Mehr Arbeitsplätze als Einwohner, doch wenig Chancen für schlecht Gebildete
LINZ. Die Hälfte der 210.000 in Linz arbeitenden Menschen hat ihren Hauptwohnsitz in Linz
Obwohl Linz um 5000 mehr Arbeitsplätze als Einwohner hat, ist die Arbeitslosigkeit in Linz höher als im übrigen Oberösterreich. In der Stadt Linz waren vorigen Dezember acht Prozent der Einwohner arbeitslos, in ganz Oberösterreich 4,5 Prozent. Besonders hoch ist die Arbeitslosenquote unter den schlecht ausgebildeten Linzern.
210.000 Menschen sind in Linz berufstätig. Die Hälfte dieser Erwerbstätigen sind Linzer, die anderen 50 Prozent Einpendler. 96.037 Linzer und Linzerinnen sind Angestellte, Arbeiter, Selbstständige und Arbeitgeber. Dazu kommen 10.000 Beamte, die in Linz den Hauptwohnsitz haben. 93 Prozent der berufstätigen Linzer sind unselbstständig Erwerbstätige, die übrigen sieben Prozent sind Selbstständige.
"Linz hat trotz der hohen Arbeitslosenquote die Krise seit 2008 relativ gut verkraftet, weil die Linzer Wirtschaft breit aufgestellt ist", sagt der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SP). Denn zu den Industriegiganten wie voest und der einstigen Chemie Linz sind viele neue Betriebe im Bereich Dienstleistungen, Informationstechnologie und Kreativwirtschaft dazugekommen. Durch die verstärkte Differenzierung der Branchen in Linz sei die Krisenanfälligkeit gesunken, sagt Bürgermeister Luger.
Zum hohen Beschäftigungsniveau und dem guten Einkommen der Arbeitnehmer in Linz tragen wesentlich die in technischen Bereichen tätigen Firmen bei. Dort sind Facharbeiter weiterhin besonders gesucht und erhalten auch hohe Löhne. Der Anteil der Linzer Arbeiter ist freilich zurückgegangen, die Quote der Angestellten gestiegen. Mittlerweile sind 63 Prozent der unselbstständig erwerbstätigen Linzer Angestellte oder Beamte.
Stadtchef bremst Jubel
Bürgermeister Luger bremst aber seine Freude über die gute Beschäftigungslage in Linz: "Wir haben zwar Rekordbeschäftigung, aber zugleich eine sehr hohe Arbeitslosigkeit."
Work-Life-Balance: Für Junge ist Freizeit wichtiger
Dass vor allem junge Menschen besonderen Wert auf mehr Freizeit und weniger Arbeitsstunden legen, zeigt sich mittlerweile auch bei den Bediensteten der Stadt Linz.
„Wir haben zum Beispiel viele Kindergärtnerinnen, die ihren Beruf nur noch in Teilzeit ausüben“, sagt Bürgermeister Klaus Luger. Das liege nicht allein an der Kinderbetreuung, da Linz ja recht gut mit Kinderbetreuungseinrichtungen versorgt ist.
Die „Work-Life-Balance“ ist in den hoch entwickelten Industriestaaten ein starker Trend geworden. Vor allem junge Menschen sind geneigt, ihre Arbeitszeit und damit auch ihr Einkommen zu senken, um durch mehr Freizeit (und weniger Geld) eine besondere Lebensqualität zu erreichen.
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Die Arbeitslosigkeit betrifft in Linz auch besser Gebildete wie arbeitslose Akademiker, einen Schuldirektor ohne Job und viele gut ausgebildete Ältere mit langjähriger Berufserfahrung!
Die schlechte Ausbildung beginnt oft schon in den Pflichtschulen:
https://www.oe24.at/oesterreich/politik/Jede-10-Schule-betroffen-Nachhilfe-fuer-mehr-als-500-Problemschulen/364235661
Weniger Arbeitszeit,mehr Freizeit!
Werden sich diese Anhänger der Work-Life-Balance bei Pensionsantritt auch noch an ihr Bestreben erinnern? Ist dann die Gesellschaft schuld an niedrigen Pesionen?Dürfen dann die Vollzeitarbeiter mit ihre höheren Steuer und Versicherungsleistung für den sozialen Ausgleich sorgen? Schon jetzt jammern gerade diejenigen über niedrige Pensionszahlungen,welche absichtlich Abgabenvermeidung praktiziert haben.