Begrünungen auf Hausdächern und Fassaden sollen Linz abkühlen
LINZ. Die Tage werden wieder wärmer und liefern einen ersten Vorgeschmack auf den Sommer. Und dass dieser allen voran in der Innenstadt ziemlich heiß werden kann, wissen die Linzer noch gut von vergangenem Jahr.
Die Linzer Grünen haben nun ein Maßnahmenpaket zum Schutz vor solchen städtischen Hitzeinseln ausgearbeitet. "Es muss jetzt endlich etwas weitergehen", sagt die grüne Umweltstadträtin Eva Schobesberger. "Dach- und Fassadenbegrünungen können in der Sommerhitze unsere Innenstadt kühlen und so unsere Lebensqualität steigern", führt sie weiter aus. Ihre Partei fordert schon seit langem einen "Hitzeinsel"-Plan für die Landeshauptstadt nach dem Beispiel Wiens, bisher allerdings erfolglos: "Die dortigen Ergebnisse zeigen, dass in Straßenzügen bei entsprechender Begrünung die gefühlte Temperatur um bis zu 14 Grad gesenkt werden kann."
Beratung und Förderung
In der Gemeinderatssitzung im vergangenen September wurde das Thema der Fassadenbegrünung dem Umweltausschuss bzw. dem Ausschuss für Stadtgrün und Straßenbetreuung zugewiesen. Das vom Umweltressort nun ausgearbeitete Paket umfasst neben einem Fördermodell für Dach- und Fassadenbegrünungen, das mit den Mitteln der Umweltförderung umgesetzt werden soll, auch die Erstellung einer Informationsbroschüre sowie eine Erstberatung für Interessierte. Zudem soll im Sommer der mobile Ausstellungsraum "Mugli" der Kompetenzstelle "Grün statt Grau" in Linz Halt machen und über die Begrünungsmöglichkeiten informieren. Im nächsten Gemeinderat wird über das Paket abgestimmt: "Wenn ein Beschluss gefasst wird, kann es sofort losgehen."
Ziel sei es, bei den Menschen ein Bewusstsein für die Maßnahmen zu schaffen: "Darüber hinaus können wir mit der Förderung einen weiteren Anreiz setzen." Sorgen über Schimmel oder eine steigende Anzahl von Insekten durch die Begrünung müsse man sich keine machen, so die Stadträtin. "Wichtig ist, dass es von Fachleuten gemacht wird und natürliche Räume geschaffen werden." Denn eine unnatürliche, helle Fassadenbeleuchtung könne vermehrt Insekten anziehen.
Neben den erarbeiteten Vorschlägen werden auch im Rahmen des EU-Projekts "Clarity" Maßnahmen gegen die Entstehung von städtischer Überhitzung erhoben. "Denkbar wäre etwa ein Tool, bei dem ersichtlich wird, welche Wirkung eine Maßnahme für ein bestimmtes Haus in Linz bringen könnte", sagt Schobesberger. Weiters werde gerade untersucht, wie das bereits vorhandene Wissen zum Thema in der Praxis genutzt werde, darauf aufbauend soll eine "Stadtklimastrategie" für Linz erarbeitet werden.
Die Umweltstadträtin fordert auch ein Umdenken in der Verkehrspolitik: "Es geht eindeutig in die falsche Richtung, wenn immer neue Autobahnen und Anschlüsse gebaut werden." (jp)
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Passende Pflanzen in der Landschaft sind eine wünschenswerte Sache, Gründächer natürlich auch, die begrünte Fassaden.
Damit allerdings die Umgebungstemperatur um 14 Grad absenken zu wollen ist schlicht Unsinn. Wer das wohl ermittelt hat?
Gefühlte Temperatur steht im Artikel. So auf den Grad genau kann man wahrscheinlich nicht fühlen. Sehr subjektiv.
Objektiv kann man messen, dass die Temperatur schon um ein paar Grad niedriger ist, wenn Begrünung vorhanden ist.
Studien haben ergeben, dass Menschen gesünder sind und länger leben, wenn sie ins Grüne schauen. Nachgewiesener Effekt. Müsste man umsetzen in der Gestaltung der Stadt.
Ich kann gut nachvollziehen was Sie schreiben, dennoch werden Sie auch keine um 14 Grad kühlere Temperatur fühlen können. Es ist immer ein begrenzter Bereich Eis Temperatur und einhergehender relativer Luftfeuchtigkeit (und Luftgeschwindigkeit!) bei dem man sich mehr oder weniger noch wohl fühlt. Wenn Luft durch Verdunstung massiv abgekühlt werden soll, so setzt das eine entsprechend niedrige Tel. Luftfeuchtigkeit voraus, damit das überhaupt möglich ist. Gerade das ist aber bei der unangenehmen empfundenen schwühlen Witterung nicht der Fall und die Luftfeuchtigkeit wird durch Verdunstung zudem angereichert. Nach meiner Ansicht nach alles eine gute Sache (ja, auch für die Psyche!), die "14Grad gefühlt" sind jedoch etwas weit hergeholt.
Das Grün dient nicht nur zur Kühlung, Wasseraufnahme bei Regen, Sauerstofferzeugung, Vögel Ist Plätzen (die fressen dann die vorhin angesprochen Insekten) sondern es tut auch dem Auge gut, somit auch dem gesamten Menschen!
Vögelnistplätzen (danke Autokorrektur 😜)
Feinstaubfänger und schön ausssehen tut es auch noch.
Eine derartige Initiative für Fassadenbegrünung gab es schon einmal.
Vielleicht war der Leidensdruck damals noch zu wenig hoch.
Mal sehen ob es dieses Mal etwas dabei herauskommen wird...
Wahnsinn, das erste Mal, dass ich im Forum drei sinnvolle, positive Postings nacheinander gelesen habe! Danke dafür.
Zum Thema, damit die Serie durch mich nicht abreißt:
Sehr gute Idee, in Zukunft bitte gleich bei neuen Projekten bauseitig vorsehen!
+++
Gute Initative, hoffe hier kommt ein bisschen Bewegung in die Sache. Mehr Grün tut Linz sicher gut.
Super Sache, ich hoffe, da passiert mehr.
Was aber fehlt: Ein Plan / Förderungen für weiße Dachbeschichtungen. Kostet einen Bruchteil vom Gründach und bringt ähnlichen Kühlungseffekt. Zudem unabhängig von Neigung und Dachaufbau.
Könnte man über die Bauordnung vorschreiben.
Klar, ein helles Dach reflektiert schon mal Hitze weg.
Aber ein Gründach hat - außer erreichbarer Verdunstungskühle und Sauerstoffproduktion auch noch Vorteile wie die Zwischenspeicherung von Regenwasser, sodass bei (den nun häufigeren) Starkregenereignissen das Kanalsystem weniger überlastet wird.
Solarzelle über dem Dach beschattet, u. erzeugt Energie für d'Leut.
Das grüne Blatt is nix anderes als eine Solarzelle, die den Treibstoff für die Pflanze erzeugt