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Altbauer aus dem Mühlviertel mischte bei der Olympiade der Gamsbärte mit

26. September 2018, 00:04 Uhr
Altbauer aus dem Mühlviertel mischte bei der Olympiade der Gamsbärte mit
Johann Hofer mit seinen bei der Gamsbart-Olympiade erzielten Auszeichnungen. Bild: Josef Reingruber

ALTENBERG. 8000 Haare von Gämse oder Dachs verarbeitet Johann Hofer für einen Gamsbart.

Wie kommt ein Mühlviertler zum Gamsbartbinden? Und wie schafft er es, dabei sogar in die Riege der Besten aufzusteigen? Diese Fragen wurden Johann Hofer aus Altenberg schon oft gestellt. Seine Antwort: "Es braucht Ehrgeiz, Zielstrebigkeit und vor allem Genauigkeit!" Mit Jagd und Tradition eng verbunden, fing der "Gassner in Edt" vor mehreren Jahren an, Trachtenhüte und Hutschmuck zu basteln. Dabei lernte er auch Gleichgesinnte kennen, die sich mit dem Gams- und Dachsbartbinden beschäftigten. So dauerte es nicht lange, bis sich auch Hofer daran machte, den ersten Gamsbart zu binden.

Wie ein Gamsbart entsteht

Um gleich einmal ein Missverständnis auszuräumen: Die Haare für den Gamsbart bei Gämse oder Dachs wachsen nicht am Kinn der Tiere – wie etwa bei der Ziege –, sondern am Rücken. "Besonders schön sind die langen, dunklen Grannenhaare mit den hellen Spitzen, dem sogenannten Reif", verrät Hofer ein wichtiges Detail für einen gelungenen Gamsbart. Je länger die Haare und je heller die Spitzen, desto wertvoller sind sie. Bis zu 8000 Haare sind für einen Bart notwendig. Für die vier Bärte, die Hofer für die aktuelle Gamsbart-Olympiade in Bad Goisern eingereicht hat, verarbeitete er somit an die 20.000 sortierte Haare.

Das Grundmaterial (Dachsfell) bekommt Johann Hofer von Jägern der Umgebung. Zwei Gämsen hat er bei einem Jagdbesuch im Sölktal selbst erlegt. Der "Gassner Hans" rupft die Haare von der in heißem Wasser getränkten Decke, wäscht, trocknet und kämmt sie mehrmals, bevor er diese in länglichen Schnapsstamperl der Länge nach sortiert. Das Glas wird mit dem Boden solange auf einen harten Untergrund geklopft, bis alle Haare unten bündig sind. Um zum gewünschten Endprodukt zu kommen, sind Geduld und handwerkliches Geschick notwendig. "In den vergangenen beiden Wintern habe ich besonderes hochwertige Haare bekommen", sagt der Altbauer aus Altenberg. Die fertig sortierten Büschel bringt er zu Johann Mulser nach Gutau, der die Prachtexemplare bindet.

Mit vier Bärten hat sich Johann Hofer heuer zur Gamsbart-Olympiade nach Bad Goisern gewagt. "Ein Teilnehmer hat vor Jahren einmal bei dieser Veranstaltung gesagt: Do geht’s ja zua wia bei oana Olympiade und seitdem ist dieser Name auch beibehalten worden". Heuer waren an die hundert Bärte von 37 Teilnehmern ausgestellt. Die Exemplare von Johann Hofer wurden mit zahlreichen Anerkennungsurkunden gewürdigt. Und was kostet so ein edler Kopfschmuck? "Pro Bart werden so um die 2500 Euro bezahlt. Meine Exemplare sind aber unverkäuflich."

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