Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Das Most-Jahr 2018 wird in die Geschichte eingehen

Von Bernhard Leitner, 15. November 2018, 00:04 Uhr
Das Most-Jahr 2018 wird in die Geschichte eingehen
Josef Deisinger, Wolfgang Schober, Stephan Peterseil und Norbert Eder stoßen auf den Mostjahrgang 2018 an. Bild: lebe

MÜHLVIERTEL. Rekord-Ernte beim Obst führte heimische Mostproduzenten an ihre Leistungsgrenze.

Birnen und Äpfel in Hülle und Fülle – noch dazu in hervorragender Qualität. Selbst die ältesten Landwirte im Mühlviertel können sich an kein vergleichbares Obstjahr erinnern, wie es 2018 eines war. "Die vergangenen Monate waren in vielerlei Hinsicht rekordverdächtig", sagt der Luftenberger Mostmacher Stephan Peterseil. Gemeinsam mit Josef Deisinger (Katsdorf), Wolfgang Schober (Naarn) und Norbert Eder (Tragwein) wurde sein Betrieb am Wochenende beim Genusssalon der Landwirtschaftskammer für seinen "Jungmost mit staatlicher Prüfnummer" ausgezeichnet.

Am Dienstagabend trafen sich die vier Mühlviertler Mostmacher am Hof von Josef Deisinger, um im Gespräch mit den Mühlviertler Nachrichten eine Saisonbilanz zu ziehen. Ihr Fazit: Das Most-Jahr 2018 wird in die Geschichte der heimischen Landwirtschaft eingehen. Vor allem die Menge des heuer geernteten Obstes war einzigartig. "Es hat schon im Frühling mit dem ungewöhnlich warmen Wetter begonnen. Dann folgte ein Sommer mit viel Sonne und keinen Unwettern. Der Herbst hat die Saison dann gekrönt", fasst Josef Deisinger das Obstjahr zusammen.

Das alles führte zu einer Rekord-Ernte – und bescherte den Mostmachern gehörigen Stress. "An manchen Tagen sind die Fahrzeuge unserer Lieferanten rund um den Hof Schlange gestanden", sagt Norbert Eder. "Tagsüber haben wir lohngepresst, und in der Nacht kam dann unser eigenes Obst an die Reihe. Für die Auslastung unserer Maschinen war das super. Aber wir sind schon an unsere Grenzen gestoßen."

Stabile Produzentenpreise

Trotz der Obstschwemme haben sich die Mühlviertler Mostmacher darauf verständigt, ihren Lieferanten auch in diesem Jahr gute Preise zu bezahlen. "Wir wollen eine langfristige Partnerschaft: Voriges Jahr war die Ernte schlecht, da waren wir froh um jeden Sack, den wir bekommen haben. Heuer war es eben umgekehrt, und wer weiß, wie es nächstes Jahr wird", sagt Eder, der seine Lieferanten heuer zum Teil in Warengutscheinen bezahlt hat.

Ein Großteil der diesjährigen Obsternte ist mittlerweile – vielen Nachtschichten sei Dank – fertig gepresst und reift in den Gärtanks zu feinem Most heran. "Einige spätere Sorten wie Braeburn und Idared kommen jetzt noch an die Reihe. Aber ein Ende ist schon in Sicht. Wird eh Zeit", ist bei Wolfgang Schober in Naarn die Saison noch nicht ganz beendet. Aber auch bei ihm wird das Surren der Mostpresse immer mehr vom "Plaudern" des gärenden Obstsafts im Keller überlagert.

Für die Mostmacher verlagert sich die Arbeit nun ebenfalls in den Keller, um die Qualität des Obstes auch in die Flaschen zu bringen. Und natürlich macht man sich jetzt auch wieder verstärkt Gedanken über die Vermarktung. "Der Most hat einen Image-Wandel hinter sich. Wir haben ein hochwertiges Produkt, und speziell jüngere Kunden sind gerne bereit, dafür auch einen angemessenen Preis zu bezahlen", sagt Josef Deisinger. "Bei uns in Luftenberg ist Most mittlerweile ein Fixpunkt bei jedem Vereinsfest. Und sogar für einen Ball habe ich jüngst 200 Liter geliefert", ergänzt Peterseil.

Herausragende Qualität, und das in ausreichenden Mengen: Den traditionellen Most-Trinkspruch "G’sundheit – sollst leben!" wird man in den kommenden Monaten wohl besonders oft zu hören bekommen.

mehr aus Mühlviertel

Schicksale erzählen die Geschichte der Grenzregion

Mühlviertler Tischlerei wird aufgeteilt

"Die Kommunion ist ansteckend"

Zwei Gemeinden konkurrieren um ein Heizkraftwerk

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

3  Kommentare
3  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
mitreden (28.669 Kommentare)
am 15.11.2018 11:17

des beste Getränk, wo i hi und her denk
und wo derwäu kost, is no oiwäu der Most.
---
Das war einmal. Früher kostete eine Halbe Most auch nur halb so viel wie eine Halbe Bier - doch mittlerweile....

lädt ...
melden
antworten
ersterkarli (4.669 Kommentare)
am 15.11.2018 10:39

Seit im Most wieder reichlich viel Alkohol drinnen ist erfreut er sich wieder einer großen Beliebtheit. Bekommt der Konsument nach nur wenigen Gläsern schon eine ordentliche FETTEN.
Als Most noch mit wenig Alkohol angeboten wurde, also fast als Erfrischungsgetränk galt, wurde er von den Trinkern gemieden wie vom Teufel das Weihwasser.

lädt ...
melden
antworten
higgs (1.253 Kommentare)
am 15.11.2018 06:57

was lernen wir daraus?
breit aufgestellte bauern (vieh, obst, wald, ...) hatten heuer durch die trockenheit vielleicht weniger futterernte und probleme mit dem käfer. dafür mehr obst.
zuviel spezialisierung bringt eben mehr risiko mit sich.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen