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Messerstecher gegen Boxer: Als die Linzer Hofgasse zur "Blutwiese" wurde

Von Robert Stammler, 09. März 2018, 05:59 Uhr
Messerstecher gegen Boxer: Als die Linzer Hofgasse zur "Blutwiese" wurde
Prozess am Landesgericht Linz: Im Vordergrund der Boxer, im Hintergrund der angeklagte Messer-Mann. Bild: Dostal

LINZ. Prozess: Ein Österreicher und ein Türke lieferten sich in der Altstadt einen wilden Straßenkampf.

Unklar blieb, wer zuerst wen zu späterer Stunde in einer Bar in der Hofgasse am 21. Oktober 2017 angerempelt hatte. Klar war für beide Kontrahenten, einen Linzer Türken (20) und einen "echten" Mühlviertler (20), nur, dass der Streit vor dem Lokal mit Gewalt ausgetragen werden musste.

Adrian G., der seit mehreren Jahren vereinsmäßig Boxsport betreibt, war dabei im Kampf überlegen. Durch geschicktes Tänzeln und Decken hielt er seinen Gegner Deniz A. auf Schlagdistanz. "Er hat ihn herpaniert", erinnerte sich gestern ein Zeuge vor Gericht.

"Mein Ziel war, viel zu treffen und wenig einzustecken", sagte der Boxer zu Richter Alfred Pfeisinger. Seinen Stolz konnte er dabei nur schwer verhehlen. Vor Gericht trat der junge Mühlviertler, der sich in einem separaten Verfahren wegen Körperverletzung verantworten muss, aber gestern nicht als angeklagter Täter, sondern als Opfer auf. Denn der im Faustkampf unterlegene Türke holte damals ein Butterfly-Messer aus der Hosentasche und stach den Mühlviertler in den Bauch. Der Türke, der in U-Haft sitzt, war wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung angeklagt.

"Kann gut mit Messer spielen"

"Warum haben Sie beim Fortgehen eigentlich ein Messer eingesteckt?", fragte der Richter nach. "Zur Verteidigung. Ich kann gut damit spielen und umgehen", so die Antwort. "Normalerweise spielen Jugendliche mit ihrem Handy. Aber gut, dass Sie nicht gerne mit einer Pistole herumspielen, sonst säßen wir heute im Schwurgerichtssaal", erwiderte der Vorsitzende des Schöffensenats.

Der Angeklagte gab die Tat zu, behauptete via Anwalt aber, das Messer in einer Art "Notwehrsituation" gezückt zu haben. Denn durch die Schläge des Boxers sei er schon beinahe "k.o." gewesen.

Das ist Ansichtssache. Ein als Zeuge befragter Nachtschwärmer sagte aus: "Deutlich überlegen war der Boxer nicht. Eine Notwehrsituation lag nicht vor. Für mich wirkte es, als ob es um eine Ego-Geschichte ging."

Der Mühlviertler sackte nach dem Bauchstich zusammen. Er musste im Spital operiert werden und war danach mehr als drei Wochen lang im Krankenstand.

Der Messerstecher zog im Tumult Richtung Hauptplatz von dannen. Bevor er festgenommen wurde, entsorgte er sein Messer noch vorsorglich in der Donau. Das schwerverletzte Opfer erhielt Hilfe von einem zufällig vorbeigekommenen Studenten, der sofort die Polizei alarmierte und sich dann um den stark blutenden 20-Jährigen kümmerte. "Sie waren einer der wenigen, die nicht blöd zugeschaut, sondern gehandelt haben", lobte der Richter den Helfer. Nachsatz: "Andere hätten mit dem Handy ein Video gemacht für Facebook oder die anderen unsozialen Netzwerke."

Acht Monate unbedingt

Der angeklagte Türke bekam eine Gefängnisstrafe von 24 Monaten, acht davon unbedingt. Vier Monate hat der bisher unbescholtene Lehrling schon in U-Haft abgesessen. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.

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