Eine neue Ära in der Rotkreuz-Leitstelle
PERG. Mit dem Start der Leitstelle Linz-Mühlviertel verfügt der Bezirk Perg - als erster in Oberösterreich - über den Digitalfunk TETRA, der das Netzwerk der Hilfe noch effizienter gestalten soll.
Seit Monatsbeginn werden sämtliche Rotkreuz-Aufträge aus dem Bezirk Perg über die Leitstelle Linz-Mühlviertel disponiert. Die in der Zentrale arbeitenden Disponenten sehen nun alle Einsatzfahrzeuge in ihrer Echtzeitbewegung auf dem Bildschirm und können mit einem Blick entscheiden, welcher Wagen die kürzeste Anfahrt zu einem Notfall hat – mit kristallklarer Funkverbindung zum jeweiligen Auto.
Die Leitstelle Linz-Mühlviertel ist mit vier anderen zum Leitstellenverbund Oberösterreich zusammengefasst, wobei alle dieselbe technische Plattform nutzen. Auf diese Weise sind regionsübergreifende Einsätze und Großschadensereignisse leichter administrierbar. „Der Anrufer, der sich mit dem Notruf 144 oder für den hausärztlichen Notdienst 141 an das Rote Kreuz wendet, merkt von dieser technisch-geografischen Umstellung nichts: Er spricht - wie bisher auch - mit einem kompetenten Mitarbeiter, der ihm in seiner schwierigen Lage telefonisch beisteht und für ihn oder seinen Angehörigen die bestmögliche Hilfe auf schnellstmöglichem Wege organisiert“, sagt Rotkreuz-Bezirksstellenleiter Werner Kreisl.
„Die Übersiedlung der Leitstelle nach Linz und die Eingliederung in den Leitstellenverbund Oberösterreich war ein sehr großer Schritt, der einer monatelangen intensiven Vorbereitung bedurfte und die unter Einbindung der Bezirksstelle Perg gemeinsam mit den Landesverband des Roten Kreuzes abgewickelt wurde“, sagt Bezirksrettungskommandant Christian Geirhofer.
Nach der reibungslosen Übergabe am 1. Oktober wurde dann auch in einer kleinen Feier gebührende Rückschau gehalten: In der Leitstelle Perg haben in den 25 Jahren ihres Bestehens insgesamt 44 Disponenten Dienst versehen, ungefähr zu gleichen Teilen hauptamtliche und freiwillige. Spitzenreiterin bei den freiwilligen Mitarbeiterinnen war dabei Lisi Brandstetter, die es in vielen Jahren auf unglaubliche 27.263 ehrenamtliche Stunden am Telefon brachte. In Summe wurden in diesem Vierteljahrhundert 293.805 Arbeitsstunden geleistet oder – anders ausgedrückt – 575.629 Aufträge abgewickelt. In der Rotkreuz-Leitstelle werden nicht nur die „alltäglichen“ Rettungs- und Notarztfahrten aufgenommen und disponiert. Sie ist darüber hinaus auch bei Großschadensereignissen die zentrale Kommunikationsdrehscheibe.