenden viele der 700 bäuerlichen „Mühl4telÖl“-Mitgliedsbetriebe das in Mauthausen gepresste Öl als Treibstoff-Zusatz für ihre Traktoren und Erntemaschinen. Der beim Pressen als „Abfall“ anfallende Rapskuchen kommt als Soja-Ersatz in der Schweine- und Rindermast zum Einsatz. „Wir hatten erfolgreiche und schwierige Jahre. Unterm Strich muss ich aber sagen: Es hat sich ausgezahlt, dieses Unternehmen zu gründen“, sagt Johann Schwarz aus Ried in der Riedmark, Obmann von Mühl4telöl. Speziell die Wirtschaftskrise und die Turbulenzen auf den internationalen Nahrungsmittelmärkten haben den Mühlviertler-Ölproduzenten Kopfzerbrechen beschert. Mittlerweile wird das Öl nicht nur an die Fettwarenindustrie verkauft sondern steht als kaltgepresstes Rapsöl auch bei regionalen Lebensmittelmärkten (Unimarkt, Strasser, sowie in Bauernläden) im Regal.
Auf den Tag genau elf Jahre nach dem Eröffnungsfest wird diesen Sonntag (9 bis 17 Uhr), bei der Ölmühle in Mauthausen ein Genussfest veranstaltet, bei dem Besucher die Vielfalt der Rapspflanzennutzung – vom Speiseöl über Futtermittel bis zum Treibstoff für Landmaschinen – entdecken und erleben können. Verköstigt werden die Gäste mit Grillspezialitäten und bäuerlichen Schmankerln.