Initiative "Dorfwirte haben Zukunft"
LINZ/PERG/KIRCHSCHLAG/RIED. Gastronomen, die scharf rechnen, wollen Erfolg und Lebensqualität vereinen.
"Wir haben uns die Zahlen angeschaut, ein bisserl gerechnet und dann unsere Öffnungszeiten geändert", sagt Maria Wahl, die Wirtin vom Machland-Gasthof in Naarn. Offen ist dort nach wie vor sieben Tage die Woche. Doch von Montag bis Freitag erst ab 16 Uhr. Die Gastronomin ist eine von zehn, die beim Programm "Dorfwirte haben Zukunft" mitgemacht haben. Dabei werden in neun Monaten Wirte zu Unternehmern gemacht.
Wirtschaften mit Plan
Begleitet von einem Beratungsunternehmen und unterstützt vom Land Oberösterreich werden Businesspläne erarbeitet und Stärken herausgearbeitet. Getragen wird die Initiative vom Verein ComPEtenz, dessen Obmann der Transportunternehmer Hubert Schlager aus Saxen ist. Denn es darf auch branchenübergreifend gearbeitet werden. "Ich war ziemlich froh, Unterstützung zu haben", sagt Renate Reichetseder, die Glockerwirtin in Alberndorf in der Riedmark. Die Mutter dreier kleiner Kinder hat nicht nur groß ausgebaut mit Bar und Veranstaltungssaal mit Bühne, sondern sich auch über den Zuspruch gefreut. "Unterwegs braucht man Bestätigung und auch durch Zahlen, dass man auf dem richtigen Weg ist", sagt sie.
Initiator ist einer, der selbst vor Jahren von einem Businessplan profitierte. Es ist Günter Maurer, der Maurerwirt in Kirchschlag. Er hat mit Gernot Schneebauer von Pro-Consult das Projekt "Dorfwirte mit Zukunft" auf den Weg gebracht. "Man soll uns Wirten ankennen, dass wir mit Freude bei der Sache sind", sagt er. Dabei müssen die Lebensqualität und die Zahlen stimmen. So könnten Wirte vor dem Zusperren bewahrt und für Nachfolger attraktiv gemacht werden. Im Machland-Gasthof hat dies funktioniert. Sohn David, der eigentlich Techniker werden wollte, geht nun den Gastro-Weg.
Wirt Sebastian Rameder aus Mönchdorf wiederum ist sich nun ganz sicher, mit seinem neuen Bettentrakt und dem Fokus auf Reiten, Pilgern (Johannesweg!) und Bogenschießen aufs richtige Pferd gesetzt zu haben. Karl Zuser wiederum, das Original vom Biergasthof Riedberg in Ried im Innkreis sagt: "Wir sind eine tolle Branche, die sich selbst ausbeutet."
Dem Gast müsse bewusst werden, dass Qualität und Regionalität ihren Preis hätten. Sonst würde das Essen künftig von Industrie-Robotern gemacht. (haas)
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