Auftakt zur neuen Skitouren-Saison: "Die Gefahr muss in den Köpfen ankommen"
LINZ. Die Naturfreunde luden in der Linzer Industriezeile zum Sicherheitsabend.
"Wer von Ihnen hat einen Führerschein?" Es war ein außergewöhnlicher Beginn, den Bernd Zenke für seinen Vortrag über Lawinenkunde wählte. Doch der ehemalige Leiter des Lawinenwarndienstes Bayern ließ die 200 Besucher, die Mittwochabend zum ausgebuchten Sicherheitsabend der Linzer Naturfreunde in die Industriezeile gekommen waren, nicht lange im Dunkeln tappen.
Mit der Einschätzung und Erfahrung beim Tourengehen außerhalb der gesicherten Pisten sei es wie mit dem Lenken eines Kraftfahrzeuges. "Ich darf mit einem B-Führerschein keinen Lastwagen lenken und schon gar keinen Transport mit Gefahrengütern. Darum darf ich mir als Einsteiger auch keine Skitour bei schwierigen Verhältnissen zumuten", sagte Zenke. "Wer geht wann wohin?" ist die zentrale Frage, die das Sicherheitskonzept "W3" der Naturfreunde beantworten soll. Das Konzept, das Tourengeher in Einsteiger, Fortgeschrittene, mäßig Fortgeschrittene und Profis einteilt, dient zur persönlichen Selbsteinschätzung für ein risikobewusstes Verhalten im freien Skiraum.
Gefahrenstufe zwei kein Freibrief
Besonders bei Gefahrenstufe zwei der fünfteiligen Warnskala seien viele Tourengeher noch zu unvorsichtig, sagte Martin Edlinger, Abteilungsleiter des Referates Skitouren der Naturfreunde Österreich. "Stufe zwei heißt für viele noch, dass ohnehin alles möglich ist. Wenn dann mehrere Tourengeher ohne genügend Abstand hintereinander unterwegs sind, kann es schnell zur Lawinenauslösung kommen. Diese Gefahr muss noch in den Köpfen ankommen." Helmuth Preslmaier, Bundesreferent für Skitouren bei den Naturfreunden, erinnerte an den wichtigen "Ausrüstungscheck". Schaufel, Sonde und Lawinenverschüttetengerät (LVS) müssen mitgeführt und vor der Tour überprüft werden.
Es sei wichtig, die Verhältnisse auch während der Tour ständig im Auge zu behalten. "Es bringt nichts, nur vorab auf die Zahlen des Lawinenlageberichts zu schauen", sagte Arno Studeregger, der für den Lawinenwarndienst Steiermark tätig ist. Vielmehr gehe es um die Exposition der Hänge und die Schneebeschaffenheit. "Für dieses Wissen ist es wichtig, einen Lawinenkurs zu besuchen und ihn auch aufzufrischen", sagte Studeregger.
Für Oberösterreich gibt es ab der heurigen Saison eine Neuerung: Der Lawinenlagebericht für den folgenden Tourentag wird bereits am Vorabend veröffentlicht.
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