Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

"In Linz hätte es heuer doppelt so viel regnen müssen"

19. Oktober 2018, 06:13 Uhr
"In Linz hätte es doppelt so viel regnen müssen"
Heuer waren solche Bilder im Zentralraum die große Ausnahme: In Linz hat es so wenig wie noch nie geregnet. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Der Sommer 2018 war in Linz der trockenste der Messgeschichte – Das Grundwasser in Pichling ist auf historischem Tiefstand.

Das Warten hat kein Ende. Auch in dieser Woche erreichte kein Tropfen Regen die trockenen Linzer Böden. Nur 247 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fielen in der Stadt Linz im laufenden Jahr. "Das sind 55 Prozent weniger als im langjährigen Durchschnitt. In Linz hätte es in diesem Zeitraum also doppelt so viel regnen müssen", sagt Klaus Kaiser, Sachgebietsleiter des Hydrographischen Dienstes in Oberösterreich.

Bleibt der Niederschlag weiter aus, erreicht das Grundwasser in Linz einen historischen Tiefstand. "In Pichling ist das bereits passiert. Unsere Messstation nahe dem See zeigte noch nie weniger an", sagt Kaiser.

Gemessen werde immerhin schon seit den 1960er Jahren. Für die öffentliche Wasserversorgung sieht Kaiser durch die Trockenheit (noch) kein Problem, treffen könnte es Bürger mit privaten Brunnen. "Wenn es so weitergeht, wird man auch in Linz langsam anfangen müssen, Wasser zu sparen."

34 Tropennächte in LInz

Dann seien auch Versorgungseinsätze der Feuerwehr denkbar. Wie in Kleinraming (Bezirk Steyr-Land): Dort mussten die Einsatzkräfte ausrücken, um ein Wohnhaus mit Wasser zu versorgen. Der Brunnen war versiegt, er wurde mit 8000 Litern Wasser notversorgt. 3245 solcher Versorgungseinsätze registrierte das Landesfeuerwehrkommando im laufenden Jahr. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 waren es nur 2044.

Hoffnung auf anhaltenden Regen gibt es zwar, sehr groß ist sie aber nicht. Denn der Herbst sei in Linz prinzipiell keine feuchte Zeit. "Im Regelfall sind Oktober und November Monate mit sehr wenig Niederschlag. Sollte dann auch der Winter kalt werden, der Boden gefrieren und kein Wasser aufnehmen können, sieht es nicht sehr gut aus", sagt Kaiser.

Das Jahr 2018 war generell ein besonderes. Im Sommer jagte ein Temperaturrekord den nächsten. Deshalb verwundert es kaum, dass es auch in Linz die bisher höchste Anzahl an Sommertagen gab. 101 Mal wurde eine Temperatur mit 25 Grad oder mehr gemessen.

Doch die Sonne ließ es nicht nur sehr warm, sondern auch tropisch heiß werden. Als Tropentage gelten solche mit über 30 Grad, davon wurden in Linz heuer 34 gemessen. Dieser Sommer gilt als trockenster seit Beginn der Messaufzeichnungen, mit der niedrigsten Niederschlagsmenge der vergangenen 44 Jahre. Ein durchschnittlicher Sommer hat 56 Sommertage und eine Niederschlagsmenge von 492 Litern pro Quadratmeter.

"Klimakrise in Linz"

Die Klimakrise sei somit auch in Linz angekommen, so Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne): "Das Problem ist mittlerweile kein abstraktes mehr, die Auswirkungen sind für jeden deutlich spürbar. Deshalb besteht dringender Handlungsbedarf", sagt Schobesberger und kritisiert ihre Stadtregierungskollegen, die grüne Vorschläge für Hitzeschutz-Maßnahmen weiter blockieren würden.

Etwa den Ausbau von Grünflächen, die als natürliche Klimaanlagen fungieren. So würde eine grüne Wand mit einer Fläche von 850 Quadratmetern, auf Dächern oder an Fassaden platziert, so gut kühlen wie 75 Klimageräte, die acht Stunden lang laufen. Zum Vorbild nimmt sich Schobesberger die Stadt Wien, die einen Strategieplan gegen Hitzeinseln in der Stadt erstellt hat. (geg, lila)

mehr aus Linz

Leondinger Digi-AHS startet mit zwei Klassen

Warum ein TikTok-Star zum Müllsammeln in Linz vorbeischaut

Mit diesem Konzept soll die Mittelschule Puchenau gerettet werden

Zeugenaufruf: Radfahrer (60) bei Kollision mit Pkw in Haid verletzt

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

9  Kommentare
9  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
MadBronson (371 Kommentare)
am 22.10.2018 21:23

Es ist höchste Zeit, dass sich für Stadt auf den Klimawandel vorbereitet.

Der wird uns die nächsten Jahre in einer Weise treffen die sich die meisten nicht vorstellen können.

Dagegen tun kann linz, selbst wenn es wollte, wenig, aber strategielos die Stadt ins Verderben zu schicken ist schon absurd.

Wir haben wohl noch ein paar Jahre in relativem Wohlstand, wenn wir die nicht nutzen, können wir zusperren.

Klingt hart, ist es auch.

lädt ...
melden
antworten
Luftschlossgefahr (2.533 Kommentare)
am 22.10.2018 21:58

Der unbeachtete Klimwandel, eine verstörende Wahrheit, wir glauben nicht, was wir wissen, weil wir nicht wollen.

Und nur zu wissen, was man nicht will, wie es die Politik aktuell exerziert, führt im Leben nicht weiter und die Gesellschaft ins Verderben.

lädt ...
melden
antworten
SeppLinz (266 Kommentare)
am 19.10.2018 07:31

Ich geb der Frau Schobesberger ganz recht und es wäre auch wirklich an der Zeit das wir begreifen wie sehr wir doch schon fähig sind in natürliche Systeme im Guten oder im Schlechten einzugreifen.

lädt ...
melden
antworten
ersterkarli (4.670 Kommentare)
am 19.10.2018 07:22

Sofort mal mit dem beginnen was am wenigsten nötig ist. Weg mit den scheissenden beissenden bazillentragenden CO2 Bomben HUND.

lädt ...
melden
antworten
honkey (13.650 Kommentare)
am 19.10.2018 08:13

Na du host an festen poscher!

lädt ...
melden
antworten
ersterkarli (4.670 Kommentare)
am 19.10.2018 08:31

Hast recht! wir verzichten besser aufs Heizen und aufs Auto bevor wir auf Hunde verzichten, denn die brauchen wir ganz dringend.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 19.10.2018 07:03

Hätte hätte, seid wann kann man die Natur regeln? Es regnet, hagelt schneit wann es will und nicht wann wir es wollen.

lädt ...
melden
antworten
Zonne1 (3.659 Kommentare)
am 19.10.2018 10:20

Naja, schon - Thema Industrieschnee ! die Linzer Industrie baut sich ihre Schneewolken selber.

lädt ...
melden
antworten
Luftschlossgefahr (2.533 Kommentare)
am 22.10.2018 22:01

Das Kleinklima lässt sich gestalten. Naturflächen verdunsten Wasser und kühlen die Umgebung. Im Schatten der Bäume ist es merklich kühler.

Der Linzer Hauptplatz hat ein Wüstenklima und sieht auch wüst aus.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen