Aufruhr an der Martin-Boos-Schule: "Wir sind alle vor den Kopf gestoßen"
GALLNEUKIRCHEN. Ministerium bremst Integrationsklassen – Landesschulrat versucht zu beruhigen.
"Es ist ganz schlimm. Wir sind alle vor den Kopf gestoßen", sagt Katja Hattmannsdorfer. Sie ist Obfrau des Elternvereins an der Martin-Boos-Schule in Gallneukirchen. An der Sonderschule gibt es insgesamt vier Integrationsklassen, die rund 75 Kinder besuchen.
Doch damit könnte es bald vorbei sein. Weil solche Klassen an Sonderschulen nicht vorgesehen sind, müssen sie als Schulversuch geführt werden. Nun gibt es eine Weisung des Bildungsministeriums, wonach nur noch fünf Prozent aller Sonderschulklassen pro Bundesland integrativ geführt werden dürfen.
Das könnte auch Gallneukirchen treffen. Dann könnte im Herbst keine erste I-Klasse mehr starten. Das Modell würde langsam auslaufen, bis keine solchen Klassen mehr an der Schule bestehen. "Hier gibt es ein tolles Miteinander von beeinträchtigten und nicht beeinträchtigten Kindern. Das macht die Schule aus", sagt Hattmannsdorfer. Sie ist selbst betroffen: Ihr Sohn besucht die dritte Klasse, ihre Tochter sollte im Herbst eingeschult werden. "Jetzt wissen wir nicht, wie es weitergeht. Die Ungewissheit ist groß."
In ganz Oberösterreich sind laut Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer bis zu zehn Schulen betroffen. Er versucht zu beruhigen. Enzenhofer will sich gegen den Vorstoß des Ministeriums zur Wehr setzen und will mit einer juristischen Hilfskonstruktion die Integrationsklassen weiter ermöglichen. Dabei sollen diese Klassen rein organisatorisch einer Volksschule zugeordnet werden, aber an den Sonderschulen bleiben.
Doch in Gallneukirchen gibt es Skepsis, ob diese Lösung umsetzbar ist. Etwa weil es unterschiedliche Träger zwischen der zum Evangelischen Diakoniewerk gehörenden Sonderschule und der öffentlichen Volksschule gibt. "Wir hoffen auf eine gute Lösung", sagt die Elternvereinsobfrau.
Schnuppertag abgesagt
Trotz aller Hoffnung: Der Schnuppertag für neue Schüler, der im März stattfinden hätte sollen, wurde vorerst abgesagt.
Indien liegt für ein paar Wochen im Kellergewölbe von Schloss Steyregg
In Linz fahren die modernsten Autobusse
Spezialist für faire Mode zieht in die Linzer Altstadt
Erneuerung der Linz AG-Autobusflotte abgeschlossen
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Vor ein paar Jahren war ich selber im Elternverein aktiv und da wurde noch über inclusion diskutiert....und es war geplant solche Schulen generell abzuschaffen und die Schüler in normale Klassen zu geben was zum Glück nicht gekommen ist..weil ja unmöglich..
.genau die i Klassen sind aber wichtig damit leben in der Schule ist und die beeinträchtigten Kinder das Gefühl haben sie gehen in eine richtige schule ....sonst sind wir wieder beim wegsperren in sonderanstalten...mich wundert nur wie schnell sich von der inclusion zum auflassen der i Klassen die Meinung in 4 Jahren komplett drehen kann...
Sie werden sich noch wundern was alles möglich ist----> in der christlich-sozialen Regierung.
Die Mehrheit hat zugestimmt, also bitte kein Jammern.
Die Mehrheit hat Recht! Oder doch nicht?
Es ist immer mehr zum Fremdschämen.
Traurig so etwas zu lesen. Hier wird wieder ohne jedes Hintergrundwissen und Recherche gehandelt.
Ich selbst habe ein Geschwisterl dass in Gallneukirchen diese Schule besucht hat und nur durch diese Top Betreuung und Möglichkeit mit gesunden Kindern seinen Schultag zu verbringen heute als Beeinträchtigter auch mit zwei gesunden Beinen im Leben steht.
Ein Ende diese Projekt und Auslagerung in eine normale Schule halte ich für grob fahrlässig und weiterer Rückschritt im Jahre 2018
Wir entwickeln uns schön langsam immer weiter zurück ohne jegliche Verbesserung zu erkennen.
Und es folgt der nächse Streich. Und zwar gleich gegen die Allerschwächsten, Kinder mit Beeinträchtigungen. Was für ein mieses Unterfangen. Wahrlich eine "soziale" Regierung!
Egal, wie weit Absicht
(ich tippe ja eher auf totales Unvermögen und Untauglichkeit zum Amt)