Herausforderungen für Freistadts Jäger: Wolf, Wildschwein und Jogger
BEZIRK FREISTADT. Schwarzwild-Abschüsse legten um 32 Prozent zu. Auch zwei Elche gesichtet
Knapp 100.000 Hektar Jagdfläche betreuen die 1038 Jägerinnen und Jäger im Bezirk Freistadt. Eine herausfordernde Tätigkeit, die im abgelaufenen Jagdjahr aber gut gemeistert wurde, wie sich beim Bezirksjägertag am Sonntag in der Freistädter RZO-Halle zeigte: Von neunzehn geprüften Jagdrevieren erhielten 18 die Note Eins, ein Jagdgebiet wurde in die Kategorie Zwei gestuft. „Bei uns in Freistadt steht der Bürokratismus erst an zweiter Stelle. Zuerst kommt der gute persönliche Kontakt. Das hilft uns, auch schwierige Situationen gut zu meistern“, sagt Bezirksjägermeister Gerhard Pömer.
Herausforderungen waren in den vergangenen Monaten vor allem das Auftreten des Wolfs, die Zunahme der Wildschwein-Population sowie der Umgang mit Joggern und Radfahrern in den Wäldern. Pömer: „Das Rehwild verlegt seine Aktivität immer mehr in die Nacht und den tieferen Wald hinein. Jogger sind noch spät am Abend mit Stirnlampen unterwegs. Darauf reagieren die Wildtiere und das macht es schwierig, die Entwicklung der Reviere zu beobachten.“
Die meisten Diskussionen wurden freilich rund um die Rückkehr des Wolfs in die heimischen Wälder geführt. Fünf Mal haben Jäger Wölfe beobachtet, mehrmals kam es zu Rissen bei Schafen und Wildtieren. Dennoch müsse man sich bemühen, kühlen Kopf zu bewahren, so der Appell von Gerhard Pömer: „Der Wolf unterliegt strengem Artenschutz. Solange das gesetzlich so bleibt, werden wir uns hüten, auch nur einen Schuss abzugeben. Dann würden wir Jäger zwar von den Menschen in der Region als Helden gefeiert, hätten aber für einige Jahre keine Jagdkarte mehr.“ Die Möglichkeit, auffällig gewordene Wölfe mit Gummigeschossen zu verjagen, gestalte sich im Alltag schwierig, weil zeitaufwändig. „Bis da ein Jäger vor Ort ist, ist der Wolf längst über alle Berge.“
Große Sachkenntnis erfordere im Bezirk Freistadt auch die Wildschweinbejagung. Ein Thema, dem sich die Jagd zunehmend stellen muss: Die Abschüsse stiegen im abgelaufenen Jahr um ein Drittel von 196 auf zuletzt 259. Pömer: „Die Jäger in den Grenzregionen leisten großartige Arbeit, um die Wildschwein-Schäden in Grenzen zu halten.“ Zusätzliche Brisanz erhält das Thema Schwarzwild durch die Bedrohung durch die afrikanische Schweinepest. Weniger problematisch, aber ebenso interessant: Auch zwei durchziehende Elche wurden heuer im Bezirk Freistadt gesichtet.
Unterstützung durch die Jägerschaft erbat beim Bezirksjägertag auch Gerhard Fürlinger, Forstinspektor der BH Freistadt: „Der Borkenkäfer hat heuer enorme Schäden verursacht. Die Früherkennung ist das Gebot der Stunde. Dazu brauchen wir die Hilfe jener, die regelmäßig im Wald unterwegs sind – und das sind vor allem die Jäger.“ 40.000 Festmeter Schadholz seien heuer im Bezirk bereits angefallen. Bei der Aufforstung werde man die Fichte vermehrt durch Laubholz ersetzen. „Da ist die Verbiss-Gefahr durch Wild ziemlich groß, weshalb ich auch hier an die Jagd appelliere, den Wildbestand in diesen Regionen niedrig zu halten.“
Bei der Neuwahl des Bezirksjagdausschusses wurde Gerhard Pömer als Bezirksjägermeister einstimmig in seiner Funktion bestätigt. Rudolf Priemetzhofer ist Freistadts Delegierter im Landesjagdausschuss. Pömer kündigte an, dies werde seine letzte Amtsperiode: „Wir werden unsere Arbeit auch dafür verwenden, eine Verjüngung in unseren Gremien vorbereiten.“
..."Appell von Gerhard Pömer: „Der Wolf unterliegt strengem Artenschutz. Solange das gesetzlich so bleibt, werden wir uns hüten, auch nur einen Schuss abzugeben. Dann würden wir Jäger zwar von den Menschen in der Region als Helden gefeiert,..." aha und wo nimmt dieser Herr diese selbstgefällige Meinung her????? Gitbs da wo eine Umfrage dazu???
Die braucht man nicht wenn man unter die Leute oder ins Wirtshaus geht. Ich kenne - bis auf eine Hand voll Umweltfuzzis vielleicht - die auch nur annähernd irgendeine Freude mit dem Wolf oder auch den Wildsauen haben.
Aus Joggern und Wildschweinen lässt sich eine Schnittmenge eruieren.
Gefährlich wenn sie vom Jäger angesprochen wird.
Herr Bernhard Leitner.
Ich bin der Ansicht alleine die Überschrift ihres Artikels verdient des Pulitzer Preis! Hochachtung vor so viel Fingerspitzengefühl!
die elche waren 2 jungrinder huber-bauer.
"Älteren Männern und Joggern wird abgeraten,
sich im Herbstabend noch im Freien aufzuhalten"
Schiesst mir ja keinen Jogger!
...dann sollen sie keine Reebock Schuhe tragen, wegen der Verwechslung!
Ah ja... die bösen Jogger.
Das gemeine Volk soll sich gefälligst ganz aus dem Wald fernhalten, gell. Weil dann können die Jäger endlich auf alles schießen, was sich auch nur irgendwie bewegt und müssen nicht immer erst lästig kontrollieren, ob es nicht doch ein Mensch ist.
Ich bin kein Jäger und mich nerven die (urbanen) Wanderer auf unseren Wegen und in den Wäldern auch ziemlich......