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Bauern frustriert: Nach Dürre fallen auch die Entschädigungen mager aus

Von Bernhard Leitner, 18. Oktober 2018, 04:37 Uhr
Bauern frustriert: Nach Dürre fallen auch die Entschädigungen mager aus
Viel Arbeit, wenig Ertrag heißt es heuer für viele Grünlandbauern. Bild: VOLKER WEIHBOLD

GREIN. Regenmenge wird nicht gemessen, sondern berechnet. Kuriose Ergebnisse sind die Folgen.

Erhebliche Ernteausfälle gab es heuer in der heimischen Landwirtschaft. Grünlandbauern mussten Vieh verkaufen, weil es trotz teurer Zukäufe nicht möglich sein wird, die Tiere über den Winter zu füttern. Umso größer ist bei einigen Landwirten nun der Ärger darüber, dass sie trotz abgeschlossener Dürre-Versicherung nur recht wenig Entschädigung für ihre Ausfälle erhalten. "Das deckt bei weitem nicht die Kosten für den Futterzukauf", sagt etwa Burghard Gassner aus Grein.

Schuld daran sei das System der Regenmengen-Ermittlung, sagen die Betroffenen. Dieses ziehe nämlich nicht die tatsächlich gefallene Regenmenge heran, sondern werde je nach Katastralgemeinde berechnet. Denn offizielle Messstationen der ZAMG gibt es nur in Amstetten und Bad Zell. Dadurch komme es zu erheblichen Abweichungen zu jenen Mengen, die die Bauern selbst auf ihren Höfen gemessen haben. "Bei mir wurden 396 Millimeter von April bis August angegeben. Laut meinen eigenen Aufzeichnungen hat es bei uns heuer aber nur 250 Millimeter geregnet", sagt Gassner.

Das sei ungerecht und habe zum Teil kuriose Folgen, sagen die Landwirte und bringen dafür auch Beispiele. Toni Fischl aus Grein etwa bewirtschaftet neben seinem eigenen Bauernhof seit einiger Zeit auch den Nachbarbetrieb: "Die liegen direkt nebeneinander. Das ist praktisch, weil ich einige Flächen in einem Durchgang mähen kann." Weil sein Betrieb in Panholz (Gde. Grein), der gepachtete aber in Wetzlstein (Gde. Bad Kreuzen) liegt, bekommt Fischl für die Flächen in Bad Kreuzen keine Entschädigung, für Grein schon. "Das muss mir mal einer erklären, warum es auf einer Hälfte der Wiese zu trocken war und auf der anderen nicht", kann der Landwirt nur den Kopf schütteln.

Auch Rupert Lumesberger aus Dimbach hadert mit seiner Versicherung: Das zweite Jahr in Folge sei er leer ausgegangen, sagt er. "Jetzt habe ich kein Futter auf den Wiesen, kein Geld für Zukäufe, aber für die Versicherung habe ich sehr wohl bezahlt." Dazu kommt: Wer aufgrund der Daten des Dürreindexes nichts bekommt, geht auch beim Hilfspaket der Bundesregierung leer aus: "Das ärgert mich ja am meisten: In der Öffentlichkeit wird groß verkündet, den Landwirten werde geholfen, aber bei uns kommt davon nichts an."

Modelle stoßen an Grenzen

Wie funktioniert die Regendaten-Erhebung wirklich? "Wir übermitteln für das Untere Mühlviertel unsere Daten der Stationen Amstetten und Bad Zell sowie jene des Regenradars an die Hagelversicherung. Dort geschieht die weitere Verarbeitung", teilt Thomas Wostal von der ZAMG mit. Diese Kombination habe sich bewährt, bekräftigt Wolfgang Winkler, Landesleiter der Hagelversicherung: "Das haben uns auch Experten der Universität für Bodenkultur bei Kontrollmessungen bestätigt." Im Strudengau will man sich damit aber nicht zufriedengeben. Eine Änderung schlägt Landwirt Gassner vor: "Wenn jeder Versicherte einen elektronischen Regenmesser auf seinem Hof montiert, bin ich bereit, dafür einige hundert Euro zu investieren. Aber so wie es jetzt ist: Nein, danke!"

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24  Kommentare
24  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
landschafftleben (455 Kommentare)
am 18.10.2018 16:59

Ich habe die Dürreversicherung auch abgeschlossen. Zum Unterschied zu den Kollegen habe ich

- den Vertrag gelesen
- mir den Erhebungsmodus erklären lassen
- das Auszahlungsmodell verstanden
- das (korrekte) Ergebnis akzeptiert.

In anderen Worten: Wieso kommt jemand auf die Idee einen anderen Modus zur Schadenserhebung einzufordern, als er im Vertrag unterschrieben hat?

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jago (57.723 Kommentare)
am 18.10.2018 13:47

Bei Autounfällen holt die Versicherung auch Sachverständige der Versicherung zur Bewertung des Schadens.

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betterthantherest (33.963 Kommentare)
am 18.10.2018 16:49

genau das wollen die Bauern auch.

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 18.10.2018 09:29

Abzocker wie immer am Werk.

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teja (5.856 Kommentare)
am 18.10.2018 08:08

Das übliche wöchentliche Gejammer, gesudere und gebettele der grünen....

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betterthantherest (33.963 Kommentare)
am 18.10.2018 07:56

Die Versicherung wird durch das Einkassieren der Prämie reich. Nicht durch Auszahlungen.

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 18.10.2018 07:10

Schade das Versicherungen sich immer davon stehlen.

Darum habe Ich seit meinem Vierten Einbruch im Geschäft,
der nicht bezahlt wurde auch keine Vesicherung mehr.

Weil Ich dann normal das Geschäft zusperrte mit 3-monatiger
Kündigungszeit.

Als Ich dann die Versicherung klagte um den Einbruch Betrag. Lernte Ich kennen wieviel Einfluss Versicherungen in OÖ Justiz haben und trotz WK Mich mobbten und Blockierten wo Sie könnten.

Und die Versicherung den 10 Jahres Jahresbonus verlor,
wurde Ich beim Wechseln zu einer anderen KFZ Versicherung,
da Mich die eigene Versicherung kündigte auf eine falsche Malusstufe eingestuft.

Malusstufen werden von Versicherungen zu Versicherngen nach Schäden weitergegeben. Meine Alte hat die Neue angelogen.
Statt 0 Stufe war Ich aufeinmal in der Höchsten.
Erst nach Rücksprache wurde Ich wieder richtig gestuft.

Seitdem sind Versicherungen für Mich ein Schwarzbuch Eintrag
auch wenn nicht Alle gleich sind.

Wer kann eigentlich eine Verlässliche Empfehlen?

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teja (5.856 Kommentare)
am 18.10.2018 08:04

Eine Versicherung ist zum geldverdienen da.

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neptun (4.140 Kommentare)
am 18.10.2018 08:24

Klar wurde Ihnen wieder Unrecht getan. Was denn sonst.

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 18.10.2018 15:44

Natürlich müssen Sie mich wieder stalken.

Zur Thematik was beitragen - Fehlanzeige.

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betterthantherest (33.963 Kommentare)
am 18.10.2018 16:50

Haben Sie Ihr Bewerbungsschreiben schon zur Gowilalm geschickt?

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kleinEmil (8.275 Kommentare)
am 18.10.2018 06:52

Könnten ihnen ja jene Kollegen der Obst- und Weinfraktion unter die Arme greifen, welche heuer so tolle Ernten einfuhren.

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 18.10.2018 08:26

Ich denke auch, dass mehr Solidarität unter den Bauern hier Abhilfe schaffen könnte, wenn wir schon vorwiegend spezialisierte Betriebe haben.

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SeppLinz (266 Kommentare)
am 18.10.2018 06:43

Heuer war es regional wirklich sehr unterschiedlich. Die Versicherung wird sich sicher bemühen hier einen gerechten Weg zu finden. Hoffentlich.

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 18.10.2018 05:48

Gibt es Milchmangel?

Oder fördern wir schon die Flächen, um dann die Überschüsse zu fördern....

Wie wäre es mit einer vielseitigeren Landwirtschaft? Die Mostbauern dürfen ja jubeln.

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sauwaldler (1.080 Kommentare)
am 18.10.2018 06:02

Ist eine Versicherung eine Förderung???
Wenn du nicht sinnerfassend lesen kannst, lass bitte das posten!!

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ohnooo (1.470 Kommentare)
am 18.10.2018 06:52

es wäre aber auch nicht schlecht wenn Sie den Artikel vollständig lesen. Dort steht, dass jemand, der nach dem Dürreindex leer ausgeht auch keine Förderung aus dem Hilfpaket des Bundes bekommt.

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sauwaldler (1.080 Kommentare)
am 18.10.2018 07:18

Primär geht es in diesem Artilel darum, dass eine Versicherung nicht den tatsächlichen Schaden zahlen will. Die Bauern haben jedoch dafür eine Prämie bezahlt und der Schaden ist ja offensichtlich.
Auch wenn eine solche Klausel im Vertrag steht, kann ich mir schwer vorstellen, dass diese gesetzeskonform ist.

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clarazet (6.212 Kommentare)
am 18.10.2018 07:48

Im Artikel wird die Schadensermittlung kritisiert. Die Regenmenge alleine ist unsinnig, es macht ja einen Unterschied, ob trockenheitsempfindliche Pflanzen auf der Fläche waren, ob der Boden Schotter oder ein fetter Lehm ist und so weiter.

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 18.10.2018 08:17

Eine Pensionsversicherung ist auch eine Versicherung, ebenso eine Sozialversicherung.
Wenn sie mit ihrer privaten freiwilligen Versicherung ein Problem haben, sollten sie das auf dem Zivilrechtsweg klären und nicht die Bevölkerung instrumentalisieren.
Es ist ein schönes Beispiel, warum man nicht alles den Privatversicherungen überlassen sollte. Im Schadensfall ist man dann drauf angewiesen, was die bereit sind, zu zahlen. Irgendeine Klausel gibt es da immer, die der Stärkere gegen den Schwächeren verwenden kann.

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 18.10.2018 08:23

Genauso willkürlich, wie sie denken, dass jetzt entschieden wird, wo wieviele Trockenschäden zu entgelten sind, genauso willkürlich hat man die Bedingungen in der Pensionsversicherung für Frauen meiner Generation spürbar eingekürzt.
Zu sehen ist immer das große Ganze. Ich nahm das damals hin, weil es offensichtlich notwendig war, um das Pensionssystem finanzieren zu können. Bei den Beamten scheint bis heute kein Bedarf nach Kürzungen vorzuliegen...

Ich war halt in einer Gegend zuhause, wo man über Jahrzehnte jede Wiese drainagierte. Das dürfte sich jetzt auch zum Nachteil entwickeln. Wenn jede Wiese xmal gemäht wird, dürfte der Boden auch nicht mehr sehr ertragreich sein, wenn die Bewässerung kurz nach der Mahd nicht funktioniert....

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( Kommentare)
am 18.10.2018 10:47

MitDenk,
du bist so arm! Fühlst dich überall benachteiligt, allen anderen geht es besser, die Welt ist so ungerecht, aufpassen, es wird immer lächerlicher.

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 18.10.2018 17:09

Lieber Fortunatus, ich ersuche auch Dich, meine Post nicht immer persönlich auf mich bezogen zu sehen, sondern für eine ganze Gruppe von Frauen, die gleich betroffen sind.
Die Bauern, die Beamten etc. haben alle eine starke Lobby. Warum sollte ich hier nicht auch Verantwortung übernehmen und Bewusstsein schaffen?
Ich weiß, dass es sich manche einfach machen wollen, und dann gleich abwertend posten mit persönlichen Beleidigungen usw., weil sie ein breites Interesse an Verbesserungen mit meinem persönlichen Interesse verwechseln. Sie rechne ich allerdings nicht zu diesen Postern. Ich schreibe für die Frauen, die nicht so viel Glück haben wie ich, und noch schlechter da stehen.

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sauwaldler (1.080 Kommentare)
am 18.10.2018 05:33

Kann mir nicht vorstellen, dass ein solches Modell vor Gericht standhält. Die Bauern zahlen viel Geld an die Kammer und den Bauernbund. Ich denke, da darf es kein Problem sein, dass diese Organisationen diesen Labdwirten auch die Kosten eines Verfahrens bezahlen.

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