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Bauer sein heißt Unternehmer sein

Von Marina Mayrböck, 12. Juli 2018, 01:12 Uhr
Ob Firma oder Hof: "Ohne Bildung keine Weiterbildung"
"Für mich und meine Frau war immer klar, dass wir den Betrieb weiterführen werden", sagt Simon Kneißl, Projektleiter und Bauer. Bild: privat

INNVIERTEL. Die Qualifizierung zum Meister ist in der Landwirtschaft die Top-Ausbildung; zwei Absolventen des Meisterkurses in Braunau im Kurzporträt über ihre Arbeit als Bauer

Bauer sein ist heutzutage ein komplexes Geschäft. Um fachlich top ausgebildet zu sein, setzen viele auf die Meisterausbildung. 13 Landwirte aus dem Bezirk haben diesen Kurs kürzlich abgeschlossen, im Herbst startet der nächste Lehrgang.

Die Qualifizierung zum Meister sei nach wie vor die bedeutendste Form der beruflichen Ausbildung in der Land- und Forstwirtschaft, sagt Christian Huber. Der 33-jährige Pischelsdorfer ist Kursverantwortlicher für die Meisterausbildung in der Bezirksbauernkammer Braunau. Landesweit wurden kürzlich 127 Meisterbriefe überreicht und dreimal der Titel „Meister des Jahres“ verliehen. Einmal ging dieser in den Bezirk, nämlich an Simon Kneißl aus Polling (siehe unten).

Drei Jahre beträgt die Kursdauer, wesentliche Inhalte sind neben Betriebswirtschaft, Pflanzenbau, Unternehmensführung, Tierhaltung, Landtechnik auch Recht und Agrarpolitik. Die Ausbildung ist praxisbezogen, als Forschungsobjekte dienen sozusagen die Bauernhöfe der Teilnehmer. Im Vergleich zu früher sieht das Anforderungsprofil des Bauern von heute anders aus: „Die erfolgreiche Führung eines Betriebes verlangt höchste fachliche und unternehmerische Kompetenzen. Eine blühende Landwirtschaft braucht Betriebsführer, die sich dieser Aufgabe mit Wissen, Innovationskraft und Freude stellen“, sagt Huber.

Bei angestellten Meistern steigt das Gehalt, bei den Landwirten indirekt: Sie werden dahingehend gelehrt, sich selbst mehr Gewinn zu erwirtschaften. Das Bewusstsein für die Stärken am eigenen Hof schärfen und zukunftsorientiert denken – zwei Handlungen, die nach Huber wesentlich zum Erfolg beitragen.

Anmeldung für den Meisterkurs in der Bezirksbauernkammer Braunau bis Mitte Oktober bei Christian Huber unter 050/69023423, oder christian.huber@lk-ooe.at. Restplätze sind noch vorhanden, Kursbeginn ist am 9. November

 

Ob Firma oder Hof: "Ohne Bildung keine Weiterbildung"

POLLING. Simon Kneißl ist Projektleiter und Landwirt. Die Vereinbarkeit beider Berufe ist sein Ziel.

Projektleiter in einem internationalen Unternehmen und Landwirt in Polling: zwei Vollzeitjobs, die Simon Kneißl unter einen Hut bringen will – und wird. Diese Aufgabe hat er sich während seiner Meisterausbildung gestellt und eine Variante ausgearbeitet, die trotz Doppelbelastung seine tägliche Arbeitszeit nicht ausufern lässt.

Zurzeit wird der Bauernhof noch von seinen Schwiegereltern geführt. Kneißl und seine Frau wollen den Schweinemastbetrieb nach der Übernahme nebenerwerblich bewirtschaften. Abläufe müssen dazu optimiert und automatisiert werden, um den Arbeitsaufwand zu reduzieren. Dass ihm seine Firma weitgehend freie Einteilung erlaubt, schätzt er sehr. Dringende Arbeiten in der Landwirtschaft können so erledigt werden. Wichtig ist ihm, dass die Landwirtschaft weiterhin ein Vorzeigebetrieb bleibt. Für seine Abschlussarbeit wurde der frühere St. Veiter Feuerwehrkommandant zum Meister des Jahres gekürt.

Ob in einer Firma oder auf dem Bauernhof: Der 32-Jährige ist überzeugt, dass man sich ohne Weiterbildung nicht weiterentwickeln kann. "Als Quereinsteiger habe ich mir schnell viel Wissen aneignen müssen. Vieles hat mir der Schwiegervater beigebracht. 2014 machte ich den landwirtschaftlichen Facharbeiter. Hinterher war mein Wissensdurst erst richtig geweckt und so folgte die Meisterausbildung", sagt Kneißl, der den heimischen Bauern ein gutes Zeugnis ausstellt: "Die österreichischen Landwirte produzieren hervorragende Qualität – weit über dem Standard anderer Länder. Ich wünsche mir, dass die Konsumenten diese Top-Ware besser schätzen."

Zwei Quereinsteiger auf einem Hof: Das funktioniert super

BURGKIRCHEN. Carmen Steinmaier ist Sachbearbeiterin, Dreifachmama und seit drei Jahren Bäuerin.

Marans, Orpington, Blumenhühner, Grünleger, Sulmtaler: Auf dem Hof von Carmen und Jürgen Steinmaier gackern seltene Hühner. Die Sachbearbeiterin und Neo-Bäuerin hat sich das Züchten von Hühnern zur Aufgabe gemacht. Vor drei Jahren haben ihr Mann und sie den Bauernhof seiner Tante in Burgkirchen übernommen. „Wir sind zwei Quereinsteiger, denen die Arbeit sehr gut gefällt“, sagt die gebürtige Mauerkirchnerin. Um sich das Bauernhandwerk anzulernen, machte sie die Meisterausbildung.

Auch die Steinmaiers wollen die Landwirtschaft nebenerwerblich betreiben und deswegen wurde anfangs investiert. Der Rinderstall wurde um- und ausgebaut. Die insgesamt 80 Stiere und Ochsen werden auf Stroh bzw. auf Weiden gehalten und als treue Knechte dienen Hoftrak und Futtermischwagen. Neben den 70 Legehennen werden zweimal im Jahr jeweils etwa 40 Mastputen gehalten. Fleisch und Eier werden ab Hof verkauft. Freilich nicht alles, denn die Selbstversorgung mit Qualitätsfleisch, Obst und Gemüse ist der Familie wichtig.

Der Dreifachmama macht die Arbeit auf dem Bauernhof Spaß. Auch, dass ihre Kinder den verantwortungsvollen Umgang mit den Tieren lernen, gefällt ihr. Nur eines stört sie, das verzerrte Bild der Landwirtschaft in der Gesellschaft. „Die Produkte vom Bauern dürften ja nichts kosten. Da traust dich ja schon keine drei Euro für zehn Eier zu verlangen. Aber das Steak aus Amerika um 50 Euro pro Kilo wird gekauft. Bauer muss man mit Herzen sein, um die notwendige Motivation zu finden“. (Kontakt: Brunningerhof@gmx.at)

 

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14  Kommentare
14  Kommentare
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cyrill24 (654 Kommentare)
am 12.07.2018 19:19

Ja Einheizer Bauer sein bedeutet auch für solche Dummköpfe wie du einer bist Lebensmittel zu produzieren.

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 12.07.2018 11:46

Unternehmer sein heißt den gesamten Umsatz selber erwirtschaften, Unternehmer sein heißt das Risiko selber tragen, Unternehmer sein heißt immer wieder neue Ideen zu haben.

Bauer sein heißt 70 % der Einnahmen aus Förderungen kassieren, Bauer sein heißt bei jedwedem unpassenden Wetter Geld aus der Landeskasse ( Katastrophenfond ) anfordern, Bauer sein heißt quasi Abnahmegarantien für seine Produkte erhalten.

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Biobauer (6.035 Kommentare)
am 12.07.2018 19:41

Mein lieber einheizer, nachdem sie allen anderen Branchen schon erklären wie Wirtschaft funktioniert, lade ich sie sehr herzlich ein, bei mir als Betriebsberater zu fungieren und mir bitte zu zeigen wie ich im Hochpreisend Österreich, Dienstleistung zu Internationalen Dumpingpreisen anbieten kann.

By the Way, was sind sie von Beruf mein lieber Einheizer?

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Lerchenfeld (5.195 Kommentare)
am 12.07.2018 19:50

Einen linken Minderleister als Betriebsberater, wollen Sie unbedingt pleite gehen ? 😭

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lituk (1.138 Kommentare)
am 12.07.2018 10:37

"Bauer sein heißt Unternehmer sein"

Ja das glauben die Beamten und Staatsangestellten auch immer von sich zwinkern

Wer jährlich Förderungen kassiert, ist kein Unternehmer!

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spoe (13.487 Kommentare)
am 12.07.2018 11:14

Das sehe ich anders, die ausgleichenden Förderungen ändern nichts daran, dass gutes und nachhaltiges Wirtschaften wichtig ist.

Unternehmertum hat viele Rahmenbedingungen, bei den Landwirten sind die "Marktpreise" leider sehr unfair. Die lokale Produktion ist an Grund und Boden gebunden und gleichzeitig kann mit dem Freihandel aus Billiglohnländern alles importiert werden. Die Förderungen sind im Interesse eines Staats jedenfalls zu einem großen Teil nötig und aktuell unumgänglich.

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Andrula (818 Kommentare)
am 12.07.2018 07:31

Gut, dass es doch immer mehr Bauern gibt, die nicht ins Hamsterrad der " immer größer, immer mehr , immer öfter , immer schneller - Fraktion " einsteigen !

Ich kenne ( wirkliche und keine Forentrolls ) Biobauern, bei denen wir kaufen weil sie wirklich auf ihre Tiere und die Natur achten. Wir kaufen teurer , aber es ist besser und wir werfen so gut wie nichts mehr weg.

Die zwei Bauern von nebenan allerdings seh ich hauptsächlich Gift spritzen , mind. 5 mal im Jahr mähen und ich seh ihre Sorgenfalten ob der Ratenzahlungen für die viel zu großen Traktoren, die sie sich aufschwatzen haben lassen und mit denen sie auf ihrem Grund kaum umdrehen können .
Aber Hausverstand lernt man in keiner Schule .

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strandhuepfer (6.206 Kommentare)
am 12.07.2018 10:22

Daß die Biobauern nur den Most mit Mineralwasser spritzen stimmt eben nicht. Es können eine Reihe Giften eingesetzt werden, die sehr umstritten sind. Das sind Spintor(vom amerikanischen Hersteller Dow Chemical), Xentari, das sehr umstritten ist, selbst bei den Bioverbänden, weil es nicht nur bei Schädlingen den Darm schädigt und Kupfer wird in goßen Mengen gespritzt, was wiederum die Regenwürmer schädigt. Also, auch hier gibt es keine heile Welt. Aber wenn man daran glaubt, ist das ja ok.

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Andrula (818 Kommentare)
am 12.07.2018 10:48

Strandhüpfer, ich hab nicht das Gegenteil von Dir behauptet.

Ich rede aber auch von der Einstellung zur Tierhaltung, Mikroorganismen , Wildschutz , zu Grund und Boden und somit zur Natur per se .
Und da ich selber aus der Landwirtschaft komme, ist das keine Frage von Glauben sondern von Erfahrung .
Kritisches Hinterfragen - gilt natürlich für alle - und dementsprechendes, verändertes Handeln wären sehr notwendig - vor allem im Sinne unserer Kinder , Enkeln , ….

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strandhuepfer (6.206 Kommentare)
am 12.07.2018 10:55

Da stimme ich dir voll zu.

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Biobauer (6.035 Kommentare)
am 12.07.2018 19:37

Mein lieber strandhüpfer, ich kenne diese Mittelchen leider nicht und wüste auch nicht wofür ich sie einsetzen sollte.

Ich führe meinen Betrieb seid über 20 Jahren Biologisch und hab ausser Effektiven Mikroorganismen zu Bodenverbesserung, noch nie irgendwelche anderen Mittel eingesetzt.

Im Biologischen Ackerbau würde sich das auch niemals rechnen.

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 12.07.2018 07:23

Ob Landwirt oder Gastwirt :
Nur diejenigen werden überleben die ein wenig in der Birne haben, die denken können und wissen was der Kunde wünscht bzw. mit der Zeit gehen. Die anderen gehen mit der Zeit .

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bartgeier (1.033 Kommentare)
am 12.07.2018 10:11

Einsehe interessanter Aspekt Intelligenz mit Weltwirtschaft zu verknüpfen! Ich bin sehr gespannt was sie bei der nächsten Rezession sagen sind dann womöglich alle in der Autoindustrie oder im Finanzwesen usw. ein wenig dumm? Eines können im Augenblick offensichtlich viele besonders gut, nämlich so weit zu denken, als die Nasenspitze lang ist

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bartgeier (1.033 Kommentare)
am 12.07.2018 10:11

Ein sehr interessanter Aspekt, Intelligenz mit Weltwirtschaft zu verknüpfen! Ich bin sehr gespannt was sie bei der nächsten Rezession sagen sind dann womöglich alle in der Autoindustrie oder im Finanzwesen usw. ein wenig dumm? Eines können im Augenblick offensichtlich viele besonders gut, nämlich so weit zu denken, als die Nasenspitze lang ist

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