Innviertler Ehepaar baute daheim 200 Cannabispflanzen an
RIED/BRAUNAU. Die beiden 51-Jährigen wurden von einem Schöffengericht zu teilbedingten Haftstrafen verurteilt - rechtskräftig
Von Mitte 2016 bis zum Frühjahr 2018 baute ein im Bezirk Braunau wohnhaftes Ehepaar in Zusammenarbeit mit mehreren Komplizen Marihuana an.
Ermittler fanden im Wohnhaus der beiden 51-Jährigen 200 Stück Cannabispflanzen, Kokain und Amphetamine. Am Mittwoch musste sich das Duo wegen des Verbrechens des Suchtgifthandels vor einem Schöffensenat in Ried verantworten.
Die beiden, die von der Rieder Rechtsanwältin Tanja Baminger-Dvorak verteidigt wurden, zeigten sich zu einem Großteil geständig. Vier Mal sei die Cannabisplantage mit den Komplizen, gegen die ebenfalls Verfahren laufen, abgeerntet worden, gab das Duo vor dem vorsitzenden Richter Andreas Rumplmayr zu.
Gesamtmenge: Rund drei Kilogramm. Verkauft wurde das Suchtmittel abwechselnd mit den Mittätern, von denen mittlerweile einer untergetaucht sein dürfte.
Dutzende Abnehmer aus dem benachbarten Bayern konnten ausgeforscht werden. Die Angeklagten gaben an, das Geld für ihre Kokainsucht benötigt zu haben.
Der in Deutschland mehrfach vorbestrafte Mann sitzt seit März in Untersuchungshaft. "Ich möchte in Deutschland noch einmal neu anfangen und das hinter mir lassen. Wir haben uns völlig unüberlegt aus der Not dazu hinreißen lassen, bei diesem Anbau mitzumachen."
"Er (ein mutmaßlicher Mittäter, Anm. d. Red.) hat gesagt, dass er ein voller Experte beim Anbau ist. Daher haben wir uns da reinziehen lassen. Ich will jetzt mit diesem Dreck nichts mehr zu tun haben", so der Mann, der in Deutschland unter anderem wegen versuchtem schweren Raub verurteilt wurde.
"Ich ersuche Sie um eine letzte Chance", sagte die Angeklagte mit Tränen in den Augen zu Richter Andreas Rumplmayr. Der Mann wird zu zwei Jahren Haft, acht Monate davon unbedingt, verurteilt. 18 Monate, davon fünf Monate unbedingt, lautet das Urteil gegen die Beschuldigte.
Sowohl Staatsanwältin Ernestine Heger als auch Verteidigerin Baminger-Dvorak verzichteten auf ein Rechtsmittel, das Urteil ist daher rechtskräftig. Bewährungshilfe wurde angeordnet.
Rechtsanwältin Tanja Baminger-Dvorak
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